Zitat für von Kriegsberichten zugeschüttete:
Geschrieben von franz_liszt am 29. April 2002 13:31:40:
Als Antwort auf: Uran-Geschosse und deren Folgen geschrieben von mica am 29. April 2002 13:03:45:
Hallo Foris,
ein Abschnitt auch Micas Link scheint mir die Wirklichkeit etwas zurechtzurücken. Es gibt noch was Anderes als Gewinnen und Verlieren und Kriegsgerede:
"Das Dorf ist leer, der Friedhof voll. Bald wird es keinen Platz mehr für die Toten geben. Unter den Flüchtlingsfamilien, die von
Hadzici (in den Aussenbezirken von Sarajewo) nach Bratunac gekommen sind, gibt es kaum einen Haushalt, in dem nicht Trauer
getragen wird ... Auf ihnen sind frische Kränze, deren Blumen noch nicht verwelkt sind. Auf den Kreuzen sind die Todesjahre 1998,
1999 und 2000 zu lesen und die zwanzigjährige Frau am Ende der Reihe ist erst vor ein paar Tagen gestorben ... Niemand hat sich
je vorgestellt, das der zivile Teil des Friedhofes in nur ein oder zwei Jahren überfüllt sein würde ... Es passiert oft, das Leute aus
Hadzici sterben. Oder sie reisen nach Belgrad zu einem Arzt und wenn sie zurückkommen, erzählen uns die Verwandten, dass die
an Krebs sterben. (D)ie Chefärztin Slavica Jovanovic ... hat eine Untersuchung durchgeführt und bewiesen, dass 1998 die
Sterblichkeitsrate die Geburtenrate weit übertroffen hat. Sie erklärte uns, dass das keine Frage des Schicksals sei, sondern etwas
sehr viel Ernsteres ... Zoran Stankovic, ein renommierter Pathologe vom der Medizinischen Militärakademie VMA ist sicher, das
mehr als 200 seiner PatientInnen aus diesem Gebiet an Krebs gestorben sind, der sehr wahrscheinlich eine Folge des Abwurfs von
abgereichertem Uran in Bomben ist, die die NATO dort vor fünf Jahren abgeworfen hat. Aber irgendjemand hat die Öffentlichkeit
schnell zum Schweigen gebracht und alles wurde vertuscht. Sehen Sie, unser Friedhof ist voll mit frischen Gräbern, während die
Leute von Vinca (ein Kernforschungsinstitut) uns sagen, Uran sei nicht gefährlich. Was für einen Beweis brauchen Sie noch, wenn
die Leute sterben? (...) Die Flüchtlinge aus Hadzici waren sehr viele, als sie in Bratunac ankamen. Es waren fast 5000. Allein in den
Sammelstellen wurden 1000 gezählt. Jetzt sagt Zelenovic, dass nur noch 600 von ihnen übrig sind. Und sie hatten nichts anderes,
wo sie hätten hingehen können ... Jeden dritten Tag stirbt irgendjemand an Krebs, es gibt keinen Platz mehr auf den Friedhöfen."Gruß franz_liszt