Pentagon stoppt Truppenaufmarsch für Krieg gegen Irak
Geschrieben von peacemaker2002 am 13. Juni 2002 15:55:18:
hallo ihr lieben,
sehr interessanter bericht..
vielleicht gibt es in washington auch ein heimlichen machtkampf..?
keine ahnung..anbei der bericht..
:-))
Pentagon stoppt Truppenaufmarsch für Krieg gegen IrakVon Hubert Wetzel, Berlin
Das US-Militär hat den Aufbau einer Streitmacht für einen Krieg gegen
Irak offenbar vorerst gestoppt. Bis vor wenigen Wochen gab es nach
Ansicht von Experten noch viele Hinweise, dass die USA Material und
Soldaten nach Kuwait verlegen."Derzeit beobachten wir jedoch keine großen logistischen Bewegungen,
die wir sehen würden, wenn die USA für dieses Jahr einen Irak-Krieg
planten", sagt Charles Heyman, Chefredakteur des Militär-Standard-
nachschlagewerkes "Jane's World Armies". Trotzdem geben Fachleute
keine Entwarnung: Sollte Washington Irak angreifen wollen, könnte
der Aufbau der Invasionstruppen "sehr schnell" gehen, so der US-
Militärexperte John Pike. "Die Planungen gehen weiter", sagt auch
Ex-Admiral Stephen Baker vom Center for Defense Information in
Washington.Der Aufbau von US-Truppen in Kuwait wurde scheinbar schon Ende März
abgebrochen - wenige Tage, nachdem US-Vizepräsident Richard Cheney
bei seiner Nahostreise von arabischen Staaten vor einem Angriff auf
Irak gewarnt worden war. In den Monaten davor sollen unbestätigten
Berichten zufolge bis zu 20.000 US-Truppen nach Kuwait verlegt worden
sein. Ein Militärsprecher sagte am Montag aber, derzeit seien in dem
Land nur rund 8.000 GIs.Bestätigen lassen sich diese Zahlen kaum. Da die Truppen- und Material-
transporte von und nach Kuwait sehr unübersichtlich sind, müssten schon
Zehntausende GIs plus Ausrüstung verlegt werden, um Aufmerksamkeit zu
erregen.----------------------
Getarnte Manöverkräfte
----------------------Zudem ist Kuwait ein Sonderfall: Da der Großteil der US-Soldaten dort
nur an Manövern teilnimmt - die seit Jahren ununterbrochen laufen -
rotieren die US-Einheiten alle paar Monate. Über Abmarsch und Rückkehr
berichten allenfalls die Lokalzeitungen der jeweiligen Standorte.Getarnt als Manöverkräfte lassen sich aber auch Kampftruppen in Kuwait
einschleusen. Bei der Irak-Krise 1998 etwa verdoppelte das Pentagon
stillschweigend die Zahl der Spezialkräfte bei der Übung "Iris Gold".
Die Elitesoldaten wurden dann später in die Kämpfe eingebunden.Gegen Ende 2001 fielen Militärexperten ähnliche Truppenverstärkungen
auf. So wurde im November statt des üblichen Bataillons mit rund
800 Mann eine Brigade mit etwa 4000 GIs nach Kuwait geschickt, um
am Manöver "Desert Spring" teilzunehmen. Etwas später folgten zwei
Bataillone. Dazu verlegte die 3. US-Armee, die einen Bodenkrieg
leiten würde, ihr Hauptquartier nach Camp Doha in Kuwait.Berichten zufolge begann das Pentagon zudem mit dem Aufbau einer
Hightech-Kommandozentrale in Katar. Die Luftwaffenbasis dort soll
so ausgebaut worden sein, dass schwere B-52-Bomber landen können.---------------------------
Erfahrene Wüstenkampftruppe
---------------------------Während Dick Cheney Mitte März die arabische Welt bereiste, bereitete
sich in Amerika eine weitere Brigade zum Abflug nach Kuwait vor. Wie
die schon im November verlegte Brigade war auch diese zweite Einheit
eine erfahrene Wüstenkampftruppe.Bis Ende März hatten die USA so "fast eine Division nach Kuwait
verlegt, ohne große Aufmerksamkeit zu erregen", sagt Pike - viel
zu wenig für einen Krieg, zumindest aber eine Art Grundstock für
einen Angriff. "Wir wissen, dass die USA Anfang des Jahres sehr
ernsthaft an eine Aktion gegen Irak Mitte 2002 gedacht haben",
sagt ein Militärexperte.Dann schien sich der Wind aber zu drehen: Die Truppenzahl stieg
nicht weiter an. Ende März wurde die im November verlegte Brigade
zurück in die USA geflogen.------------------------------
Spekulationen über Aufbaustopp
------------------------------Über den Grund für den Aufbaustopp lässt sich lediglich spekulieren.
