Die USA, handelt/e im Namen Gottes! Wers glaubt.....
Geschrieben von Waldgeist_33 am 04. Juni 2002 16:51:00:
1000 x Hiroshima
1.57
Statement Frau:
"Sie hatten uns nichts von der Wasserstoffbombe gesagt. Wir kamen zurück und sahen, dass unsere Insel verschwunden war."2.15
Statement Mann:
"Sie zeigten uns einen Film. Da sahen wir, dass unsere Insel verschwunden war. Miller hiess der Mann, der uns den Film zeigte. Er fragte: Wer ist von dieser Insel. Ich sagte, das ist meine Insel. Er fragte: Werden sie die Insel vermissen? Bis heute verstehe ich nicht, wie die Insel untergehen konnte."2.51
Niemand hatte sie gefragt, als sie damals, auf amerikanischen Kriegsschiffen, abtransportiert wurden. Niemand hatte ihnen gesagt, was auf Eniwetok geschehen sollte. Von der Bombe hatten sie erfahren, als sie zurückkehrten, im Jahre 1980, nach 34 Jahren, die sie im Exil lebten, wie sie sagen.3.35
Eniwetok-Atoll, der Name für 47 Inseln, im pazifischen Ozean gelegen. Drei Inseln, im Süden, wo Menschen zurückgekehrt sind. 11 000 amerikanische Techniker, Wissenschaftler und Militärs waren in den Zeiten der Atombombentests auf Eniwetok stationiert. Nach dem Krieg hatten die Vereinten Nationen verfügt: Der Gebrauch von Gebieten der Marshall-Inseln für die Sicherheitsbedürfnisse der USA unterliegt keinerlei Beschränkung.4.19
Tausend Menschen, fast die Hälfte Kinder, leben heute auf Eniwetok. Ihre Grosseltern waren unter deutscher Kolonialherrschaft geboren. Die Eltern unter der Kolonialmacht Japan. Dann, nach dem Krieg, wurde Eniwetok zum amerikanischen Testgebiet für Atombomben. Im Jahre 1980 sind die Generäle, die Techniker, die Spezialisten des Atomzeitalters abgezogen.Alle drei Monate kommt das Versorgungsschiff nach Eniwetok. Es lädt Treibstoff und Lebensmittel, Konserven und Reis ab, bezahlt durch die Regierung der Vereinigten Staaten von Amerika. Die Bevölkerung von Eniwetok sollte vorsichtig umgehen mit den Nahrungsmitteln, die auf den Inseln gewachsen sind, sagen die amerikanischen Spezialisten.
5.30
Der tägliche Funkkontakt. Der einzige Kontakt zur Aussenwelt. Die Hauptstadt, Majuro, 1000 Kilometer entfernt, 1000 Kilometer Wasser. Der Kontakt zu den Spezialisten in den USA, die zweimal pro Jahr kommen, um die Radioaktivität im Boden und die Körperradioaktivität der Menschen auf der Insel zu messen.6.07
Statement Mann:
"Es ist nicht leicht, mit dem wenigen auszukommen, von dem wir wissen, dass wir uns darauf verlassen können. Wir haben mit etwas zu tun, von dem wir nichts verstehen, und dann kommen Leute, versuchen uns zu erklären, was das ist. Wir können es nicht sehen. Wir wissen nicht, wie es aussieht. Hat es eine Farbe? Wir wissen es nicht. Aber sie haben einen Namen dafür: Strahlung."7.46
Die erste Wasserstoffbombe, tausendmal so stark wie die Atombombe von Hiroshima. Die Zahl von 43 Bomben, die auf Eniwetok zur Explosion gebracht wurden.8.05
Statement Mann:
"Wir fanden Photographien der US-Marine, von diesen Monsterbabies. Wir haben sie nach Washington geschickt. Doch es gab während der Atomtests viel mehr Fälle, Geburtsanomalien, Missgeburten, Monsterbabies, Missbildungen am Kopf, in den nördlichen, und auch in den südlichen Teilen der Marshall Inseln. Aber sie dürfen eines nicht vergessen: Den Leuten hatte man nicht gesagt, was mit ihnen geschieht. Für Frauen war es schwierig, auszusprechen, dass sie Probleme wie diese hatten. Und in vielen Fällen wurden diese – was sie auch waren – einfach diskret begraben."9.07
Enewetak, der Name für 47 Inseln. Die Inseln, wo die Bomben explodierten, sind radioaktiv kontaminiert, sagen die amerikanischen Spezialisten. Die Namen: Cäsium. Plutonium. In 24 000 Jahren wird die Strahlung halb so gross wie heute sein. Drei Inseln im Süden des Atolls, wo wieder Menschen leben. Die Inseln im Norden sind verbotene Zonen.10.10
Statement Mann:
