Re: Liebe zum Land

Geschrieben von Chris am 17. März 2001 15:34:05:

Als Antwort auf: Re: Putin's true love was German. geschrieben von EN.KI am 17. März 2001 11:11:34:

Hallo EN.KI!

Ich kann Dir leider im Moment nicht viele Beispiele nennen, um meine Meinung zu stützen. Wohl auch, weil's ein unterschwelliges Empfinden ist. Ich kann Dir aber eine Folgenschwere nennen: Adolf Hitler.
Ausdrücklich schließe ich mich der derzeitigen Rechts/Links-Extrem-Polarisierung nicht an. Aber ich meine, Adi H. war auch so einer, der "seinem" Reich die Landstriche einverleibt hat, die er liebte oder mit denen er was anzufangen wußte. Der "Anschluß Österreichs" ans Reich war ja aufgrund der Abstammung nicht besonders verwunderlich. Aber ich denke, daß die Einverleibung französischer Gebiete, Benelux, Polen etc. nicht nur die Expansion des "Ariertums" sichern sollten, sondern, daß da teilweise Neid auf die Lebensart, Bodenschätze oder Landschaften der Völker eine gewaltige Rolle spielten.

Obwohl ich ebenfalls von der These Putin=Antichrist absehe, finde ich bei Herrschern sogenannter Weltreiche und Supermächte den Hang zu Ländereien, die ihnen nicht gehören. Gerade weil's dort meistens was gibt, das es in ihrem "Superreich" nicht gibt. Und wenn's nur die Lebensart oder soziale Erungenschaften sind.

Du schreibst:
>...Ausserdem ist die russische Bevölkerung zum größten Teil wohl nicht gerade schlecht auf Deutsche zu sprechen. Z.B: erzählte mir mein Opa, daß sie damals im Krieg neutral bis gar freundlich von der Bauernverölkerung akzeptiert wurden (am schwarzen Meer)....

Die Neutralität der Bauernbevölkerung kann ich nachvollziehen, weil auch gehört. Aber die "Unteren Gesellschaftsdeppen" die verstehen sich immer. Ich kenne im Moment keinen Krieg, wo nicht selbst die Landser, die aufeinander geschossen haben, manchmal (in Extremsituationen) in den Schützengräben zusammen eine rauchten. Es gibt auch meines Erachtens ausreichend Fälle, daß so mancher aus Mitleid laufen gelassen wurde. Die Abschlachtung ganzer Völker schreibe ich nicht dem Geist des Landsers zu, obwohl er tötete. Sondern einzig den Offizieren und Diktatoren, die diesen armen Arbeitern und Bauern ideologisch den Kopf verdrehten. Der selbst bedrohte Soldat -denke ich- hat größtenteils aus purer Angst getötet.

Deine These:

>Der russische "Antichrist" muss also jemand anderes sein als Putin, jemand mit wenig Kontakt zum Volk, also eher Armee-orientiert.

find' ich angesichts der Person Putin interessant. Ein Mann, der in diesem Staatsapparat aufwuchs, erzogen wurde, Auslands-Agent beim KGB war und Karriere gemacht hat bis zum Staatspräsident (und das im Handstreich!). Was glaubst Du, wer diese Armee-Orientierung noch überbieten könnte? Der ist das, was er ist, nur weil er Armee-orientiert ist.

Gruß

Chris


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