Keine Internet-Entwarnung

Geschrieben von Fredrik am 17. Juni 2002 06:32:02:

Guten Morgen allerseits,

man hört nicht mehr viel von der drohenden Abschaltung des wichtigen europäischen Internetknotens KPNQwest(Ebone) in Brüssel, was aber nicht heisst, daß die Gefahr vorbei ist.
Mein Sohn, selbst Netzwerkspezialist, hat per Chat Kontakt zu einigen Mitarbeitern dieser Firma und demnach sieht es folgendermaßen aus:

Am Freitag hatten die Leute dort keine Lust mehr, ohne Bezahlung weiterzuarbeiten und drohten mit Abschaltung, daraufhin machte ein abhängiger Kunde nochmal eine ohnehin fällige Zahlung locker.

Jetzt könnte in den nächsten Tagen der Strom abgeschaltet werden, danach könnte man noch ein paar Tage mit Aggregaten weiterfahren.

Nur einige ehemalige Kunden von Ebone lassen inzwischen ihre Verbindungen über andere Firmen routen, das läuft meistens über London und geht schon teilweise deutlich langsamer. Fast alle Kunden (Provider usw.) sind praktisch zahlungsunfähig (!) und deshalb ist auch Ebone pleite.

Was passsiert, wenn in Brüssel abgeschaltet werden muß, können nicht mal die Experten genau sagen, immerhin wird ca. 50 % der europ. Internetverkehrs nach wie vor über Brüssel geroutet. Es kann zu Überlastung der restlichen Internetknoten kommen und alles in einer Kettenreaktion zusammenbrechen.
Nach einer Abschaltung wegen Stromausfalls von KPNQwest ist es praktisch unmöglich, alles wieder in kurzer Zeit richtig zum laufen zu bringen.

Ich könnte mir vorstellen, wenn die high-Tech Kurse diese Woche weiter abstürzen, könnte es besonders kritisch werden. Immerhin ist in den USA letztes Jahr infolge von Pleiten sogar stellenweise die Stromversorgung von heute auf morgen ausgefallen, also sollte uns ein totaler Internetcrash nicht wundern,
bei den ganzen kaputten Firmen..

viele Grüsse Fredrik



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