News: US-Truppen führen Guerilla-Krieg in Pakistan

Geschrieben von Johannes am 26. April 2002 01:25:33:

US-Truppen führen Guerilla-Krieg in Pakistan

25. Apr 12:10, ergänzt 14:53


Spezialeinheiten der amerikanischen Armee kämpfen seit Wochen nicht nur in
Afghanistan. Die USA haben längst eine neue Front eröffnet – in Pakistan.

Schah-i-Kot war offenbar der letzte Ort, an dem sich genug Taliban- und Al
Qaeda-Kämpfer gesammelt hatten, um eine große militärische Offensive sinnvoll
zu machen. Seitdem würden sie nur noch in kleinen Gruppen agieren, sich unter
Zivilisten verbergen und im Untergrund kämpfen, berichtet die US-Zeitung
«Washington Post». Daher habe das amerikanische Militär seine Kampf-Strategie
geändert.
Sondereinheiten wie «Green Berets» und Mitglieder der «Delta Forces» würden
seit Wochen in Pakistan kämpfen, in kleinen Gruppen und unter strengster
Geheimhaltung. Auch Verwundete habe es unter den Einheiten bereits gegeben,
bisher aber keine Toten, berichtet die Zeitung unter Berufung auf Militärs.


So heimlich wie möglich

Immer wieder habe es in Pakistan Gefechte mit Al Qaeda-Kämpfern gegeben, doch
hätten weder die USA noch Pakistan ein großes Interesse daran, darüber zu
reden. Vor allem die pakistanische Regierung ist schwer beunruhigt über die
Schlussfolgerung, dass die Al Qaeda auf beiden Seiten der Grenze operiert und
der Krieg auf Pakistan ausgeweitet werden könnte.

Pakistans Präsident Pervez Musharraf hatte nur mit Mühe bei den Moslems in
seinem Land genug Unterstützung für den Krieg im Nachbarland bekommen. Man habe
daher die USA darum gebeten, die Aktionen «so still wie möglich» abzuwickeln,
berichtet die «Washington Post».


Spezialeinheiten der USA

Ein Sprecher der pakistanischen Regierung habe denn auch dementiert, dass es
irgendeine militärische Operation der Amerikaner im Land gebe. Auch Sprecher
des Pentagon wollten sich nicht dazu äußern. Pakistan sei ein «zuverlässiger
Alliierter», so ein Mitglied des Zentralkommandos. Darüber hinaus werde man
keine Operationen diskutieren.


Schneeschmelze

«Ich bin überzeugt, dass es dort geheime Operationen gibt, aber sie laufen so
still wie möglich», sagte Robert B. Oakley der Zeitung. Er war früher Bot-
schafter der USA in Pakistan.

Die russische Armee kämpfte neun Jahre in den Bergen Afghanistans, um anschlie-
ßend erfolglos abzuziehen. Auch der Guerilla-Krieg der Amerikaner scheint noch
lange nicht vorbei. Bald setzt in den Bergen die Schneeschmelze ein, viele
Pässe werden passierbar und die Kämpfer können wieder mit Unterstützung rechnen.

Bereits jetzt würden die Al Qaeda-Einheiten beeindruckendes leisten, berichten
Soldaten. So seien sie trotz der vielen Bombardements immer noch in der Lage,
komplexe Angriffe zu verabreden und auszuführen, und außerdem hätten sie
«bessere Überlebensausrüstung als wir haben», sagte ein Soldat. (nz)


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