Gerüchte
Geschrieben von Hagen am 16. April 2002 13:50:44:
Als Antwort auf: Re: @Mat72 geschrieben von Mat72 am 16. April 2002 09:09:54:
So ein paar Sachen hab ich ja auch schon gehört. War mir nur wichtig zu wissen, ob man diese Gerüchte für bare Münze nehmen kann. Jelzin soll ja der Chef der Mafia gewesen sein, oder immer noch, keine Ahnung. Sein Familien-Clan steckt wohl auch mit den Russisch Orthodoxen Patriarchen zusammen. Die bauen bei uns übrigens gerade eine Russisch Orthodoxe Kirche hin. Das ist dann wohl das, was jemand (ich glaube es war Putin oder jemand bei den Petersburger Dialogen) mit den russischen Investitionen in Deutschland meinte, welche höher sein sollen also die deutschen Investitionen in Russland. Man könnte es statt "Investitionen" aber auch einfach Geldwäsche nennen.
Ansonsten glaub ich das schon, was du sagst. An den eigentlichen Machtstrukturen scheint sich seit Jahrzehnten in Russland nichts wesentliches geändert zu haben.
Ich zitiere dazu mal was aus einem Artikel:Folgende Tendenzen waren charakteristisch für die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg:
1. Macht der Bürokratie: Schon in den 50er Jahren wird die Kommandowirtschaft
durch die Macht der administrativen bürokratischen Strukturen abgelöst. Die Zahl der Gesetze, Verordnungen, Richtlinien, etc. werden zu einem undurchdringlichen
Dickicht für die Politführung. Die reale Macht haben die Bürokraten.
Ihr Umfang nimmt beängstigende Ausmasse an.
2. Unterwanderung und Korruption: Auf dem Land und in den Fabriken hatte man sich längst mit den Revisoren gefunden, um das Plansoll auf ein Niveau zu bringen, das für beide Seiten finanziell attraktiv war.
Eine Schachtel Praline oder Blumen waren üblich, wenn man defizitäre Produkte kaufen oder die nötigen Dokumente oder Zeugnisse besorgen musste.
...
Der Zusammenbruch der Sowjetunion konnte von den westlichen Spezialisten nicht vorausgesehen werden. Im Westen erfuhr kaum jemand, was in Russland wirklich vorging. Relativ schnell standen jedoch Ökonomen aus dem Westen bereit, um bei den Reformen Ratschläge zu erteilen. Die Frage, warum die Sowjetunion eigentlich zusammengebrochen ist, wurde nur oberflächlich geklärt. Das Argument, dass kein Land ohne Marktwirtschaft über eine längere Zeit existieren könne, ist schwach. Es existierte immerhin ein Menschenleben lang. Leider kann ich hier nicht über die verschiedenen Methoden berichten, mit denen man versuchte, die Marktwirtschaft zu ersetzen (und zum Teil erfolgreich!).
Gruß
Hagen