Re: (Nicht nur) @ BW: Psychotrope Kampfstoffe & Rauschgifte

Geschrieben von Swissman am 08. Juni 2002 17:23:42:

Als Antwort auf: Re: (Nicht nur) @ BW: Psychotrope Kampfstoffe & Rauschgifte geschrieben von JeFra am 08. Juni 2002 14:55:31:

>Was ist LSA? Einfach Lysergsaeure?

LSA = LysergSäureAmid

LSA und LSD sind chemisch eng verwandt, und sind sich gemäss der einschlägigen Literatur auch in der Wirkung sehr ähnlich. Allerdings soll bei LSA ca. die 50fache Dosierung von LSD nütig sein, um eine Wirkung hervorzurufen.

>Da hat aber auch der CIA seine Hand im Spiel. Siehe das von der LaRouche-Organisation herausgegebene Buch 'Charles Manson-Moerder aus der Retorte'. Heutzutage spielt der CIA wohl nicht direkt eine Rolle,

Dass der CIA ebenfalls im Drogenhandel mitmischt, ist hinreichend dokumentiert. Die Mind-Control- und Drogenversuche der 60er Jahre mussten infolge des "Freedom of Information Act" von "der Firma" sogar (teilweise) öffentlich zugegeben werden. Angeblich wurden die Experimente schon längst eingestellt - wegen Erfolglosigkeit. - Ich glaube kein Wort davon: Meiner Meinung nach wurden (und werden?) die Experimente unter verschärfter Geheimhaltung fortgesetzt. Geradezu lächerlich ist die beahuptete Erfolglosigkeit: Wenn jede mittlere Sekte, mit bedeutend weniger finanziellen Ressourcen, als sie dem CIA zur Verfügung stehen, in der Lage ist, eine Gehirnwäsche durchzuführen, dann sollte dies der CIA ebenfalls möglich sein. Ebenfalls gut dokumentiert sind kommunistische Gehirnwäschen an Kriegsgefangenen im Koreakrieg. In Rotchina werden politische Gefangene ganz offiziell in sogenannte "Umerziehungslager" geschickt - man geht wohl nicht fehl in der Annahme, dass "Umerziehung" der rotchinesische terminus technicus für "Gehirnwäsche" ist.

Weniger bekannt als die CIA-Drogenversuche sind die entsprechenden Programme der Sowjets: GRU-Überläufer Stanislas Lunev weiss zu berichten, dass die Sowjets sich eigens amerikanische Kriegsgefangene aus Nordvietnam ausliefern liessen, die von Psychiatern des KGB verschiedenen Experimenten mit Rauschgiften unterzogen wurden. U. a. sollte dabei untersucht werden, ob es Substanzen gibt, die geeignet sind, bei Weissen, bzw. Schwarzen Apathie oder Aggression hervorzurufen. Weiters war man interessiert, herauszufinden, ob und wie sich der kulturelle Hintergrund der Versuchspersonen im Zusammenhang mit Drogen auswirken würde. Da Lunev an den entsprechenden Versuchen nicht beteiligt war, wissen wir nicht, was die für Erkenntnisse der KGB genau gewann. Sicher ist aber, dass im Gefolge des Vietnamkrieges die heutige Drogenpest aufkam: Viele Vietnam-Veteranen kamen als Süchtige zurück, weil der Vietcong sie dem Opium- und Heroinkonsum zugeführt hatte.

>sondern es sind vom CIA beeinflusste islamische Gruppen.

Der Islam verbietet Rauschgifte ausdrücklich. Es verwundert denn auch nicht, dass die entsprechenden Strafen in islamischen Ländern generell sehr hart sind. Der Iran hat seit Jahren ca 10% der regulären Armee, sowie Sonderverbände der Pasdaran (Revolutionsgarden) und der Polizei, entlang der Grenze zu Afghanistan und Pakistan stationiert: Ihr Hauptauftrag besteht darinStar Wars Main Title darin, den florierenden Opium- und Heroinschmuggel zu bekämpfen. Laut einem kürzlich erschienen Bericht der NZZ sind die eingesetzten Soldaten hochmotiviert, denn bereits Ayatollah Khomeini hatte in einer Fatwa den Kampf gegen den Rauschgifthandel zum Dschihad erklärt. Die Gefallenen (mittlerweile ca 4000 Mann) gelten daher als Märtyrer.

Etwas anders sieht die Sache bei den Wahhabiten aus: Diese verdammen Rauschgifte zwar grundsätzlich ebenfalls, allerdings mit der Einschfänkung, dass nur der Gläubige keine Drogen nehmen dürfe. Wenn hingegen ein "Ungläubiger" (d. h. jeder, der sich nicht zum Wahhabismus bekennt), Drogen nehme, so die Überlegung der Wahhabiten, könne er sich dadurch keinen wirklichen Schaden mehr zufügen, da er als Nicht-Wahhabit ohnehin in der Hölle landen werde. - Andererseits ist der Wahhabit aber auch angehalten, "Ungläubige" zu töten: Wahhabiten können daher durchaus die Todesstrafe gegen Drogenhändler (die den Stoff an Wahhabiten verkaufen) fordern, und gleichzeitig selbst im grossen Stil Heroin in den "ungläubigen Westen" verschieben - die Taliban haben es vorgemacht. - Psychologisch auf alle Fälle sehr interessant... ;-)

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