ich hab was: die Neoliberalen halten Russland weiter in der Zange

Geschrieben von Hagen am 18. April 2002 13:30:21:

Als Antwort auf: Einfach furchtbar! geschrieben von Descartes am 18. April 2002 12:30:56:

Putin wirft der Regierung vor, dass sie keine vernünftige Wachstumgsstrategie für die Wirtschaft hat. Stattdessen hat die Duma am 3. April zwei führende Wirtschaftsexperten aus ihren Positionen entfernt, welche Verfechter von ergeizigen Plänen eines sog. wirtschaftspolitischen "Mobilisierungsmodells" sind. Die Umbesetzungen sind dazu geeignet, die Duma in der Öffentlichkeit zu diskeditieren und die Lage im Land zu destabilisieren. Dies ist nur ein Aspekt, in dem die Loyalität der Regierung zu den Oligarchen zum Ausdruck kommt, welche das Land weiterhin quasi aussaugen. Die Milliarden aus den Öleinnahmen werden wohl auch weiterhin zum großen Teil nicht in die russische Wirtschaft fließen sondern auf internationale Finanzmärkte.
Sergej Glasjew ist einer der entlassenen Experten, an dessen Stelle des Vorsitzenden des Wirtschaftsausschusses Grigorij Tomtschin tritt, ein bekannter Privatisierungsspezialist und Freund von Jegor Gajdar, dem Autor der ersten Phase der neoliberalen Schocktherapie in Russland. Glasjew sagte in einem Interview, das Putin sich nun entscheiden müsse, "ob er Jelzins Erbe der Ausplünderung des Landes weiterführen will, oder ob er eine Politik der Entwicklung Russlands im Interesse der Gesellschaft als Ganzer einleitet. Im ersten Fall muss der Präsident die Rolle der Beschützers der Interessen von Familienclans und der herrschenden Oligarchie übernehmen... Wenn aber die Entscheidung für die Entwicklung des Landes fällt, muss der Präsident die Regierung die heute den Interessen der Oligarchie dient, vollständig auswechseln."


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