Da tanzt wieder einer aus der Reihe...
Geschrieben von Marcus am 18. März 2001 14:46:33:
Aus Yahoo News:
Wimmer in Union wegen USA-Schelte unter Kritik
Berlin (Reuters) - Der CDU-Verteidigungsexperte Willy Wimmer hat sich mit Kritik an der amerikanischen Kosovo- Politik in Gegensatz zu seiner eigenen Bundestagsfraktion gebracht. Der verteidigungspolitische Sprecher der Unionfraktion, Paul Breuer (CDU), wies Wimmers Kritik an den USA am Sonntag als "falsch und absurd" zurück. Wimmer hatte der "Welt am Sonntag" gesagt, die USA hätten die albanischen Extremisten unterstützt, die sich in der mazedonischen Stadt Tetovo Gefechte mit Mazedoniern liefern und die am Freitag auch eine von der Bundeswehr mitbenutzte Kaserne beschossen hatten.
Breuer betonte, die Kosovo-Friedenstruppe (KFOR) unter Führung der NATO verhalte sich strikt neutral. "Wimmer spricht nicht für die CDU/CSU-Bundestagsfraktion, sondern vertritt lediglich eine Einzelmeinung", fügte er hinzu. Die Fraktion begrüße das Engangement der Amerikaner im Kosovo. Nur in enger Solidarität könnten die Europäer und die USA gemeinsam die Region befrieden.
Wimmer hatte zu Lage in Tetovo gesagt: "Was wir hier erleben, ist kein Zufall, sondern unter den Augen und durch die Förderung der Armee der Vereinigten Staaten entstanden." Im Kosovo könne sich "keine Maus bewegen, ohne dass die KFOR es mitbekommt". Wenn Kämpfer der kosovo-albanischen UCK in benachbarte Regionen einsickerten, müsse dies mit Billigung der USA geschehen sein. Die Bundesregierung müsse die Amerikaner dazu bewegen, ihre Balkan-Politik mit den Europäern abzustimmen. "Es darf kein Zwinkern mit den albanischen Kämpfern der UCK geben", sagte der frühere Parlamentarische Staatssekretär im Verteidigungsministerium. "Der Terrorismus muss gestoppt werden, auch wenn er unter eigener Hilfestellung entstanden ist."
Der mazedonische Albaner-Führer Arben Xaferi in der "Welt am Sonntag", er wisse nicht, wie es am Freitag zu den Schüssen auf die von der Bundeswehr mitbenutzte Kaserne in Tetovo gekommen sei. "Ich kann Ihnen aber versichern, dass die deutschen KFOR-Truppen in West-Mazedonien nicht ernsthaft in Gefahr waren oder sind." Nach dem Beschuss, bei dem ein deutscher Soldat von Glassplittern leicht verletzt worden war, wurde die in der Kaserne untergebrachte Nachschubeinheit verlegt und mit Panzern verstärkt. Von Mazedonien aus organisiert die Bundeswehr den Nachschub für die im Kosovo stationierten deutschen KFOR-Einheiten.
Außenminister Joschka Fischer (Grüne) und Bundeswehr-Generalinspekteur Harald Kujat machten sich am Wochenende in Tetovo ein Bild von der Lage. Bundesverteidigungsminister Rudolf Scharping (SPD) sagte im Deutschlandfunk, Kujat habe von einer gespannten, aber insgesamt ruhigen Situation berichtet. Die deutschen Soldaten wüssten, dass sie nicht Teil des Konflikts seien.