USA und wie geht es weiter???
Geschrieben von peacemaker2002 am 09. April 2002 12:43:21:
Die USA stehen mit ihrer Kriegspolitik vor einer wirtschaftlichen Katastrophe, aus der sie nur herauskommen können, wenn sie ihre Kriegsmaschine im großen Stil in Gang halten und/oder wenn sie zu Schleuderpreisen an die Reichtümer der Welt kommen. Da die Regierungen der Welt aber nicht freiwillig ihre Reichtümer verscherbeln, es sei denn, es sind solche Koofmichs wie die saudischen und kuwaitischen Prinzen oder der usbekische Diktator Islam Karimow, müssen die USA nachhelfen. Die Lage in Saudi-Arabien ist für die USA nicht so, daß sie nicht zu Besorgnis Anlaß geben müßte. Da kommen wir wieder zu den Attentaten vom 11. September. Sie sind wahrscheinlich von saudischen Kreisen maßgeblich unterstützt worden, denen es schon lange nicht mehr paßt, daß die Erdölkonzerne der USA ihre Bodenschätze zu Dumpingpreisen absaugen. Deshalb müssen jetzt die zweitgrößten Erdölreserven der Welt, die Eigentum des Irak sind, erobert werden. Diese Interessen treffen sich mit denen der Rüstungsindustrie, deren Gewinne durch große Kriege gesichert werden müssen. Wozu saniert ein Finanzinstitut wie die Carlyle Group die maroden Betriebe, wenn sie hinterher keine Gewinne einfahren? Die Erfolgsstory von United Defense Industries in Afghanistan muß sich permanent wiederholen, sonst geht alles pleite - wie der Energiekonzern Enron.Die USA verkünden ihre Ansicht, daß auf Grund ihrer unumschränkten Macht ihnen niemand mehr widerstehen kann, auf Grund ihrer Möglichkeiten, in aller Welt zu spionieren und die Spionage anderer Staaten zu zerstören, die Abwehrsysteme anderer Staaten zu vernichten, nahezu grenzenlose finanzielle Mittel aufzuwenden, um überall in der Welt Druck auszuüben, und ihre atomaren Kapazitäten wo immer sie wollen, zu stationieren.
Die Militärausgaben der USA, im Vergleich zum Rest der Welt, sehen so aus:
- Der beantragte Verteidigungshaushalt für das Fiskaljahr 2002 beträgt 343 Milliarden Dollar. Damit ist er sechsmal größer als der Rußlands, das den zweitgrößten Verteidigungshaushalt der Welt hat.
- Der US-Verteidigungshaushalt allein ist mehr als 23 mal größer als die Verteidigungshaushalte der sieben größten vom Pentagon traditionell als die wahrscheinlichsten Gegner ausgemachten sieben "Schurkenstaaten" Iran, Irak, Kuba, Libyen, Nordkorea, Sudan und Syrien zusammengenommen.
- Er ist größer als die Verteidigungsausgaben der nächstfolgenden fünfzehn Staaten zusammengenommen.
- Die USA und ihre engsten Verbündeten geben für Verteidigung zusammen mehr aus als der gesamte Rest der Welt, insgesamt stehen sie für zwei Drittel der Verteidigungsausgaben weltweit.
- Die USA und ihre engsten Verbündeten geben zusammen 38 mal soviel wie die oben genannten sieben "Schurkenstaaten" für Verteidigung aus.
- Die sieben "Schurkenstaaten" plus Rußland und China geben insgesamt 116 Milliarden Dollar für Verteidigung aus, ungefähr ein Drittel (34%) des US-Verteidigungshaushaltes.
- Die Ausgaben für Verteidigung sind weltweit von 1,2 Billionen Dollar, 1985, auf 809 Milliarden Dollar, 1999, gesunken. Im selben Zeitraum stieg der Anteil der USA an den Verteidigungsausgaben von 31% auf 36%.
Dieses ist nachzulesen unter "World Military Expenditures - US Vs World" des Center for Defense Information. Von dort stammt auch die Graphik, die Sie am Anfang des Beitrages sehen. Das Center wertet seit Jahren die Haushalte der USA im Hinblick auf Militärausgaben aus (http://www.cdi.org/issues/wme).