"Wir sandten Frauen aus, um mit Frauen zu sprechen, um mehr herauszufinden. Wir fanden sehr viele Fälle von Missgeburten. Wir haben Zeugenaussagen. Auf den entfernteren Inseln gab es keine Ärzte, keine qualifizierten Krankenschwestern, darum wurden viele dieser Fälle gar nicht gemeldet. Jetzt, wo wir Zahlen haben, fragten wir die USA an, zurückzukommen, die Gebiete zu besuchen und das Problem zu studieren. Aber sie sagen zu uns: Eure Bevölkerung ist so klein, selbst wenn Ihr solche Fälle hattet, sind diese statistisch nicht von Bedeutung."11.31
"Es war eine Woche vor der Explosion der grossen Bombe. Amerikanische Militärs kamen nach Rongelap, auf unsere Insel. Ich arbeitete im Gemeindehaus. Der leitende Offizier kam zu mir und sagte: In ein paar Tagen werden neue Atomtests auf Bikini stattfinden. Aber diesmal wird es eine grössere Bombe sein. Das wird euer Leben verändern. Ich fragte, warum sie uns nicht evakuierten, wie im Jahre 1946, bei den ersten Atomtests. Er sagte: Es gibt keinen Befehl zur Evakuierung. Nicht von den USA, auch nicht von den Vereinten Nationen."12.29
US-Army Kwajalein Atoll. Die frühere Kommandozentrale, wo die Atombombentests geplant und ausgewertet wurden. Keiner der Offiziere ist zu Auskünften über die Geschichte der Atomtests ermächtigt. Operation Castle: Der Codenamen für den Test der Wasserstoffbombe, die kleiner und noch mächtiger als die Bombe Mike sein sollte. Auf dem US-Army Kwajalein-Atoll werden heute Interkontinentalraketen getestet. Die Raketen werden vom Stützpunkt Vandenberg, Kalifornien abgeschossen – 12 000 Kilometer entfernt. Die Bombe Castle-Bravo war am 1. März 1954 über dem Bikini-Atoll explodiert. 200 Kilometer ostwärts vom Ort der Explosion, das Rongelap-Atoll. Die Bewohner waren damals nicht evakuiert worden.13.48
Statement Frau:
"Die Sonne war an diesem Tag noch nicht aufgegangen. Wir sahen, dass etwas vom Himmel fiel, es war rund, es sah aus wie die Sonne. Und als es schon fast auf dem Meer aufschlug, hörten wir eine gewaltige Explosion, so gewaltig, dass wir wie taub wurden. Wir hatten Angst, wir rannten alle davon, ohne Ziel. Dann kam eine Erschütterung, wir wurden von den Füssen gerissen. Später, nach einigen Minuten, kam ein Sturm, wir wurden alle umgeworfen. Die Häuser wurden weggerissen. Wir rannten in die Büsche, alle dachten, dass ein neuer Krieg ausgebrochen war. Ich wusste nicht, was ein Krieg ist. Ich war noch klein. Ich weiss nur noch, dass ich grosse Angst hatte."15.14
Statement Mann:
"Am 1. März hatten sie die Bombe abgeworfen. Am 3. März kamen sie, um uns wegzubringen. Bevor sie uns auf das Schiff holten, spritzten sie uns mit Wasser ab. Sie sagten uns, sie hätten keine Medizin, um uns zu helfen. Die Krankheit, die wir hätten, sei eine ganz neue Krankheit. Das einzige, was sie tun konnten, war, uns mit Wasser und Seife zu waschen. Am Abend des dritten Tages, um fünf Uhr, fuhren wir ab. Am Morgen kamen wir in Kwajalein an. Sie brachten uns ins Spital. Die Ärzte in Kwajalein sagten uns, es täte ihnen leid, aber für diese Krankheit, mit der wir angesteckt seien, gäbe es keine Heilung."16.23
Die Inseln von Rongelap sind bis heute unbewohnbar. Die Menschen sind zu Vertriebenen geworden. Einige haben Arbeit auf dem Stützpunkt gefunden. Abends, nach der Arbeit, müssen sie den Stützpunkt verlassen. Die Fähre der US-Armee führt nach Ebeye, der kleinen Insel, fünf Kilometer entfernt. Ebeye. Die Insel der Vertriebenen. Zehntausend Menschen auf einer Insel, die anderthalb Kilometer lang und 100 Meter breit ist.Der 1. März 1954. Die Explosivkraft der Bombe Castle-Bravo war dreimal so gross, wie von den Wissenschaftlern vorausberechnet. Fallout, ein amerikanisches Wort, das die Menschen von Rongelap verstehen. Der radioaktive Niederschlag, von Wolken nach der Atombombenexplosion verbreitet, der auf Inseln, auf Menschen, auf Tiere, auf Pflanzen niedergeht.
