Prophezeiungen, Germanen und seltsame Anekdoten

Geschrieben von Badland Warrior am 16. April 2002 08:37:33:

Als Antwort auf: @Otto: Irlmaier und gelber Staub geschrieben von JeFra am 16. April 2002 07:06:05:

Jefra!

Hi, JeFra!

Das mit den seherischen Fähigkeiten, die du anzweifelst, stimmt so nicht. Ich kenne etliche Leute, die im Voraus von Dingen geträumt haben oder diese vorausgesehen, die dann später eintrafen. So ist z. B. in einigen Gegenden Mecklenburgs das Zweite Gesicht recht verbreitet, ebenso in einigen Ecken der Lüneburger Heide. Auch ich habe schon einige Dinge vorausgesehen, die nicht ohne weiteres von vornherein klar waren, wobei es sich NICHT einfach um ein Pokerspiel mit Möglichkeiten handelte.
Es ist auch NICHT so, daß alle Prophezeiungen erst im Nachhinein bekannt werden, um dann später abzuflachen.
Das ist einfach eine Tatsache. Wie würdest du dir sonst erklären, daß Menschen aus früheren Jahrhunderten Visionen von fliegenden Schiffen hatten, die giftige Pfeile abschossen, andere wiederum von Erfindungen, die noch nicht mal angedacht waren, schrieben (Jules Verne), wiederum andere Dinge fast bis in kleinste Details voraussahen, wie der Schriftsteller, der den Roman über die Titan herausbrachte, ein Schiff von damals unvorstellbarer Größe, das auf seiner Jungfernfahrt von England nach New York unterging, lange VOR dem Untergang der Titanic, welche verblüffendste Parallelen sowohl in ihrer Geschichte als auch in ihren Details aufwies mit der fiktiven Titan?
Wie erklärst du dir, wenn jemand vor seinem inneren Auge eine Bekannte tot daliegen sieht, obwohl er der Annahme ist, daß sie bald genesen wird und am nächsten Morgen dann in der Zeitung die Todesanzeige liest? Oder das berühmte Bild, das im WK II von der Wand fiel, worauf das Foto des Ehemannes war, und die Frau sofort wußte, daß er gefallen war, und zwei Tage später exakt die Zeit angegeben wurde, in der er fiel und diese mit dem herabfallen des Bildes übereinstimmte?

Eine andere Geschichte, die belegt ist, ar die eines Bauern aus dem Mecklenburgischen, einem bodenstämmigen und als phantasielos beschriebenen Menschen, der eines Tages aufs Feld ging. Zu dem Zeitpunkt war sehr viel sehr feiner Sand aus der Sahara aufgewirbelt wurden und regenete nun über mecklenburg ab. Mit dem Regenwasser vermischt, sah das Ganze aus wie Blut. Die Frau des bauern wurde fast ohnmächtig, als ihr Mann anscheinend blutüberströmt in das Haus trat. Die einzigen Worte des Mannes waren angesichts dessen, was passiert war: "Frida, dat güfft Kriech." (Frida, das gibt Krieg!) Man schrieb das Jahr 1934. Ein Jahr zuvor war ein verkrachter Kunstmaler in Deutschland an die Macht gekommen.

Ich möchte auch ein etwas grusliges Detail erzählen, das mir und meinem Vater einmal widerfuhr. Wir waren auf Besuch in Spanien und nahmen uns ein Taxi. Der Taxifahrer war ein freundlicher Mann, und als er erfuhr, daß wir aus Deutschland kamen, fragte er uns: "Es verdad que van a tirar el muro de Berlin?" (Stimmt es, daß man die Berliner Mauer abreißen will?) Mein Vater und ich fanden diese Frage etwas seltsam und verneinten das. Drei Jahre später verplapperte sich nach langen Demos der Bevölkerung ein Herr Schabowski und setzte damit einige Entwicklungen in Bewegung...

Eine andere Geschichte: Ein Abiturient befand sich in der Sozialkundestunde eines Gutmenschen, der meinte, man solle doch die DDR nicht so verteufeln. Der lehrer fragte: 2Meint ihr denn, wenn die Mauer nicht stünde, daß da nicht schon längst die Bundeswehr einmarschiert wäre?" einer der Schüler grinste und meinte: "Nö, wir hätten sie nur kostengünstig aufgekauft." Was er da wirklich gesagt hatte, fiel ihm siedendheiß ein, als einige Jahre später die TREUHAND gegründet wurde. Diese unbedarfte Aussage bewahrheitete sich.
Keine seherischen Fähigkeiten? Bist du dir wirklich sicher?

