Warum der Indien-Pakistan-Konflikt für Russland strategisch wichtig wäre...

Geschrieben von SoL333 am 31. Mai 2002 18:15:43:

Hi, Ihr Lieben :-).

Zu Anfang möchte ich Euch diesmal zu einem kleinen Gedankenexperiment einladen im Sinne von was wäre wenn. Damit sich das Ganze für Euch auch lohnt, werde ich diesen Beitrag zum Schluß mit einer interessanten Nachrichtenmeldung würzen, also nur zu :-).

Was würde passieren, wenn Indien und Pakistan noch weiter an der Kriegsspirale drehen? Diesmal jedoch aus der Sicht Russlands?

- Pakistan ist für die USA enorm wichtig um in Afgahnistan und letztlich der Erdölregion präsent zu sein.
- Ist Pakistan im Krieg, fällt es als Brückenkopf aus
- Russland, daß traditionell Indien unterstützt, hat dadurch den Vorteil, daß die Amerikaner erheblich in dieser Region geschwächt werden (wir erinnern uns: die Russen bauten flink wie sonst niemand die erste Botschaft in Kabul auf)
- auch führt es dazu, daß die USA in ein Chaos reingezogen werden und somit hübsch anderweitig abgelenkt sind
- ...


Ich denke, die Russen stärken gerade ihre Flanken (bisher noch indirekt) und lullen gerade die ganze Welt ein und lobpreisen Verträge von denen sie in Wirklichkeit gar nicht profitieren. Es ist, wie es geschrieben steht. Mein Gott, selbst mir ist Putin eigentlich nicht unsympathisch. Aber ich weiß, er ist verflucht gerissen...


So, nun eine Meldung von n-tv:

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Freitag, 31. Mai 2002
USA sehen Kriegsgefahr
Bürger sollen Indien verlassen

Trotz anhaltender Gefechte zwischen indischen und pakistanischen Truppen an der Waffenstillstandslinie in Kaschmir sieht Indien offenbar keine Gefahr für einen Krieg. Die Lage sei stabil, sagte Indiens Verteidigungsminister George Fernandes. Ganz anders schätzen die USA und Großbritannien die Situation ein: Sie rieten ihren Bürgern am Freitagnachmittag, Indien zu verlassen. In dem Land leben rund 60.000 US-Amerikaner.

US-Vize-Verteidigungsminister Paul Wolfowitz warnte, ein Krieg zwischen den Atommächten Indien und Pakistan hätte verheerende Folgen. Wolfowitz traf auf der Asien-Sicherheitskonferenz, die derzeit in Singapur stattfindet, auch mit Fernandes zusammen.

Fernandes sagte im Anschluss an das Gespräch, es gebe keinen Grund zur Beunruhigung. "Die Truppen auf beiden Seiten stehen sich seit sechs Monaten Auge in Auge gegenüber. Deshalb glaube ich nicht, dass man sich jetzt darüber Sorgen machen sollte, was geschehen könnte ", erklärte Fernandes.

An der Konferenz in Singapur nehmen Verteidigungsminister und ranghohe Experten aus mehr als 20 Ländern teil. Themen sind unter anderem der Kampf gegen den Terrorismus in Südostasien und die regionale Sicherheitslage.

Rumsfeld vermittelt

In der kommenden Woche will US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld zu einer Vermittlungsmission nach Indien und Pakistan reisen. Rumsfeld solle versuchen, die Spannungen zwischen den beiden Staaten zu entschärfen, teilte US-Präsident George W. Bush mit und fügte hinzu: "Wir machen sowohl Indien wie Pakistan sehr deutlich, dass Krieg nicht in ihrem Interesse liegen wird."

An die Adresse des pakistanischen Präsidenten Pervez Musharraf richtete Bush die Aufforderung, Vorstöße über die Grenze in das Konfliktgebiet Kaschmir zu stoppen. Nach Angaben von Rumsfeld steht ein genauer Reisetermin noch nicht fest. Möglicherweise werde er die Gelegenheit zum Besuch weiterer Länder nutzen.

Pakistan verstärkt Truppen

Die pakistanische Regierung erwägt den Abzug von Soldaten von der afghanischen Grenze, um ihre an der Grenze zu Indien stationierten Truppen zu verstärken. Ein pakistanischer Militärsprecher erklärte, mit der Truppenverlegung sei bereits begonnen worden. Pakistan hat seit Ende vergangenen Jahres an der Grenze zu Afghanistan Truppen stationiert, die eine Flucht von El-Kaida- oder Taliban-Kämpfern in das Land verhindern sollen.

Indien reagierte mit Gelassenheit. "Wir behalten die Entwicklung im Auge und wissen, wie wir damit umzugehen haben", sagte ein Sprecher der indischen Armee. Eine Verlegung pakistanischer Einheiten mache keinen Unterschied, da die eigenen Truppen bereits in vollem Umfang mobilisiert worden seien. Die Atommächte Indien und Pakistan haben bereits eine Million Soldaten an ihrer Grenze zusammengezogen.

Wieder Gefechte

An der Waffenstillstandslinie zwischen Indien und Pakistan gab es in der Nacht zum Freitag abermals Gefechte. Dabei seien bis in die Morgenstunden Artillerie und Granatwerfer eingesetzt worden, verlautete aus Militärkreisen.

Nach einem Rebellen-Anschlag auf ein indisches Militärlager Mitte Mai hatten sich die Spannungen zwischen Indien und seinem Nachbarland Pakistan erhöht. Bei dem Anschlag waren 31 Menschen getötet worden. Indien wirft Pakistan vor, moslemische Extremisten in Kaschmir zu unterstützen.

Nach Angaben des pakistanischen UN-Botschafters schließt das Land den Ersteinsatz von Atomwaffen auch bei einem konventionellen Angriff Indiens nicht aus. Botschafter Munir Akram sagte in New York, würde man eine solche Reaktion ausschließen, würde dies Indien die "Lizenz zum Töten" geben.
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Also, viel Spaß noch :-)
Euer Christoph

P.S.: wir haben diese Welt schon halbwegs heil überstanden, dann kriegen wir das bisschen Apokalypse auch noch hin........


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