N: Klettert der Goldpreis dieses Jahr auf 350 Dollar je Unze?

Geschrieben von XI am 24. Juni 2002 14:05:00:

Als Antwort auf: N: Al Qaeda tape: More attacks planned geschrieben von XI am 24. Juni 2002 11:19:00:

Klettert der Goldpreis dieses Jahr auf 350 Dollar je Unze?

New York, 21. Juni (Bloomberg) - Investoren weltweit sind verunsichert, daher versuchen sie, ihr Kapital in sichere Häfen zu lenken und haben Gold als Investment wieder entdeckt. Der Preis für eine Unze Gold ist dieses Jahr bereits 16 Prozent auf 323,70 Dollar gestiegen. Diese Woche setzte das Edelmetall erneut zum Höhenflug an. Edelmetallanalysten halten mittlerweile eine Preissteigerung auf 350 Dollar für realistisch.

Die Nachfrage kommt zum einen aus Europa, denn der sinkende Dollarkurs verbilligt das Edelmetall für europäische Investoren, die nach Alternativen zu Aktien suchen. Auf der anderen Seite suchen Anleger nach Sicherheit und favorisieren das Jahrtausende alte Investment.

Seit Jahresanfang ist der Goldpreis um 16 Prozent gestiegen, das ist der größte Jahresgewinn seit 1993, als sich Gold um 17 Prozent verteuerte. Niedrige Zinsen, fallende Aktienkurse und die kriegerischen Auseinandersetzungen in einigen Teilen der Erde haben Gold wieder in den Blickpunkt der Investoren gerückt.

"Gold kann sich auf diesem hohen Niveau halten", prognostiziert Kevin Crisp, Edelmetallstratege bei Dresdner Kleinwort Wasserstein in London, optimistisch. Am Londoner Spotmarkt stieg der Goldpreis diese Woche fast rund anderthalb Prozent auf zuletzt 323,50 Dollar pro Unze getsigen und nähert sich damit dem höchsten Stand seit zweieinhalb Jahren. Auch an der New York Mercantile Exchange kletterte der August-Kontrakt bis zu einem Prozent auf 324 Dollar pro Unze.

In ganz Europa sind die Aktienkurse auf Talfahrt. Davon profitiert der Goldpreis, und das schon seit Mitte April. Von ihrem Vorjahrestief hat sich die Feinunze deutlich erholt, sagen Analysten und verweisen insbesondere auf den Nachfrageanstieg aus Dubai und Indien. Bei 320 Dollar "steigen die Kauflevel der Händler", betont Ross Norman vom Marktforschungsinstitut TheBullionDesk.com.

Der Nahostkonflikt hat die Flucht in den so genannten sicheren Hafen zusätzlich beschleunigt. Nach dem jüngsten Selbstmordanschlag in Jerusalem, bei dem am Dienstag 19 Menschen getötet wurden, will Israel palästinensische Territorien besetzen. "Acht Prozent der Kursrallye entfallen auf die Dollar-Schwäche. Der Nahostkonflikt macht die Lage noch unsicherer als sie ohnehin schon ist", erklärt Frederic Panizzutti, Research-Leiter bei GoldAvenue in Genf.

Die Preisrallye zeigt sich auch beim Handelsvolumen. Im Mai wurden täglich rund 19,3 Millionen Unzen gehandelt, berichtet die London Bullion Market Association. Im April waren es noch 19,2 Millionen Unzen.

Quelle: bloomberg.de

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