Re: Interessantes aus dem Elliott-Forum

Geschrieben von Swissman am 12. Juni 2002 21:59:59:

Als Antwort auf: Interessantes aus dem Elliott-Forum geschrieben von IT Oma am 11. Juni 2002 22:57:36:

>dass ein Krieg gegen Irak in diesem Jahr logistisch nicht möglich sei.

Vollste Zustimmung. - Dasselbe sage ich schon seit Monaten.

>Das Besondere an diesem Vorgang war, dass der Präsident im Ausland weilte um die russische Zustimmung zu erhalten und ein konkreter Einsatzbefehl noch gar nicht ergangen war, es sich also gleichsam um eine vorbeugende Meuterei handelte.

Wieso Meuterei? - Es ist sogar die Pflicht eines Offiziers, seinen Vorgesetzten darauf aufmerksam zu machen, wenn er davon überzeugt ist, dass ein ihm erteilter Befehl sich mit den zur Verfügung stehenden Mitteln nicht ausführen lässt. - Er wäre sogar ein ausgesprochen schlechter, seiner Verantwortung nicht gewachsener, Offizier, wenn er seinen Vorgestzten, dem dies wahrscheinlich gar nicht bewusst ist, nicht auf seinen Fehler aufmerksam machen würde - General George S. Patton hat dies oft getan. Feldmarschall Heinz Guderian scheute sich nicht, sogar "dem Gefreiten" offen zu widersprechen. - Wohl um einen Beweis seiner eigenen Unfähigkeit zu liefern, schickte Hitler Guderian, den Schöpfer der deutschen Panzerwaffe, monatelang in Pension, um ihn schliesslich doch zurückholen zu müssen.

Ein fähiger Vorgesetzter wird den sachlichen Rat eines ihm unterstellten Truppenkommandeurs, so weit es Zeit und Umstände erlauben, anhören, bzw. bereits in der Planungsphase von sich aus danach fragen, und auch in seine Überlegungen einbeziehen. Die letzte Entscheidung muss selbstverständlich der OB treffen, und er trägt dann auch die Verantwortung dafür. - Es versteht sich allerdings auch von selbst, dass der Befehl, einmal erteilt, umzusetzen und gegenüber der Truppe zu vertreten ist.

Der einzige Schönheitsfehler am ganzen ist die Tatsache, dass dies überhaupt an die Öffentlichkeit gelangt ist - offensichtlich hat jemand im Generalstab oder im Kabinett sein Amtsgeheimnis verletzt...

>Der Privateer argumentierte, eigentlich müssten die Generäle entlassen werden, oder das Militär hätte sich gleichsam als vierte Gewalt etabliert.

IM Gegenteil: Die Generäle haben ein Fanal gegen die heute leider auch in der Armee immer mehr um sich greifende politisch korrekte Arschkriecherei gesetzt. Man kann sagen, dass sie ein Vorbild für viele andere, schlechte Offiziere sind, die nur auf ihre Karriere bedacht sind.

Da die meisten Politiker in militärischen Dingen so gut wie unwissend sind, ist es die Pflicht der Generäle sie in diesen Dingen zu beraten, und ebenso ist es die Pflicht der Politiker, sich die Ratschläge anzuhören und daraus zu lernen.

Antworten: