Britischer Außenminister Straw warnt vor Gefahr eines Atomkrieg wegen Kaschm
Geschrieben von IT Oma am 23. Mai 2002 11:49:33:
Straw warnt vor Gefahr eines Atomkrieg wegen Kaschmir
Erste Zusammenfassung (Bild:SRI105)(durchgehend neu)
Utl: Gefechte zwischen indischen und pakistanischen Soldaten
dauern an - Vajpayee trifft sich mit Ministern und Generälen
London/Srinagar (AP) Der britische Außenminister Jack Straw hat
am Donnerstag vor der Gefahr eines Atomkriegs zwischen Indien und
Pakistan gewarnt. Es müsse daher alles getan werden, um eine Krise
zu vermeiden, sagte Straw, der in der kommenden Woche in die Region
reist. Der indische Ministerpräsident Atal Bihari Vajpayee beriet in
Kaschmir mit führenden Mitgliedern seines Kabinetts und Vertretern
der Streitkräfte über die wachsenden Spannungen mit Pakistan.
Indische und pakistanische Soldaten lieferten sich wieder Gefechte
entlang der Grenze.
Indien und Pakistan hätten kein System entwickelt, um eine
nukleare Konfrontation zu vermeiden, sagte Straw im britischen
Radiosender BBC. Es gebe weder eine entsprechende Doktrin noch
Kommunikationskanäle, vergleichbar denen während des Kalten Krieges,
so dass das Risiko eines Atomkriegs bestehe. Am Mittwoch hatte
Großbritannien aus Sicherheitsgründen einen Großteil seines
Botschaftspersonals aus Pakistan abgezogen.
An dem Treffen in Srinagar, der Sommerhauptstadt des indischen
Unionsstaates Jammu-Kaschmir, nahm neben Vajpayee auch Innenminister
Lal Krishna Advani teil. Es war das erste Mal, dass der
Regierungschef selbst ein Treffen des Generalstabs der Streitkräfte
in Kaschmir leitete.
Bei den jüngsten Gefechten in der Nacht zum Donnerstag wurde nach
Polizeiangaben mindestens ein indischer Soldaten getötet, sieben
Zivilisten wurden verletzt. Schießereien wurden aus dem Grenzbezirk
Hira Nagar gemeldet. Indien und Pakistan haben entlang ihrer
gemeinsamen Grenze zurzeit rund eine Million Soldaten stationiert.
Ein pakistanischer Regierungssprecher warnte Indien vor einem
Angriff auf Pakistan. Die Folgen wären »nicht gut für Indien«, sagte
General Rashid Quereshi. Die Gefechte hätten sich erstmals bis in
den Bezirk Sialkot ausgebreitet. »Das zeigt, wie ernst die Lage
ist.« Zugleich erklärte Quereshi, Pakistan sei an einer friedlichen
Lösung des Konflikts interessiert.
Rund 30.000 Menschen nahmen in Srinagar an der Beisetzung des am
Dienstag ermordeten Separatistenführer Abdul Ghani Lone teil. Der
70-jährige Lone war einer der führenden Köpfe der Allianz Hurriyat,
einer Dachorganisation von Unabhängigkeitsgruppen, die die Loslösung
Kaschmirs von Indien befürworten. Er galt als gemäßigt und setzte
sich für eine friedliche Lösung des Kaschmir-Konflikts ein. »Wir
wollen Freiheit«, riefen die Teilnehmer des Trauerzuges am Mittwoch.
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