Natürlich gibt es auch auf dem Gebiet der Zukunftsvorhersage viel Schmu und Unsinn, so die Voraussagen eines Herrn Cohen in den fünfziger Jahren, der von vollautomatisiserten Städten, intelligenten Computern, der Besiedlung von Mond und Mars schwadronierte, von sicherer Kernkraft und einer Welt, in der es weder Armut noch Krieg mehr gäbe. Spätestens im Jahr 2000 sollte das sein. Wenn ich so um mich sehe, habe ich den Eindruck, daß das nicht ganz eingetroffen ist.
Dennoch ist nicht ganz abzustreiten, daß es Leute gibt, welche die Möglichkeiten dessen, was in der Zukunft geschieht, voraussehen oder zumindest gut einschätzen, seien es nun bodenständige Bauern, die von einem Naturphänomen zu einem Geistesblitz kommen, Schriftsteller, die eine Eingebung haben, Spökenkieker, oder eben auch Mönchlein oder Nonnen, Schamanen oder andere, welche ohnehin einen besonderen Draht nach "drüben" haben.

Noch etwas zu den Germanen, und den Norddeutschen. Das mag ein heikles Thema sein, aber ich habe mir noch nie viel Sorgen um politische Korrektheit gemacht. Die Norddeutschen, wie auch die Katholiken (es gibt übrigens auch katholische Norddeutsche), sagen wir mal, die Deutschen insgesamt, stammen nicht nur von den Germanen ab.
Im Gebiet des heutigen Deutschland siedelten Kelten, Germanen, Slawen und auch Völker, über die man heute nichts mehr weiß (in der Bronzezeit, vor Einwanderung der Indoeuropäer). Von daher kann von den Norddeutschen als Germanen nicht die Rede sein. Später kamen Römer dazu, aber auch andere Völkerschaften. Die Königshäuser vermischten sich mit den Adligen aus anderen Ländern, die Wikinger brachten Sklaven von woanders mit, davor waren es die Römer, und so wurde munter durcheinander gekreuzt. Mancher Herrscher hielt sich seinen, man verzeihe mir den unschönen Ausdruck, Geldjuden, und manche Juden siedelten auch hier, viele davon konvertierten im Laufe der Zeit. So mancher hochgewachsene blonde, blauäugige "Jan Peddersen" kann durchaus einen Vorfahren vor über tausend Jahren gehabt haben, der Schmuel ben Kohn hieß.
Dann kamen auch noch die Einfälle der Hunnen und anderer Völker, wovon auch das eine oder andere Andenken zurückblieb. Seit dem Mittelalter hat auch so mancher Sinto oder Romanó seine Spuren im Genpool hinterlassen. Während der Kolonialzeit hielt sich auch so manche wohlbetuchte Familie ein exotisches Hausmädchen, dem der Herr oder Sohn des Hauses nachstieg, und deren Nachkommen heute nicht mehr wirklich auffallen.

Nach dem Krieg kam es dann zu den Besatzungskindern, wobei Briten und Amerikaner wohl auch piktisches Blut, aber auch negrides und indianisches mit einbrachten. Die sowjetischen Besatzer brachten mongolisches, turktatarisches, georgisches und estnisches Blut mit ein. Danach kamen die Gastarbeiter, deren Nachkommen heute teilweise deutscher sind als die ursprünglichen Deutschen, obwohl sie vielleicht Gomez, oder da Galini heißen und in ihrem Genpool auch noch Araber, Phönizier, Etrusker, Thraker, Guanchen, Basken, Iberer und anderes haben. Danach kamen die Griechen, später die Türken, Lateinamerikaner und andere.

Hinzu kommt, daß viele Adlige Bastarde zeugten und es auch über viele Generationen hinweg auch immer wieder Waisenkinder oder Findelkinder gab, von denen niemand weiß, wer die Eltern waren.

So germanisch sind wir Deutschen also nicht, auch wenn wir es gern wären. Tatsächlich haben wir aber durch diese besondere Mischung auch besondere Eigenschaften und eine Mentalität, die ihresgleichen sucht, auch wenn z. B. ein Bayer, ein Rheinländer und ein Friese da doch schon sehr variieren.

Die Verbreitung der Konfessionen ist nun wieder eine ganz andere Geschichte. Ich denke nicht, daß man aus den Prophezeiungen, die nun zufällig von Katholiken formuliert wurden, ausgerechnet auf einen "Antigermanismus" schließen kann.

Und generell, ob Zufall oder nicht, um zum Thema zurückzukommen, ist es schon faszinierend, das, was prophezeit wurde, mit dem, was möglich ist, zu vergleichen und dann sich ein Bild zu machen dessen, was geschehen wird.

Badland Warrior



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