Re: Es liegt in der Logik Amerikas mit Kanonen auf Spatzen zu schießen

Geschrieben von Theo Stuss am 13. Mai 2002 16:18:47:

Als Antwort auf: Kommt auf Schorschis Logik an geschrieben von Torsten am 13. Mai 2002 15:44:00:

Lieber Torsten,


im kalten Krieg ging ein großer Teil des Geldes in U-Boote, Mittelstreckenraketen und B1-Bomber, ja auch Marschlugkörper, die auch atomare Sprengsätze tragen sollten.

Im Krieg gegen Afghanistan sollte ja keinem Ami ein Haar gekrümmt werden. Also wurde viel High-Tech-Munition verplempert. Einen weniger kostspieligen Krieg, der aber Menschenleben auf der eigenen Seite hätte fordern können, wollten und wollen die Amerikaner wegen der öffentlichen Meinung nicht führen.

Natürlich könnten die USA sofort einen Krieg gegen den Irak führen, wenn sie einwilligen mehrere tausend Soldaten im Häuserkampf zu opfern. Das paßt aber nicht zur amerikanischen Philosophie. Es ist wirklich kein Gejammere mit der Zahlungsunfähigkeit. Im Gegenteil, für Bush ist das peinlich, denn er hatte vorher seine Moneten nicht gezählt. Und damals im kalten Krieg war man noch nicht an die Grenze seiner Möglichkeiten gestoßen. Die Schulden von damals, mit denen das Wettrüsten finanziert worden war, stehen aber noch heute in den Büchern und Zinsen müssen gezahlt werden. Die Altschulden wurden niemals beglichen. Jetzt braucht Bush, der nur knapp die Wahl gewann, die Unterstützung des Kongresses. Er soll schon mal den "Diener" üben.

Wenn die USA also einen Krieg mit möglichst wenigen Opfern auf eigener Seite führen wollen, müssen sie ein vielfaches an Überlegenheit haben. Dazu gehört die Logistik. Bei der Wehrmacht, wie der der Roten Armee kamen auf einen Mann an der Front drei Mann in der Etappe. Bei den Amerikanern war es schon im II.Weltkrieg ein Verhältnis von 1:9. Deswegen hatten sich die Amerikaner ja auch zur Rheinüberquerung so viel Zeit gelassen, wodurch die Ardennenoffensive der Deutschen möglich war.

Das schwache Bild der USA im Vietnamkrieg im Vergleich zur Fremdenlegion hat hier seinen Grund, von der mangelnden psychischen Belastbarkeit ganz zu schweigen. Die USA können keinen Krieg führen, wo sie auch nur zeitweilig in die Defensive geraten, weil sie einer solchen Situation nicht gewachsen sind.

Es war übrigens auch den Deutschen nach dem Angriff auf Polen so gegangen, daß nach dem Feldzug es keine Munition mehr gab. Hätten damals die Franzosen sofort die Maginot-Linie verlassen und angegriffen, dann hätten sie ohne weiters siegen können. Der französische Geheimdienst wußte das, aber die Generalität hatte das nicht geglaubt.

Theo


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