Das Beispiel Mexiko

Geschrieben von franke43 am 03. Mai 2002 11:28:46:

Als Antwort auf: Re: Bankschulden, Bankguthaben und die Zeit danach geschrieben von Guerrero am 03. Mai 2002 06:24:57:

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>guten morgen johannes.
>in meiner zeit in mexico wurde der mexikanische peso stark abgewertet. eine
>grosse inflation entwickelte sich. die gehälter wurden kaum erhöht. innerhalb weniger jahre konnten die leute ihre bankkredite nicht mehr bezahlen. die mexicaner die ein haus abzubezahlen hatten konnten dies nicht mehr tun!!
>(die kredite waren an die inflatin gebunden)
>das betraf hunderttausende. die gingen auf die strasse und rantalierten. die verliessen nicht (ihr) das haus, obwohl es zur versteigerung anstand. die bezahlten einfach nicht mehr die raten. daraufhin wurde allgemein eine lösung ausgehandelt. die raten wurden so zurückgefahren, das sie bezahlt werden konnten.
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>ich bin sicher dass die börsen und das banksystem zusammenbricht.
>dazu brauchts nicht viel.
>dann ist dein guthaben oder deine schuld auf der bank f u t s c h.
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>sicher ist es besser einen garten zu haben. oder einen bauernhof.
>das erste ist es, sich geistig auf das "kommende" vorzubereiten. parallel dazu materiell. wenn man es finanziell kann, sollte man sich ein paar goldmünzen kaufen. selbst wenns nicht "kracht", ist das kein herausgeworfenes geld.
>
>gruss
>guerrero

Hallo Guerrero

Ich finde, das Beispiel Mexiko ist sehr lehrreich auch für uns.

Es zeigt nämlich, dass das Zwangsmittel Versteigerung (Enteignung)
nur in Zeiten funktioniert, wo die Krisen begrenzt sind, also
nicht allumfassend.

Den Banken blieb gar nichts anderes übrig als einen Kompromiss
zu finden, mit dem auch die Gegenseite leben kann.

Denn:

WER hätte denn die ganzen Häuser ersteigern sollen ?
WO wären die kauffreudigen Bieter für so viele Immobilien
innerhalb so kurzer Zeit gewesen ?

Also hätten die Banken wohl nur einen kleinen Teil der
Immobilien wirklich versteigern und nur schlechte Erlöse
erzielen können.

Ausserdem:

WO hätten all die Menschen ohne die Häuser leben sollen ?
Und WER hätte stattdessen in den Häusern leben sollen ?
Hätte es so viele kaufstarke Leute gegeben, die geboten
und dann die Häuser wirklich genutzt hätten ?

Es ist schon Wahnsinn, es hat Methode.

Aber im Fall Mexiko hat sich die gesunde Vernunft durch-
gesetzt, und ein ähnliches dürften wir in einem ähnlichen
Fall wohl auch erhoffen.

Das sture Prinzip der Schuldenbedienung macht nämlich in
bestimmten Krisensituationen keinen Sinn mehr und schädigt
alle, die Gläubiger ebenso wie die Schuldner.

Ausserdem war die Krise ja nicht der Fehler der Schuldner.

Gruss

Franke 43

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