Mars Konjunktion Algol(6.4.-8.4.)
Geschrieben von Kamikatze am 07. April 2002 19:38:46:
Angesprochen sind:
-Das Horoskop der USA(Anschlagsgefahr)
-Das Horoskop Italiens(dito)
-Das Horoskop Japans(Erdbeben)
-Das Horoskop des Frisco-Bebens.Algol der Dämonenstern
Algol der Dämonenstern oder die Medusa in uns
Astronomische Daten zu Algol
Algol, der Dämonenstern der Antike befindet sich im Sternbild Perseus. Andere Namen für Algol sind Beta Persei, Gorgona, Al Ghoul oder wie oben erwähnt, der Dämonenstern. Algol ist einer der wenigen variablen Sterne, die von Auge als solcher erkannt werden kann. Er verändert seine Helligkeit in regelmässigen Abständen. Ein voller Zyklus dauert ca. 2,9 Tage. Während dieser 2,9 Tage besitzt Algol während mehr als 2,8 Tagen seine volle Helligkeit und verdunkelt sich dann innert wenigen Stunden. Dank dieser kurzen Zykluszeit war es schon früh möglich, Algol als veränderlichen Stern zu erkennen. Diese Veränderlichkeit gepaart mit dem rötlichen Schein von Algol führte wahrscheinlich zu seiner althergebrachten Bezeichnung Dämonenstern. Wird nun ein Teleskop zu Hilfe gezogen, offenbart Algol seine wirkliche Gestalt. Mit genügender Vergrösserung kann man drei Sterne erkennen, von denen zwei in enorm kleinem Abstand (ca. zwei Sonnendurchmesser) zueinander stehen. Beide drehen sich umeinander. Der kleinere, hellere wird von seinem Bruder während ihrer Rotation umeinander verdunkelt. Der noch in Entwicklung begriffene grössere Stern, ein Subgigant, entzieht seinem leuchtenden Bruder Materie über einen Gaswirbel. Man kann sich dies als Gigantenbaby an der Nabelschnur vorstellen. Irgendwann in ferner Zeit wird der Subgigant zum Giganten gewachsen sein und den kleinen Bruder verschlingen.In akademischen Kreisen gilt als Entdecker des Zweisternemodells zur Erklärung der Variabilität Algols Johann Goodricke. Dieser wurde am 7.9.1764 in Deutschland geboren. Im Alter von 18 Jahren beschrieb er die exakten Zykluszeiten von Algol nach langen Beobachtungen. Drei Jahre nach der Veröffentlichungen seines Modells verstarb er.
Algol in der Fixsternastrologie
Seit alters her werden die Fixsterne in Malefaktoren und Benefaktoren eingeteilt. Von den Benefaktoren gehen positive Kräfte aus, während die Malefaktoren negative Energien ausstrahlen. Algol wird nun seit jeher und konsequent als Malefaktor beschrieben. Er wird mit den dunklen Kräften gleichgesetzt, ist sogar mit dem Symbol des Seelenfressers gleichgesetzt. Nicht nur materiell zerstörende Kräfte werden ihm zugeschrieben, sogar auf ätherischer Ebene soll er zerstörerischen Einfluss haben. Wir haben es also mit einem äusserst üblen Gesellen zu tun, wollen uns ihm auch mit der gebotenen Vorsicht nähern. Versuchen wir, uns mittels Transformation der astronomisch, wissenschaftlichen Beschreibung in Archetypen, Algols Bedeutung zu erahnen. So soll die Analyse dieser mythologischen Bilder uns helfen, das Haupt der Gorgona erblicken zu können, ohne versteinert zu werden.
Algol der Seelenfresser
Algol besteht aus zwei Sternen, die in extrem kleinen Abstand voneinander sich umeinander drehen. Der grössere der beiden Fixsterne saugt Materie des kleineren ab. Während der Rotation verdunkelt der grössere den helleren bei der Eklipse. Beide befinden sich in einem unstabilen Zustand." Dieses Bild beschreibt uns, wie wir den Archetypus Algol besser verstehen können. Das Bild des Dämonen Ghuls, des Seelenfressers kann gut durch den verdunkelnden grossen Schatten dargestellt werden. Gleichzeitig saugt dieser Dämon Lebenskräfte aus dem noch vitalen Wesen um das er sich dreht. Je mehr Ghul frisst, desto unersättlicher gebärdet er sich. Seine Masse und Macht wird immer grösser. Je grösser er wird desto stärker wird der Sog, dem er das Wesen seiner Wahl aussetzt. Wenn er das Wesen ausgelöscht hat, verliert der Dämon seinen eigenen Bezugspunkt, seinen Rotationspunkt. Er verliert seine Berechtigung auf dieser Dimension und wird von diesem Zeitpfad aus gesehen nur noch als Singularität des Raumes, als schwarzes Loch wahrgenommen. Dieses Bild des Seelenfresser veranschaulicht unsere unbewusste Vorstellung des Dämonen. Die Existenz von Dämonen wird von jedem aufgeklärten Menschen natürlich sofort verworfen und als mittelalterlich abgetan. Doch jeder trägt in sich die tiefe unerklärliche Angst vor dem Dunkel der Seele, dem Daimon. Der Daimon der jederzeit überhand nehmen kann und mit einem vernichtenden Rundschlag jede existierenden Realität für die betroffene Person vernichtet. Algol verkörpert den Archetypen