18.01
Statement Mann:
"Sie wussten, dass die Menschen der Strahlung ausgesetzt sein würden. Sie führten die Tests trotzdem durch. Und nach den Atomtests wurden auch Menschen auf Inseln, die nicht direkt betroffen waren, der Strahlung ausgesetzt und in die Studien einbezogen. Wir haben Dokumente, die zeigen, dass sie Menschen gezielt der Strahlung aussetzten – durch Injektionen und andere Mittel. Sie wollten Vergleiche anstellen, mit Menschen, die vom Fallout, vom radioaktiven Niederschlag der Bomben betroffen waren. Es gibt viele Dokumente, die zeigen, dass die Wissenschaftler mehr an ihren Studien interessiert waren als an medizinischer Betreuung."19.46
Statement Frau:
"Sie zeigten uns einen Film. Sie erklärten, die radioaktive Strahlung setze sich in der Kehle fest. Schilddrüsenkrebs. Ich erinnere mich daran, weil der Mann, der uns den Film übersetzte, sagte: Das ist der Körperteil, wo sich Radioaktivität festsetzt. Unsere Körper waren ausgebrannt, doch es gab keine Medikamente, um uns zu helfen. Sie dachten nicht an andere Körperteile, die von der Radioaktivität betroffen sein könnten. Dann begannen sie, zu operieren, mich, die anderen, an der Schilddrüse. Dies war die einzige Strahlung, die sie finden konnten."21.06
Clean-Up: Die Insel Eniwetok wurde durch amerikanische Spezialisten von radioaktiv verseuchter Erde, von Schrott und Gerätschaft gesäubert. Pflanzen, Fruchtbäume sollen wieder wachsen. Gefangene, Straftäter, die zur Arbeit verurteilt sind. Wo gegraben wird, kommen Betonklötze zum Vorschein, manchmal lange Kabel. Cäsium, Plutonium. Fremde Namen, Wörter, die die Menschen auszusprechen gelernt haben. Strontium, Amertium. Der neue Bericht aus Amerika. Neue strahlende Elemente, die auf der Insel festgestellt wurden.22.38
Statement Frau:
"Ich war eine von jenen Personen, die von Experimenten betroffen war, Experimente des amerikanischen Energiedepartements. Sie gaben mir Sachen, die ich einnehmen musste. Kein einziger Tropfen durfte zu Boden fallen. Und jetzt ist es für mich schwierig, die Gründe zu wissen. Es könnte wegen der Bombentests sein. Wegen der Experimente. Oder aus anderen Gründen. Sieben Kinder waren es, die ich verloren habe."24.18
Statement Mann:
"Ich kann nicht zurückspulen – so wie die Kassette, die sie in die Kamera einlegen –, sie können immer zurückspulen und das, was sie heute gesehen haben löschen. Ich kann das nicht tun. Ich kann nicht zurückspulen, bis zum Jahre 1946, und alles löschen, was sie getan haben. Was ich sagen will: Die Leute, die hierherkommen, um zu untersuchen, was hier geschehen ist, vor fünfzig Jahren, die Zeit aufwenden, viel Geld, dann gehen sie wieder, dann stelle ich mir die Frage: Werden wir je von ihnen erfahren, was sie herausgefunden haben?"25.24
Die Inseln, wo 43 Atombomben explodierten, haben amerikanische Namen: Daisy, Mary, Mary's Daughter. Yvonne. Yvonne heisst in der Marshallesischen Sprache Runit. Runit ist absolute Sperrzone. Unter dem Betondeckel liegen 100 000 Kubikmeter strahlende Erde, nach dem Clean-Up im Krater versenkt, den die Atombombe Cactus in den Atollboden gerissen hatte. Plutonium: Halbwertszeit 24 000 Jahre. 43 Atombomben, auf Enewetak zur Explosion gebracht. Ihre Namen: Mike, King, George, Easy, unter anderen.26.44
Statement Mann:
"Sie erklärten uns, was Radioaktivität ist. Es waren Leute des amerikanischen Energieministeriums. Sie sagten, jedes Individuum hätte Radioaktivität. Im Zusammenhang mit der Bombe, da haben wir Zweifel. Sie haben Runit gebaut. Das ist es, was uns nachdenklich macht. Das ist ein Ort, wo das schreckliche Gift ist. Warum haben die das auf Runit gemacht? Wo Menschen nahe leben, essen?"