Re: US-Börsen drücken deutsche Aktien - Dax unter 6000 Punkten
Geschrieben von ExImagina am 13. März 2001 15:29:58:
Als Antwort auf: Re: Schon mal auf DAX, Nemax, DJ gelinst? Isses das gewesen? geschrieben von Zet am 13. März 2001 11:56:22:
Frankfurt (Reuters) - Die jüngsten Kursverluste an den US-Börsen haben am Dienstag auch breit angelegte Verkäufe am deutschen Aktienmarkt ausgelöst und den Deutschen Aktienindex (Dax) auf seinen tiefsten Stand seit mehr als 15 Monaten gedrückt. Dabei gerieten Händlern zufolge nicht nur die Papiere aus den bereits schwachen Bereichen Telekommunikation und Technologie unter Druck. Vielmehr verbuchten auch Titel aus den Branchen Abschläge, die zuletzt an den Börsen eigentlich als "sicherer Hafen" gehandelt worden waren. "Man beginnt nun auch die Werte zu verkaufen, die sich in letzter Zeit gut gehalten haben", sagte ein Händler. Der Neue Markt der Frankfurter Börse setzte seine Talfahrt umgebremst fort.
Der Deutsche Aktienindex (Dax) büßte bis zum frühen Nachmittag 1,6 Prozent auf 5954 Punkte ein und fiel damit erstmals seit Dezember 1999 unter die Marke von 6000 Punkten. Massive Verluste bei den Markt-Schwergewichten Siemens, Allianzund DaimlerChrysler lasteten schwer auf dem Gesamtmarkt. Der MDax für Nebenwerte verlor 1,8 Prozent. Am Neuen Markt stürzte der Nemax-50 um vorübergehend mehr als sechs Prozent auf ein Rekordtief ab. Später erholte sich das Kursbarometer für die 50 größten Titel des Wachstumssegments etwas und tendierte 3,5 Prozent leichter auf 1767 Zählern. Nach Einschätzung von Charttechnikern haben die deutschen Aktien noch nicht die Talsohle erreicht.
Die Vorgaben für die negative Tendenz hatten die US-Börsen geliefert. Der Dow-Jones-Index der New York Stock Exchange war am Montag um mehr als vier Prozent oder 436 Zähler eingebrochen und hatte damit seinen fünftgrößten Punkteverlust innerhalb eines Tages verbucht. Der Nasdaq-Index stürzte um mehr als sechs Prozent auf sein niedrigstes Niveau seit mehr als zwei Jahren ab. Auch die großen europäischen sowie asiatischen Aktienmärkte präsentierten sich am Dienstag schwächer und bewegten sich weiter auf ihren niedrigsten Niveaus seit 16 Monaten. Die Stoxx-Indizes für große europäische Aktienwerte gaben je rund 1,1 Prozent nach.
Die Aktie von Siemens fiel um 5,7 Prozent auf 114,30 Euro, nachdem der Konzern mitgeteilt hatte, er werde seine bisherigen Geschäftsprognosen nur dann erreichen, wenn er seine Computerchip-Tochter Infineon in die Rechnung nicht mit einbeziehe. Im Dezember hatte Siemens erklärt, die Prognosen gälten mit und ohne Infineon, die als Mehrheitsbeteiligung bei Siemens konsolidiert wird. Infineon verloren am Dienstag nach der Ankündigung der Konzernmutter mehr als zwei Prozent.
Die Aktien der Versicherer Allianz und Münchener Rück verbilligten sich um 3,1 beziehungsweise 2,3 Prozent, nachdem Meldungen über Rekordniveaus bei Sturm- und Wasserschäden infolge von Naturkatastrophen die Runde gemacht hatten. DaimlerChrysler sackten um 3,3 Prozent auf 53,12 Euro ab. Die Europäische Vereinigung der Automobilhersteller hatte am Vormittag mitgeteilt, dass die Zahl der Neuzulassungen in Westeuropa im Februar insgesamt um 8,7 Prozent gesunken seien. Die Papiere von BMW und VW gerieten an der Börse ebenfalls unter Druck.
Die T-Aktie erholte sich im Verlauf von ihren frühen Verlusten und tendierte am frühen Nachmittag 0,6 Prozent fester auf 25,47 Euro. Grund sei die wohl bevorstehende Abstimmung der Aktionäre des US-Mobilfunkers VoiceStream über die geplante Übernahme ihres Konzerns durch die Deutsche Telekom, sagten Händler. Zu den wenigen weiteren Gewinnern zählten Schering, Karstadt-Quelle und Fresenius Medical Care.
Gruß
XI
- Re: US-Börsen drücken deutsche Aktien - Dax unter 6000 Punkten warlord 13.3.2001 16:05 (1)
- Re: Irrtum: es WILL keiner bremsen (oT) ExImagina 13.3.2001 16:13 (0)