Re: Jugendweihe
Geschrieben von Burgwart am 06. Mai 2002 15:01:19:
Als Antwort auf: Re: Jugendweihe geschrieben von Torsten am 06. Mai 2002 13:10:26:
Lieber Torsten,gleich eins vorneweg: Ich akzeptiere voll und ganz deine Meinung und ich möchte auch nicht deine Lebenserfahrung in der DDR runter- oder kaputtreden. Es ist deine Geschichte. Ich denke, dass Du nach bestem Wissen und Gewissen gelebt hast. Ich wüßte nicht, was ich in einer vergleichsweisen Situation gemacht hätte. Und alles in der DDR war nicht schlecht, darüber sind wir uns einig. Genau wie im "goldenen" Westen nicht alles Gold ist, was glänzt.
Jetzt zu Deinem Posting:
was willst Du in einer gottlosen Welt verlangen? Außer der Feier und der Umverteilung größerer Geldmengen steht wohl selten noch die Idee dahinter, den Schritt vom Gestalteten zum Gestaltenden zu machen. Selbst dann nehmen sich der Konfirmierte und der Jugendgeweihte nichts in der Art der Gestaltung: nach dem derzeitigen Wertesystem.Ja, das ist so und ich bin auch traurig darüber, dass gerade der Sinn, der hinter einer Konfirmation / Firmung und Kommunion steht, so in den Hintergrund rückt, so dass er gar nicht mehr gesehen wird.
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Ich konnte bisher noch kein Unterscheidungsmerkmal von nominalen Christen und Atheisten entdecken. Zwischen Christen und heuchlerischen "Christen" ist das schon eher möglich. Ich halte eine ehrliche Jugendweihe für besser als eine verlogene Konfirmation/Firmung.
Doch es gibt ein Entscheidungsmerkmal, das leider unsichtbar ist: Der Christ ist getauft und er bleibt es, ob er seinen Glauben lebt oder nicht. Er gehört der Heilsgemeinschaft Jesu an. Dafür wird er einmal vor Gott Rechenschaft ablegen müssen. Ich glaube, dass Gott mit seiner Barmherzigkeit über sie kommen wird. Sie werden ihren Weg schon noch finden. Andere Christen müssen diese Menschen als Brüder und Schwestern stärken und helfen. Aber Gott allein gibt die Gnade.
Desgleichen gibt es Atheisten, die wie echte Christen leben, ohne getauft zu sein. Dies hat schon Paulus bei den heidnischen Römern und Griechen bemerkt und schreibt, dass jedem Menschen das göttliche Gesetzt ins Herz (Gewissen) gelegt ist. Jeder Mensch wittert intuiv irgendwie, ob etwas recht oder falsch ist.
Zugegeben: Das ist in gewisser Weise ein Dilemma.
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Das hört mit der Konfirmation ja nicht auf.
Das merken viele Konfirmanden eben nicht, leider, oft sieht man sie erst wieder zur Hochzeit in der Kirche.
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Der Gipfel des Hohns sind die großen Parteien, die den Begriff der Christlichkeit im Namen führen.
Ja, auch das ist ein Problem und bewegt viele dazu, sich vom Christlichen abzuwenden, mit der Ausrede, die sind ja auch nicht besser als andere.
Vielleicht sind da ja die Leute in der Überzahl, die bereits nicht mehr mit dem christlichen Glauben anfangen können. Es wird also Zeit, dass die C-Parteien endlich wieder christlich "unterwandert" werden. Sie also anderes Personal bekommen. Am besten gleich anfangen. :-))
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Auch der verlogene Streit um Kreuze in Schulzimmern war nicht schlecht.
Ich fand es gut, dass das Thema "Kreuz in der Schule" in der Öffentlichkeit Raum gefunden hat. Ich bin der Meinung, dass bald nachdem die Kreuze verschwinden, andere Bilder an dessen Stelle gehängt werden. Und ob die besser sind, möchte ich mal bezweifeln. Man muß ja kein Meter großes Triumphkreuz aufhängen, um zu provozieren, aber es sollte schon eines da sein. Ich glaube, nach Erfurt denken manche jetzt anders.
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Der Sinn ist mir nicht ganz klar. Soll das eine Art Absicherung sein (in der Art von Flanders aus den "Simpsons", der sicherheitshalber zu sieben verschiedenen Göttern betet - man weiß ja nie), oder halten die den Leib Christi für eine Art Verein, dem man mittels einer Erklärung beitritt und in dem man sich dann auf Mitgliedsbeiträge beschränkt? Oder ist es als Vermittler des Gehorsams gegenüber der Obrigkeit gedacht?
Sieht fast so aus, leider. Aber wenigsten ist der Grund gelegt.================================================================================
Das Problem ist nicht die Jugendweihe. Mir hat sie auch nicht geschadet und das Gelöbnis habe ich nur an den mit meinem Gewissen zu vereinbarenden Stellen mitgesprochen. Damals war ich glaube ich sowieso noch Atheist.
Wenn ich das sagen darf: Ich glaube, du warst damals auf dem Weg!================================================================================
Ich kann nichts Schlechtes an der Jugendweihe finden; man schwört ja damit Gott nicht ab. Schlecht ist nur, sie der Konfirmation alternativ entgegenzustellen, was schon aufgrund der Trennung von Staat und Kirche Quatsch ist. Der Mensch lebt nun mal mit anderen Menschen (Staat) UND Gott.
Genau das ist der Punkt!!!
Liebe GrüßeBurgwart
- Hatte ich schon gelesen... Torsten 06.5.2002 21:43 (0)