Re: Sinnvolle Lagerhaltung, ja oder nein?
Geschrieben von Valanice am 18. April 2002 18:22:05:
Als Antwort auf: Sinnvolle Lagerhaltung, ja oder nein? geschrieben von Johannes am 18. April 2002 16:29:50:
Hallo Johannes,
Deine Antwort muß ich wohl übersehen haben, entschuldige.
Es geht mir sicher nicht darum, sinnvolle Lagerhaltung zuverteufeln. Ich mache das auch, schiesslich wohne ich auf dem letzten Kaff Oberbayerns, ohne vernünftige Einkaufsmöglichkeit. Das ist auch ohne Krisenzeiten ratsam.
Fällt mir allerdings der Strom aus, stehe ich da, mit einer auftauenden Biokuh und einen Gaskocher aus Pfadfinderbeständen, für prophezeite Katastrophen schlechtesmögliche Vorraussetzungen.
Du bringst in Deiner Antwort das Beispiel von Joseph und seinen Brüdern. Ein gutes Beispiel, zeigt es doch eine biblische Version von dem, was das scheinbar Jesu sorgloses "die Lilien auf dem Felde und deren misserable Grundeinstellung zur Vorratshaltung" sagen will.
Joseph sorgt vor, aber für das versorgte Ägypten ist es kein Grund, seinen hungrigen Nachbarn die Türe zu weisen. Auch hegt Joseph keinen Groll gegen seine Brüder, die ihn schlecht behandelt haben. Seine Brüder sind Nachkommen Abrahams, für die Gott zu sorgen versprochen hat. Durch ihre Versorgung durch Joseph löst Gott sein Versprechen ein.
Außerdem war es der ägytische König (der nicht auserwählten zum Volk Gottes gehört), der den Traum hatte, Joseph ist kein Prophet (Ermahner), sondern ein Traumdeuter. Theologisch betrachtet ist dies ein wesentlicher Unterschied.
In meine damaligen Beitrag ging es mir in erster Linie darum, wahre und falsche Propheten zu trennen. Nicht der ist aus biblischer Sicht ein falscher, dessen Prophezeiung nicht eintrifft (Jona), Propheten haben eine spirituelle Botschaft, kein Materielle. Darum auch die von Badland schon angeführte Unterscheidung von "Prophet" und "Seher".
Was nun den Masseneinkauf bei Aldi angeht, es ist diegleiche Richtung: Worin nehme ich den Propheten ernst? In allem, oder picke ich mir die Sachen heraus, die mir gerade gefallen? Verwerfe ich den Propheten, dessen Schau nicht eintrifft, oder hatte er mir trotzdem etwas zu sagen?
Ich möchte keine Antwort für andere geben, ich glaube auch nicht, daß es hierbei ein "richtig" oder "falsch" gibt. Es soll einfach nur ein eigener "prophetischer" :-) Denkanstoß sein.
bezieht sich das auf Flucht und Verfolgung? Lieber hungrig fortkommen als genug Brot, aber im Gefängnis/gefolter/... ?
Das weiß ich nicht, aber es ist definitiv eine ermutigende Botschaft. Es kann kommen was mag, prophezeit, oder nicht - ich kann nichts tun, was sicher sicher ist.
Und es bedeutet auch für die, die viel tun, wenn sie ihren sicheren Hort nicht rechtzeitig erreichen, daß sie nicht verzweifeln müssen. Denn wer mehr weiß, kann auch schneller den Mut verlieren.
Soviel getan, und alles vergebens, hätte er doch gelebt. Heute.
carpe noctem
Valanice