Noch ... Tage bis zum Crash.

Geschrieben von Mat72 am 03. Mai 2002 09:31:24:

Noch ... Tage bis zum "Crash"

Der Tanz der Devisen-Spekulanten

Spekulanten treiben den Greenback nach unten, die wichtigste Weltwährung sackte auf ein Jahrestief. An den Märkten geht inzwischen die Angst um, dass der fallende Dollar und das steigende US-Leistungsbilanzdefizit eine explosive Mischung ergeben könnten.

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http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,druck-194504,00.html

Amerikas Zahlen sind seit langem falsch (Manager-Magazin):
http://www.manager-magazin.de/koepfe/mzsg/ 0,2828,184295,00.html


Schwindel vom US-"Aufschwung" kollabiert. Vernichtende Analyse der am 26. April veröffentlichten "Schätzung" des US- Handelsministeriums über das US-Bruttoinlandsprodukt (BIP) im ersten Quartal 2002.

Nach Angaben des Ministeriums hatte in diesem Zeitraum das Wachstum des amerikanischen BIP - aufs Jahr hochgerechnet - 5,8% betragen, doch sackten in Reaktion auf die scheinbar 'gute' Nachricht die Aktienmärkte in den USA und international weiter ab.

Der Dow Jones fiel an diesem Tag unter 10 000 Punkte, und der NASDAQ beendete die Woche gar mit minus 7,4% auf dem niedrigsten Stand seit Oktober 2001. Außerdem sank der Dollar gegenüber dem Euro weiter ab - was zeigt, daß der Kapitalzustrom aus Europa und Asien in die USA versiegt. Auch der Goldpreis steigt weiter und lag am 29. April bei 311 $ je Unze.

Selbst die Frankfurter Allgemeine Zeitung, die sich ansonsten nach Kräften bemüht, das Märchen vom "ewigen Aufschwung in den USA" zu verbreiten, konnte nicht umhin, am 29. April dies Paradox zu konstatieren und lakonisch festzustellen, daß sich die Realität "wie so oft, hinter den nackten Zahlen (verbirgt)": Ein "riesiges Leistungsbilanzdefizit Jahr für Jahr", starke Kursverluste an den Börsen mit "erheblichen Steuerausfällen" sowie ein - nicht zuletzt aufgrund der "kostspieligen militärischen Aufrüstung... rasant steigendes Haushaltsdefizit... von mehr als 100 Mrd. Dollar" hätten, so die FAZ überraschend unverblümt, seien Ausdruck der Tatsache, daß in den USA der "scheinbar starke Aufschwung maßgeblich auf einer Bereinigung der Lagerhaltung der Unternehmen" beruht und derzeit "kaum ein Unternehmen größere Investitionen (wagt)"; deshalb, so das Résummee der FAZ über die jetzige Lage der US-Wirtschaft, "steht der Aufschwung auf wackeligen Füßen."

Trotz der geschönten Zahlen der US-Regierung und der großen Konzerne ist den Investoren offenbar klargeworden, daß der Trend eindeutig ist: durchschnittliche Gewinne, Verkaufszahlen und Aufträge gehen zurück. Selbst die BIP-Zahlen, die durch den steilsten Anstieg der Rüstungsausgaben seit dem Vietnamkrieg stark aufgebläht sind, zeigen einen weiteren Rückgang der Unternehmensinvestitionen um 5,7% - nach einem Rückgang um 13,8% im 4. Quartal 2001. Und obwohl es offiziell einen geringen Anstieg der Verbraucherausgaben gab (aufs Jahr hochgerechnet 3,5% im 1. Quartal), fielen die Ausgaben für langlebige Konsumgüter drastisch um 8%, und die Hausverkäufe lagen im März 7,9% unter denen des Vorjahresmonats. Und obwohl die US- Wirtschaft fraglos in der tiefsten Not steckt, ist die wirtschaftlich- finanzielle Lage in Japan, Europa und auf den 'aufstrebenden Märkten' ähnlich verheerend.

Besonders klar werde dies im 'High-Tech'- oder 'New Economy'- Sektor. Hier hat sich - auf internationaler Ebene - die Kernschmelze im 1. Quartal offenbar noch beschleunigt. Telekomausrüster wie der schwedische Ericsson-Konzern und Lucent Technologies aus den USA vermelden einen Rückgang der Auftragseingänge im ersten Quartal um 40%, der britische Konzern Marconi sogar um 54%. Mehrere Spitzenmanager großer Telekomunternehmen erklärten, sie sähen keine Hoffnung mehr auf Besserung im restlichen Jahresverlauf. Ericsson wird nochmals 17 000 Stellen streichen, Lucent 6000, Corning 4000, Siemens in Deutschland 6500 Arbeitsplätze. Unter den zahllosen Verlustmeldungen stellte das Medien- und Internetunternehmen AOL Time Warner einen neuen Weltrekord auf: 54 Mrd. $ Verlust in einem einzigen Quartal. Am 23. April mußte ein weiteres großes US-Telekomunternehmen, Williams Communications, mit 5,9 Mrd. $ Schulden Bankrott anmelden. Die zweitgrößte US- Telefongesellschaft WorldCom, mit 30 Mrd. $ Schulden, könnte schon bald folgen. Nach Veröffentlichung der Quartalszahlen verlor das Unternehmen an einem Tag 33% seines Börsenwerts.

Nach dem jüngsten Kollaps der KirchMedia-Gruppe - der größte Unternehmensbankrott der deutschen Nachkriegsgeschichte - und dem des britischen Kabelfernsehbetreibers NTL letzte Woche - mit 10,6 Mrd.$ der größte 'Default' bei Unternehmensanleihen aller Zeiten - zirkulieren bereits Listen mit Dutzenden anderen 'Pleitekandidaten' unter den Kabelfernsehunternehmen in Europa. In Japan ist das Absinken des BIP im letzten Quartal 2001 um 4,8% der jüngste Indikator für die Wirtschaftsdepression. Zu diesen Katastrophen in den G-7-Ländern kommt noch die neueste Verschärfung des wirtschaftlichen und politischen Dramas in Argentinien hinzu.

Der überbewertete Dollarkurs ist der Knackpunkt des Systems: Nur solange der Dollar mit allen Tricks oben gehalten werden kann, nur so lange läßt sich ein Crash hinausschieben. Da sich jedoch die Probleme immer weiter durch den Schuldendruck verschärfen, wird das Eis für den Dollar immer dünner. Die Zeit ist abzusehen, wo der Dollar in ungeahnte Tiefen stürzen und die Welt in eine Abwärtsspirale reißen wird.

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