einmal Routenplanung gefällig? *g*

Geschrieben von franz_liszt am 23. Juni 2002 21:12:52:

Als Antwort auf: KPNQwest stellt Betrieb des Netzes ein [Update] geschrieben von Gaia am 22. Juni 2002 12:19:03:

Hallo Foris,

hier könnt Ihr mal sehen, wieviel Arbeit ihr den Internet-Providern macht *g*. Das Netz geht doch noch nicht in die Knie:

Weiter Käufer für KPNQwest-Netz gesucht
[23.06.2002 14:36 ]

Nachdem die Konkursverwalter des insolventen Internet-Carriers KPNQwest vor Gericht keine Freigabe des bei den Banken
eingegangenen Geldes erreichen konnten und die Abschaltung des Netzes[1] ankündigten, suchen sie weiter einen Käufer,
der Teile oder die gesamte Netzwerkinfrastruktur übernimmt. Mit der Gerichtsentscheidung fehlte den Konkursverwaltern das
Geld, um das 25.000 Kilometer lange Glasfaser-Breitband-Netzwerk (Euroring) der mit 2,2 Milliarden Euro verschuldeten
Firma weiter in Betrieb zu halten. Ohne Aufrechterhaltung des Netzbetriebs verringerten sich aber die Chancen, KPNQwest als
Ganzes oder in Teilen zu attraktiven Preisen zu verkaufen, hatten die Konkursverwalter bereits zuvor erklärt. Dennoch wollen
sie ihre Bemühungen fortsetzen, KPNQwest zumindest in Teilen noch zu verkaufen. Zu den wichtigsten Interessenten zählt die
niederländische Presse weiter das US-Unternehmen AT &T sowie das niederländische Mutterunternehmen des insolventen
Betriebs. Der Telecom-Konzern KPN hatte den Carrier zusammen mit der US-Firma Qwest aufgebaut.


Teilweise geäußerte Befürchtungen, eine Abschaltung des KPNQwest-Netzes würden zu Behinderungen im
Internet-Datenverkehr innerhalb Europas führen, haben sich bislang nicht bestätigt. Zum einen ist das Netz noch weitgehend
aktiv, zum anderen scheinen die Alternativ-Routen, die die meisten Provider und Carrier inzwischen gelegt hatten, den Traffic
problemlos weiterleiten zu können; Untersuchungen mittels der Agents von Keynote[2], einem auf Performance- und
Auslastungs-Messungen im Internet spezialisierten Unternehmen, ergeben bislang keine Auffälligkeiten oder ungewöhnliche
Verzögerungen. So weist die Route vom Keynote-Agent im Amsterdamer KPNQwest-Netz zu www.heise.de sofort aus dem
KPNQwest-Netz hinaus. Sie verläuft direkt über Abovenet beziehungsweise Metromedia Fiber, einem ebenfalls in
finanziellen Schwierigkeiten steckenden[3] Carrier, zum Peering mit Plusline[4] am zentralen Frankfurter Knoten
De-CIX. Verzögerungen in der Verbindung sind dabei nicht festzustellen.

Auch ist der deutsche Teil des KPNQwest-Netzes weiter aktiv: Die Route vom Keynote-Agent im Frankfurter
UUNet-Knoten zum Webhoster Strato, der seine Kundenpräsenzen vollständig im Karslruher Rechenzentrum von KPNQwest
untergebracht hat, führt nach vier Hops bereits in den deutschen Teil des KPNQwest-Netzes. Die Route vom Keynote-Agent
im KPNQwest-Knoten in Helsinki zu Strato bleibt sogar vollständig im Netz von KPNQwest. Die von Strato
angekündigten Backup-Links[5] für das umkämpfte Karlsruher KPNQwest-Rechenzentrum[6] scheinen noch nicht
aktiv zu sein; Verzögerungen im Datenverkehr sind dadurch bislang aber nicht festzustellen.

Auch hofft KPNQwest Germany nach eigenen Aussagen, den Euroring 3 von der niederländischen Mutter übernehmen und als
eigenständige Gesellschaft weiteroperieren zu können[7]. Dieses Glasfasernetzwerk besteht aus drei miteinander
verbundenen Sub-Ringen und versorgt 16 deutsche Großstädte. Insgesamt hat KPNQwest in den Jahren 1999 und 2000 dafür
2700 Kilometer Kabel in Deutschland verlegt. Der Backbone kann theoretisch bis zu 96 Terabit/s transportieren, ist aber
derzeit nur zu einem geringen Prozentsatz genutzt. Er kostete das Unternehmen seinerzeit nach eigenen Angaben rund 255
Millionen Euro. In welcher Form eine Übernahme dieses Segments durch KPNQwest Germany erfolgen könnte, ist auch heute
noch offen.

Zur Entwicklung der Situation bei KPNQwest siehe auch:

KPNQwest stellt Betrieb des Netzes ein[8]
KPNQwest: Konkursverwalter und Banken streiten vor Gericht[9]
Teles schaltet wegen KPNQwest-Rechenzentrum Kartellamt ein[10]
Verfügung gegen Verkauf des KPNQwest-Rechenzentrums an 1&1[11]
Internet-Backbone Ebone bleibt vorerst aktiv[12]
Tauziehen um Karlsruher KPNQwest-Rechenzentrum[13]
KPNQwest: The Show must go on[14]
1&1 an Karlsruher KPNQwest-Rechenzentrum interessiert[15]
Strato erklärt seine Unabhängigkeit von KPNQwest[16]
Aufstand in der KPNQwest-Netzwerkzentrale[17]
KPNQwest NV kündigt fast allen Mitarbeitern[18]
KPNQwest-Insolvenz sorgt für erste Netz-Unsicherheiten[19]
Das Netz des Internet-Carriers KPNQwest läuft -- noch[20]
KPNQwest NV endgültig insolvent[21]
Gnadenfrist für KPNQwest[22]
Teles erwägt Übernahme von KPNQwest-Rechenzentrum[23]
KPNQwest Germany will Insolvenz anmelden[24]
KPNQwest beantragt Gläubigerschutz[25]

Quelle: www.heise.de

Gruß franz_liszt


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