Extremisten fordern Exekution der Familien palästinens. Selbstmordattentäter

Geschrieben von XI am 04. Juli 2002 10:52:21:

Als Antwort auf: Wird ein neuer ungeheurer Terroranschlag inszeniert? geschrieben von XI am 04. Juli 2002 10:32:32:

USA: Extremisten fordern Exekution der Familien palästinensischer Selbstmordattentäter
(Forward, FAZ, EIR)

Der Vorsitzende des Internationalen Vereins Jüdischer Rechtsanwälte und Juristen Nathan Lewin hat die Forderung erhoben, die Familien palästinensischer Selbstmordattentäter hinzurichten. Wie das amerikanische Magazin Forward am 7. Juni in einem Kommentar berichtete, hatte Lewin, ein bekannter Washingtoner Anwalt und auch Vizepräsident der Orthodoxen Union (OU), argumentiert: "Eine solche Politik würde eine dringend benötigte Abschreckung gegen Selbstmordanschläge auf Israelis bieten". Ursprünglich war Lewins Vorschlag am 2. Mai in der Internetausgabe des Journals Sh'ma (shma.com) erschienen, in dem Lewin geschrieben hatte: "Wenn die Exekution einiger Familien von Selbstmordattentätern hilft, das Leben auch nur einer gleichen Anzahl von möglichen zivilen Opfern zu erhalten, glaube ich, daß sie ethisch gerechtfertigt ist" - wobei er argumentierte, daß das biblische Gebot, den Stamm der Amalekiter auszurotten, als Präzedenzfall dafür dienen kann, angesichts tödlicher Bedrohung Maßnahmen zu ergreifen, die "normalerweise inakzeptabel sind". Am 14. Juni berichtete auch die Frankfurter Allgemeine Zeitung über diese schockierenden Äußerungen von Lewin.

Wie der von der Nachrichtenagentur EIR herausgebebene Nachrichtenbrief Washington Insider diese Woche berichtet, ist Lewins Vorschlag derart empörend, daß sich Israels Regierung gezwungen sah, sich durch den Pressesprecher ihres New Yorker Konsulats davon zu distanzieren - im Gegensatz zu mehreren prominenten amerikanischen Juden, darunter der Harvard-Rechtsprofessor Dershowitz und Abe Foxman von der Anti-Defamation League. Dershowitz argumentierte laut Forward, Lewins Plan sei "ein legitimer, wenn auch fehlerhafter Versuch, die Balance zwischen der Prävention von Terrorismus und der Erhaltung demokratischer Normen zu halten." Dershowitz machte den "Gegenvorschlag", man könne den gleichen Grad von Abschreckung erreichen, indem man die Heimatdörfer der Selbstmordattentäter zerstöre, den Bewohnern jedoch zuvor die Chance gebe, das Dorf zu verlassen. Foxman weigerte sich, Stellung zu Lewins Vorschlag zu beziehen, lehnte es jedoch ab, Lewin "aus dem Leben der [jüdischen] Gemeinde auszuschließen." Der Vorsitzende des Instituts für öffentliche Angelegenheiten der OU Stone verteidigte Lewin: "Er ist kein Anhänger von Kahane - er ist nicht verrückt."

Mit diesen Äußerungen reagierten sie auf einen Sturm des Protests von Seiten gemäßigter jüdischer Intellektueller und Repräsentanten. Rabbi Yoffie von der Reform-Bewegung bezeichnete Lewins Vorschlag als "äußerst verwerflich"; er stehe "in völligem Gegensatz zu den fundamentalsten Prinzipien der jüdischen religiösen Tradition und allem, wofür der Staat Israel seit seiner Gründung gestanden hat... Geht diesen Weg nicht weiter, denn er ist falsch, kontraproduktiv und gefährlich für Israel!" Professor Green von der Brandeis-Universität schrieb: "Ich frage mich nur, wie lange es dauert, bis er [Lewin] durch die Macht seiner Argumentation dazu gebracht wird, konsequent zu sein und vorzuschlagen, daß das Palästinensische Volk insgesamt das Schicksal der Amalekiter verdient hat."


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