Hinter den 343 Milliarden Dollar öffentlicher Gelder (wobei ca. 150 bis 200 Milliarden Dollar in anderen Haushalten versteckte Ausgaben und die ca. 20 bis 30 Milliarden Dollar für den Drogenkrieg der Drug Enforcement Administration nicht mitgerechnet sind) stehen die Rüstungsfirmen, der Apparat, dieses Geld auszugeben und damit privat Gewinne zu realisieren. Die Ausgaben für Verteidigung sind so bedeutend für diejenigen, die die Regierung des Republikaners George W. Bush unterstützen und finanzieren, daß im Falle des Ausgehens von Feinden es für diese Bush-Freunde wirtschaftlich eine Katastrophe bedeuten würde. Die Hälfte aller Waffenexporte weltweit wird durch diese Bush-Freunde getätigt. Wenn sie nicht mehr bei den US-Rüstungsfirmen kauften, wobei ein großer Prozentsatz der verkauften Waffen für die USA und ihre High-Tech Militärmaschine veraltet ist und dort zugunsten neuester Technik ausgewechselt wird, würde die gesamte Wirtschaft der USA zusammenbrechen und die Bush-Regierung gleich mit. 1,4 Millionen Menschen sind in den USA unter Waffen, 870 000 Reservisten gibt es dort. Sie dienen in zehn aktiven Armeedivisionen, drei Marinedivisionen, in dreizehn aktiven und sieben Reserveluftwaffenflügeln (Air Force fighter wings) sowie in zwölf Flugzeugträgerkampfgruppen. Es gibt 7200 Atomsprengköpfe, die vom Land, zu Wasser und aus der Luft in Gang gesetzt werden können.
Wenn es keine Kriege mehr in der Welt gibt, werden die US-Bürger nicht einsehen, warum der Verteidigungshaushalt so riesig, nämlich 20% des Gesamthaushaltes, sein muß. Wo sollten die Hundertausende Militärs beschäftigt werden, wenn es keine Kriege der USA in der Welt mehr gäbe? Die Regierung kann den Frieden nicht zulassen, sondern sie muß neue Feinde finden oder produzieren: China?
In Xinjiang, der nordwestlkichen chinesischen Provinz versuchen die USA schon seit langem, die VR China zu provozieren und zu destabilisieren. Die uighurischen Talibankämpfer aus Xinjiang seien keine Terroristen, sondern "Freiheitskämpfer" (wir berichteten). Auch die Taiwan-Politik der USA läßt diesen den Ausweg, gegen die VR China mit einem Krieg vorzugehen. Einen richtigen Krieg gegen die VR China anzufangen, ist für die USA zur Zeit aber zu risikoreich, Verbündete gäbe es auch nicht, nicht einmal Taiwan selbst, und dazu macht die VR China keinerlei Anstalten, die USA zu bedrohen. Was China angeht, so will es seine Waren in den USA loswerden. Die Bevölkerung der USA, die Amerikaner, sind für China das wichtigste Gut. Sie kaufen nur, wenn sie nicht bedroht werden. China hat also objektiv kein Interesse am Krieg.
Der 11. September kam für die US-Regierung gerade richtig, um die Bürger einzuschwören. Es sollen sogar noch größere Summen bewilligt werden, für zusätzliche Sicherheit auf den Flughäfen, an den Grenzen zu Kanada und Mexiko und für "Anti-Terrormaßnahmen" aller Art. Auch das National Missile Defense System (NMD), bekannter unter dem Namen "Star Wars", hat alle Chancen, in Rahmen der in den USA herrschenden von den Massenmedien immer weiter geschürten Hysterie von den US-Bürgern finanziert zu werden. Sie sind zu 80% mit der Politik des George W. Bush einverstanden. Das neulich gefundene Osama-Video hat nach ausreichender Manipulierung des darauf aufgezeichneten Gesprächs Osama bin Ladens mit seinen Freunden die Zustimmung weiter verstärkt. Die Zustimmung der US-Bürger zu einem Angriff auf den Irak wurde damit ebenfalls weiter erhöht.
Ein muslimischer Mann machte es möglich: Osama bin Laden.
Eine kriminelle internationale Finanzgruppe machte es möglich: al-Qaeda (nein, nicht Carlyle!).
Ein armes geschundenes Land machte es möglich: Afghanistan.
Sie sind die Retter der US-amerikanischen Wirtschaft. Dem Manne, den Finanziers und dem Lande ist die US-Regierung zu ewigem Dank verpflichtet. Sie bringen die US-amerikanische Wirtschaft in Schwung. Andere Länder, wie Somalia, der Sudan und der Jemen, und dann der Irak, werden sich sicherlich nicht weigern, weitere Retter abzugeben? Wenn doch, müssen sie gezwungen werden. Die "internationale Staatengemeinschaft" wird unter der Führung der USA wieder mitmachen, denn auch in diesen Staaten, den "engsten Verbündeten der USA" nimmt der Verteidigungshaushalt eine zunehmend wichtigere Position ein. Noch trennen den US- und den deutschen Verteidigungshaushalt Welten. Das aber kann sich dank der Politik unserer Regierung bald verschieben, wenn wir erst eigene Machtbereiche in der Welt erobert haben und sie militärisch absichern müssen.
ja dann prost mahlzeit...
- Re: USA und wie geht es weiter??? katzenhai2 10.4.2002 06:26 (0)
- Re: WOW! Danke für die Ein-/An- und Aussichten! (owT) Dieter_2 09.4.2002 18:28 (0)