USA planen angeblich für 2003 Angriff auf den Irak

Geschrieben von Nitram am 28. April 2002 18:25:39:

Washington/Bagdad (dpa)

Die USA planen für Anfang kommenden Jahres nach Angaben der «New York Times» einen massiven Angriff auf den Irak mit bis zu 250 000 Soldaten. Dies berichtete das Blatt am Wochenende unter Berufung auf ranghohe US-Beamte. In bisherigen Medienberichten war von einem möglichen Angriff mit dem Ziel, Präsident Saddam Hussein zu stürzen, noch in diesem Jahr ausgegangen worden. Der irakische Staatschef feierte am Sonntag seinen 65. Geburtstag.

Der amerikanische Plan sehe sowohl Luftangriffe als auch den Einsatz von Bodentruppen vor, berichtete die «New York Times». Die Truppenstärke könnte zwischen 70 000 und 250 000 liegen. Demnach setzt die Regierung von Präsident George W. Bush auf einen breit angelegten US-Angriff, da nicht mehr an einen erfolgreichen Putsch gegen Saddam geglaubt werde. Auch seien die örtlichen Oppositionskräfte nicht so stark wie in Afghanistan, so dass sich die US-Streitkräfte kaum auf ihre Unterstützung verlassen könnten.

«Der Präsident hat keine Entscheidungen getroffen», zitierte das Blatt einen ranghohen Beamten des Verteidigungsministeriums. Durch den Aufschub eines möglichen Angriffs bis zum kommenden Jahr solle Zeit gewonnen werden, um sich unter anderem auf einen sprunghaften Anstieg der Erdölpreise vorzubereiten, der nach einem Angriff zu erwarten sei. Außerdem sollten eventuelle Fortschritte im Bemühen um Beilegung des Konflikts zwischen Israel und den Palästinensern abgewartet werden. Solange die Krise im Nahen Osten dauere, könne kaum auf die Unterstützung der Araber gesetzt werden, hieß es.

Präsident Bush hat dem Irak wiederholt vorgeworfen, den internationalen Terrorismus zu unterstützen und Massenvernichtungswaffen zu produzieren. Deshalb bildet das Land nach seiner Meinung zusammen mit Iran und Nordkorea eine «Achse des Bösen». Diese Beschuldigung wies der irakische Außenminister Naji Sabri am Sonntag in einer Botschaft an UN-Generalsekretär Kofi Annan erneut scharf zurück. Er warf den USA seinerseits vor, «Unterdrückung, Heuchelei, Erpressung und Drohung» seien ständige Mittel der amerikanischen Außenpolitik.


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