El Kaida und Big Ben

Geschrieben von H.Joerg H. am 13. Juni 2002 16:49:37:

Tag, wir dem Untergang Geweihte;-)

Aus meiner Heimatzeitung, einem Ableger der Rhein-Zeitung:

El Kaida hatte vielleicht Big Ben im Visier

Buch eines Terrorismusexperten schlägt Wellen in England-War ein Dreifachschlag geplant?

(Von Korrespondent Frank Herrmann)

London. Verspäteter Terroralarm an der Themse: Das Netzwerk El Kaida hatte am 11.September offenbar auch das Wahrzeichen Big Ben im Visier. Das jedenfalls hält der Sicherheitsexperte Rohan Gunaratna für erwiesen. Sein Buch "Inside Al-Qeada", in dem er zahlreiche Indizien zu einem Puzzle zusammenfügt, schlägt hohe Wellen. Die Geheimzellen Osama bin Ladens, glaubt der Professor, planten am 11. September einen dreifachen Schlag: New-York, Washington, London.

In der britischen Metropole sollte ein Passagierflugzeug wenige Minuten nach dem Start in Heathrow aufs Parlament mit dem berühmten Glockenturm Big Ben stürzen.
Nur die schnelle Reaktion der Behörden habe die Katastrophe verhindert.

Unmittelbar nach dem Anschlag auf das New Yorker World Trade Center erklärte das Kabinett Tony Blairs den Himmel über London zur Flugverbotszone. Zwei Tage lang durfte keine Maschine das Häusermeer überfliegen. Nur deshalb, so Gunaratna, blieb der Siebenmillionenstadt ein Inferno a la Manhattan erspart.

Aus der Luft gegriffen scheint die These auch den skeptischen (und gewöhnlich gelassenen) Engländern nicht. Sie erinnnern sich nur zu gut an die Zitterstimmung nach dem 11. September: Besonders die glitzernden Wolkenkratzer im neuen Finanzdistrikt Canary Wharf, im Londoner Osten, galten seinerzeit als gefährdet. Aber Big Ben?

"Dokumente der Geheimdienste geben mir Recht", sagt Gunaratna, der in den Neunzigern Chefermittler der Anti-Terror-Abteilung der Uno war und jetzt an der schottischen St. Andrews University lehrt. Nach seiner Darstellung stand ein gewisser Mohammad Afroz, ein indischer Moslem, auf dem Flughafen Heathrow als Selbstmordpilot bereit. Der 25-jährige wollte mit Komplizen eine Maschine der British Airways auf der Inlandroute von London nach Manchester in seine Gewalt bringen - und Kurs auf das Themseufer nehmen, auf die ockerfarbenen Houses of Parliament.

Im vergangenen Oktober wurde Afroz in Bombay gefasst, und offenbar bezieht Gunaratna sein Wissen auch aus den Verhören, die der Festnahme folgten. Und das macht ihn sicher: Mohammad Afroz war der Mann, der Big Ben in Trümmer legen sollte.

So umstritten die Behauptung auch sein mag, so sehr sich Innenminister David Blunkett um beruhigende Worte bemüht, kalt lässt das Ganze die Briten nicht.
Elitesoldaten des Königsreichs machen in den Bergen Afghanistans als engste Verbündete der Amerikaner Jagd auf versprengte Anhänger bin Ladens. Schon deshalb sei England nach den USA das zweite Ziel der Fanatiker, glaubt Rohan Gunaratna.

"Früher oder später wird El Kaida hier zuschlagen."

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Dieser Meinung bin auch ich, und mindestens an dritter Stelle steht die schöne Bundesrepublik Deutschland, mit seiner Eingreiftruppe in Afghanistan und anderswo...

Eine angenehme Zukunft wünscht uns allen

Jörg

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