Verärgerung der USA über China verstärkt sich - USA schickt drei Zerstörer

Geschrieben von dainti am 03. April 2001 07:55:13:

Dienstag 3. April 2001, 06:57 Uhr

Was haltet Ihr davon ??

Die Chinesen verstehen keinen Spaß ...

Verärgerung der USA über China verstärkt sich
Washington (Reuters) - In den USA hat sich die Verärgerung über den von China verweigerten Kontakt zur Besatzung eines notgelandeten US-Aufklärungsflugzeuges verstärkt. Ein Regierungssprecher in Washington sagte, eine für Dienstagabend chinesischer Zeit (Mittwochmorgen MESZ) zugesagte Kontaktaufnahme sei zu spät. Angaben der australischen Regierung zufolge sagte China indes am Dienstag eine sofortige Kontaktaufnahme zu. Die Zusage habe der Vizepräsident der Zentralen Militärkommission Chinas, Zhang Wannian, in Canberra gegeben, sagte der australische Außenminister Alexander Downer. Das US-Flugzeug war am Sonntag über dem südchinesischen Meer mit einem Kampfjet Chinas kollidiert und auf Hainan notgelandet.


Dass sich China mit seinen Reaktionen soviel Zeit lasse, sei beunruhigend, wiederholte der Regierungssprecher. Zuvor hatte US-Präsident George W. Bush bereits die Verweigerung des Kontakts als Verletzung der üblichen diplomatischen Praxis kritisiert. Die öffentliche Erklärung einen Tag nach der Notlandung wurde als Signal dafür gewertet, dass die USA den Druck auf China erhöhten. Auf Hainan warten nach US-Angaben zwei Militärattaches der US-Botschaft in Peking sowie ein Diplomat des US-Konsulats in Guangzhou darauf, die 21 Mann und drei Frauen der Besatzung zu treffen. Seit dem letzten Funkkontakt unmittelbar nach der Notlandung hat China keinen Kontakt der Besatzung zur Außenwelt zugelassen. US-Experten befürchten, dass die hoch entwickelte Abhörtechnik des Flugzeuges in chinesische Hände fallen könnte.


Zhang habe zugesagt, dass "die chinesische Seite eine konsularische Betreuung der Amerikaner gemäß der diplomatischen Vereinbarungen sofort zulassen werde", sagte Downer in Canberra. Die Angelegenheit werde Zhangs Worten zufolge mit diplomatischen Mitteln gelöst.


Der Chef der US-Pazifikflotte, Admiral Dennis Blair, sagte, es gebe von offizieller chinesischer Seite "ermutigende Hinweise" auf einen baldigen Kontakt mit der Mannschaft. Er machte jedoch keine Angaben zum Zeitpunkt. "Je früher, desto besser", sagte Blair dem Nachrichtensender CNN. Wenn keine rasche Lösung zu Stande kommt, ist nach Einschätzung von politischen Beobachtern mit einer starken Belastung der amerikanische-chinesischen Beziehungen zu rechnen. Die Affäre gilt als erste Bewährungsprobe für die seit Januar amtierende US-Regierung, die auch gegenüber China eine entschlossenere Gangart angekündigt hat.


In chinesischen Presseberichten wurde die USA indes scharf für die Kollision kritisiert. Staatliche Zeitungen zogen Parallelen zur Bombardierung von Chinas Botschaft im jugoslawischen Belgrad während der NATO-Luftangriffe zur Beendigung des Kosovo-Krieges 1999. Der Zusammenstoß der beiden Flugzeuge über dem südchinesischen Meer sei vermutlich eine Folge falscher Landkarten, spottete eine Karikatur in der führenden englisch-sprachigen Zeitung des kommunistischen Staates. Mit veralteten Karten hatten die USA damals begründet, dass die Botschaft aus Versehen getroffen worden sei.


China wirft den USA vor, das US-Aufklärungsflugzeug habe seinen Luftraum verletzt. Die USA weisen dies zurück.



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