"Am 30.Mai ist der Weltuntergang!"
Geschrieben von H.Joerg H. am 29. Juni 2002 16:21:09:
Tag!
Im Dezember 1954 landete das heute völlig vergessene "Golgowski-Quartett" in Deutschland einen Riesen-Hit. Bald waren Text und Melodie buchstäblich in aller Munde, vor allem in den folgenden Karnevalswochen. Nach der Depression des verlorenen Krieges und mit dem beginnenden "Wirtschaftswunder" waren die Deutschen lebens- und feierhungrig. Und der Text des Karnevalsschlagers scherzte
- bei aller Oberflächlichkeit - auf makabre Weise mit der Weltuntergangsstimmung der unmittelbaren Nachkriegszeit.Im Marschrhythmus hieß es in der 1.Strophe:
Wie schön ist doch das Leben auf dieser bunten Welt, wir können einen heben, so oft es uns gefällt. Das macht uns allen Spaß, Herr Ober noch ein Glas! Refrain: Am 30.Mai ist der Weltuntergang, wir leben nicht mehr lang, wir leben nicht mehr lang, am 30. Mai ist der...(Wiederholung), doch keiner weiß, in welchem Jahr und das ist wunderbar! Wir sind vielleicht noch hier und darauf trinken wir.
2.Strophe: Der Wirt "Zur blauen Schnecke" ist wirklich sehr auf Draht, da steht in einer Ecke "Pass auf, das Ende naht, jedoch bei Bier und Wein, da schläfst du selig ein." Refrain...
3.Strophe: Die lieben, holden Frauen vergessen wir ja nie, wenn wir ins Glas reinschauen, wir denken nur an sie! Drum habt zu uns Vertrau`n: Zum Wohl, ihr lieber Frau´n! Refrain...
Der Karnevalsschlager - und mehr ist er wirklich nicht - wurde 1954 von Karl Erpel (=Will Glahe, 1902 bis 1989) nach einem Text von Bert Roda komponiert. Obenstehender Liedtext stammt aus "Wir machen durch" Text- und Notenbuch, Rheinischer Musikverlag Kuhl&Co, Frankfurt 1959.
Na, da wollen wir uns doch nicht lumpen lassen, und schmettern voller Inbrunst
aus voller Kehle dieses hübsche Liedlein;-)Gruß
Jörg