Re: Sowjetische Überläufer

Geschrieben von Deyvotelh am 07. Juli 2002 02:01:28:

Als Antwort auf: Sowjetische Überläufer geschrieben von Swissman am 06. Juli 2002 17:56:15:

>>Eine interessante Theorie. Aber gibt es wirkliche Anhaltspunkte von Überläufern, die von Kofferbomben wissen, die von russischen Agenten in die USA geschmuggelt wurden?
>Die gibt es selbstverständlich: 1961 lief der sowjetische KGB-General Anatoliy Golitsyn in den Westen über. Er ist bis heute der höchstrangige KGB-Offizier, der in den Westen überlief. Golitsyn gehörte zum "inneren Kreis", einem streng geheimen Planungsstab, der für die Planung und Umsetzung der kommunistische Langzeitstrategie verantwortlich zeichnet. Golitsyn schrieb zwei Bücher: In "New lies for old" prognostizierte er 1984 die Ereignisse der kommenden Jahre - 1994 errechnete Mark Riebling in "Wedge, The secret war between CIA and FBI" eine Trefferquote von 94% (die Zahl muss mittlerweile nach oben korrigieren, da Rotchina und Russland zwischenzeitlich den vorhergesagten Beistandspakt geschlossen haben - jahrelang haben sogenannte Experten Golitsyns Glaubwürdigkeit, mit Hinweis auf das angebliche Ausbleiben dieses Punktes, ins Lächerliche gezogen... Tragischerweise liegt die Sicherheit der westlichen Staaten in den Händen ebensolcher Nieten. Es wäre allerhöchste Zeit, die westlichen Geheimdienste endlich einer harten Säuberung zu unterziehen...).
>Leider ist "New lies for old" seit Jahren vergriffen, und nur noch im Second-hand-Handel, nach langem Suchen, erhältlich. Golitsyns zweites Buch erschien unter dem Titel "The Perestroika Deception".
>Der zweite Überläufer, der von der Existenz eines sowjetischen Langzeitplanes berichtet, war der tschechische General Jan Sejna. Er schrieb "We will bury you".
>Der GRU-Oberst Stanislav Lunev hatte zwar nicht direkt mit der Lanzeitplanung zu tun, ist aber von deren Existenz ebenfalls überzeugt. Er berichtet von den anhaltenden Vorbereitungen auf einen 3. WK - auch Jahre nach dem angeblichen Ende des Kommunismus. Insbesondere stammt von ihm die Information über die sowjetischen Kofferatombomben. Er hat "Through the eyes of the enemy" geschrieben.
>Der unter dem Pseudonym Victor Suworow schreibende sowjetische Überläufer ist, soweit ich weiss, ebenfalls von der Weiterexistenz der kommunistischen Bedrohung überzeugt.
>Ein guter Einstieg in die Thematik ist "Wer plant den 3. Weltkrieg", von Leo H. DeGard.

Hi!

Das Buch von Leo H. DeGard scheint aufschlußreich zu sein. Ich habs noch nicht gelesen. Tatsache ist, daß alle Präsidenten Rußlands seit Gorbatschow wieder engere Kontakte zur orthodoxen Staatskirche pflegen und auch selbst Gottesdienste besuchen. Die Verfolgung der Christen jedenfalls existiert nicht mehr oder zumindest zur Zeit nicht wirklich. Deshalb glaub ich nicht, daß die Führungselite noch echte Kommunisten sind, auch nicht heimlich. Denn was ich mal irgendwo gelesen habe, die echten Kommunisten mußten am Pergamonaltar in der Türkei einen Schwur leisten und jeglicher Religion abschwören. Vielleicht ist das auch nur so eine Legende aus der Mc Carthy-Ära. Überhaupt: Viele aus der bürgerlich-konservativen Schicht, wie auch meine Familie bejahen immer noch eifrig die kommunistische Gefahr wie die Mc Carthy-Anhänger in den Blütejahren der Red Alert- Hystery in den 50er Jahren. Sie halten einen neuerlichen Roten Oktober für möglich, sobald die PDS irgendwo in MeckPomm 5% bei einer Bürgermeisterwahl bekommt. Wenn es jedoch zum Thema WKIII kommt, dann grinsen sie über die ganzen Prophs und setzen ihn ungefähr im Jahre 2100 an. Da stimmt doch irgendwas nicht zusammen, oder? An irgendeinem Punkte schwindeln die Bürgerlichen. Wenn sie an die unendliche Geschichte des Kapitalismus glaubten, (und meine Familie hat da noch einen ziemlich standfesten Glauben)dürften sie keine Angst vor der PDS oder einem Roten Oktober haben. Haben sie aber Angst vor einem Revival der Roten, so ist wohl auch jedem Dorftrottel klar, daß es dann Knall auf Fall geht mit dem WKIII.
Ich ganz persönlich halt es nicht für ausgeschlossen, daß ab nächstes Jahr sich was zusammenbraut. Die Amis bauen derzeit in Qatar einen großen Militärstützpunkt zwecks einer Irak-Invasion. Und die dritten Verhandlungen mit der UN über Waffeninspektionen sind gescheitert. Militärexperten rechnen mit einer Invasion ab Januar 2003. Da kommen heiße Zeiten auf uns zu, wenn man sich all die Terroranschläge muslimischer Extremisten ausmalt, die dann aus Rache für diese Invasion des "großen Satans USA" geplant werden.

Mfg Deyvotelh


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