Einer könnte sein, dass die Vorräte an Präzisionsmunition im Afgha-
nistan-Krieg stark geschrumpft sind, sagt Heyman. Bis die Lager für
einen Irak-Krieg wieder aufgefüllt sind, kann es Monate dauern.Fest steht nach Meinung von Experten, dass jeder Art von Irak-Aktion
ein sichtbarer militärischer Aufbau vorausgehen wird - je größer die
Aktion, desto länger. Wie viele Truppen nötig wären, um Irak zu be-
siegen, ist aber umstritten. Laut Heyman wären 200.000 GIs das Minimum.
Baker hält hingegen die Hälfte für ausreichend.Am tiefsten geht Pike. Wegen der Schnelligkeit, mit der ein Irak-Krieg
aus politischen und militärischen Gründen ablaufen müsste, kommt seiner
Meinung nach nur ein kleiner Schlag mit drei Divisionen in Frage - etwa
50.000 Soldaten. Eine Division könnte dabei unter der Manövertarnung
nach Kuwait geschmuggelt werden. Die restlichen Soldaten würden nach-
geflogen, ihr gesamtes Material per Schiff vorausgeschickt. "Von dem
Zeitpunkt, an dem der Aufmarsch sichtbar wird, bis zum Beginn des
Krieges, würden nur noch zwei Wochen vergehen", sagt Pike.Aus der FTD vom 11.6.2002
Financial Times Deutschland
http://www.ftd.de/pw/in/1014399182870.html?nv=cpm* * *
Deutsche Friedensgesellschaft - Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen
Schwanenstr. 16
42551 Velbert
Tel.: 02051 955270 Kontakt: Roland Blach
Tel.: 0711 - 2155112Auswirkungen des Einsatzes von abgereichertem Uran im Irak
Vortragsreise der DFG-VK über ein gezeichnetes LandRoland Blach (DFG-VK Baden-Württembeg)
In einer von der Deutschen Friedensgesellschaft - Vereinigte Kriegs-
dienstgegnerInnen (DFG-VK) organisierten Vortragsreise wird Marion
Küpker, Hamburg, über die Tragödie im Irak berichten und dabei insbe-
sondere über die Auswirkungen des Einsatzes von abgereichertem Uran
referieren.Marion Küpker, aktiv in der Gewaltfreien Aktion Atomwaffen Abschaffen,
bereiste im Auftrag mehrerer Organisationen Mitte April für zwei
Wochen den Irak. Dort war sie Teil einer Delegation von Journalisten,
Physikern und Golfkriegsveteranen, die die Folgen des Krieges mit
Geschossen aus schwach strahlender Munition mit eigenen Augen zu sehen
bekamen.Abgereichertes Uran war im Golfkrieg 1991 erstmals in einem Krieg ein-
gesetzt, mindestens 300 Tonnen dieses Materials sind dort verschossen
worden. Die betroffene Bevölkerung wurde erst Jahre später gewarnt,
so dass durch die Verstrahlung die Krebsrate drastisch gestiegen ist.
Medikamente zur Krebstherapie werden jedoch noch immer wegen der Mög-
lichkeit des "dual use" dem Irak vorenthalten.Dem Irak droht neben dem bereits existierenden Leiden ein nächster
Krieg. US-Präsident Bush und der britische Premier Blair verkündeten,
der Irak "könnte" Massenvernichtungswaffen haben oder zumindest den
Besitz anstreben, obwohl die UN-Waffeninspekteure keine Beweise für
eine Aufrüstung mit Massenvernichtungswaffen finden konnten. Mit dieser
dürftigen Legitimationsgrundlage wird derzeit ein Krieg von den USA
vorbereitet, was von offiziellen Stellen noch immer geleugnet wird.
- Re: Pentagon stoppt Truppenaufmarsch für Krieg gegen Irak Flavius Batavus 13.6.2002 18:41 (2)
- Traue keinem Wolf im Schafspelz Universe 13.6.2002 20:16 (1)
- Nein niemals Flavius Batavus 13.6.2002 22:03 (0)