dieses Dämonen, der über Wesen Macht gewinnen kann. Sei dieser Dämon nun ein Teil der unbewussten Psyche oder sie er ein nichtmenschliches Wesen. Ich möchte mich an dieser Stelle auf den Daimon, die unbewusste Wesenheit in uns selbst, konzentrieren. Wichtig ist, dass wir es nicht mit einer Einzahl von Wesenheit zu tun haben. Vielmehr sind es verschiedenste unbewusste Bilder, Ängste und unerklärliche Verhaltensmuster, die bei einigen Menschen während ihres ganzen Lebens zu schlummern scheinen, bei anderen jedoch sich bemerkbar machen oder sogar eigene Identitäten entwickeln können. Im Extremfall kann sich die manifestieren indem eine gegen aussen stets normal erscheinende Person sich plötzlich zum Triebtäter entwickelt oder einen sinnlosen, grausamen Mord begeht. Eine eindrückliche Beschreibung dieses Durchbrechen der verborgenen Dämonen schildert Felicitas D. Goodman in ihrem Buch "Anneliese Michel und ihre Dämonen". Frau Goodman hat Besessenheitszustände und religiöse ausserordentliche Zustände bei den verschiedensten Völkergruppen untersucht. Das Grundmuster der Besessenheit war in allen untersuchten Kulturen analog. Es könnte sich also bei diesem Phänomen wirklich um Dämonen, eigenständige Identitäten wie sie die katholische Kirche in ihren Exorzistenritualen zu vertreiben sucht handeln. Eine andere Erklärung wäre die Existenz von Urbildern, die sich seit Anbeginn der Menschheit in uns befinden. Diese Archetypen wären aufgrund ihres Alters allen Kulturen gemein. Auch die Darwinisten haben ihr Modell. So soll sich der Mensch mittels Mutation aus früher tierischem Ursprung gebildet haben. Teile des Hirnes entsprechen immer noch früheren tierischen Funktionen. Normalerweise haben die höherstehenden, bewussten Hirnteile kontrolle über diese animalische Relikte. In gewissen Momenten können jedoch infolge bestimmter Reizeinwirkungen diese älteren Funktionen überhand nehmen und eine Kontrolle der normalen Realität verunmöglichen.Ich vermute, dass sich die Wahrheit wie so meist, irgendwo im Schnittbereich dieser drei Thesen befindet. Die Betrachtungsweise steuert auch hier was als Resultat der Analyse erfahren wird. Der Tiefenpsychologe wird sicher Urbilder auffinden, die sich verselbständigt haben, während der Exorzist dämonische Elemente austreiben wird. Der darwinistische Neurologe wird jedoch Hirnteile entfernen und so möglicherweise den Dämonen entfernen können (vermutlich gemeinsam mit einer gewissen Portion wirklichem Bewusstsein). Jeder der Drei hat das entfernt, was er als den Malefaktor erkennt. Vermutlich aber bleibt der wahre "Übeltäter" im Verborgenen zurück, von wo er jederzeit wieder auftauchen kann. H.P. Lovecraft hat meisterhaft beschrieben wie diese dunklen Urkräfte verborgen im tiefsten Ozean verbannt schlummern, bis jemand die erlösende Formel spricht. Man kann sich diese Formel als einen auslösenden Reiz vorstellen. Einen seit Urzeiten in uns schlummernden Reiz, der heutzutage nicht mehr verstanden wird, ja dessen ursprünglichen Sinn wir nicht einmal mehr erahnen. So wie ein Huhn auf den Schatten eines Adlers auch noch ängstlich reagiert, wenn es seit vielen Generationen keiner seiner Vorfahren mehr von einem Adler gerissen wurde, so sind tief in der menschlichen Seele noch Verhaltensmuster und Vorstellungen eingeprägt, derer wir uns nicht bewusst sind.
Wieso die Suche nach Symbolen
In der vergleichenden Theologie wird mittels Erforschung der Symbolik der alten heiligen Bücher versucht den gemeinsamen Nenner, die prima materia zu finden. Quellen zur Erforschung solcher Urmuster bilden Märchen, Sagen und Mythologien der verschiedenen Völker. Mit den gleichen Symbolen arbeitet auch die Magie und die moderne Psychologie. Wenn wir nun solche Symbole und ihren Inhalt erkennen, so entdecken wir immer auch wieder ein Stück unser selbst. In jedem von uns sind unterschwellig ähnliche Grundbilder vorhanden. Diese reiften während der Menschheitsgeschichte tausende, vielleicht millionen von Jahren. Die Struktur unseres Gehirns bildete sich im Laufe dieser Geschichte immer mehr heraus und sicher sind wir noch nicht am evolutionären Endpunkt gelangt. Wie sich nun die Mischung dieser Symbolik in der Ausprägung des Einzelnen äussert, ist das was den individuellen Menschen auszeichnet. Die Symbole in uns vernichten können wir nicht. Auch ein Ändern der Mischungen wird sich als äusserst schwieriges Unterfangen erweisen. Eine weitere Möglichkeit besteht in der Transzendierung der problematischen Symbole. Wichtig ist auf jeden Fall in erster Linie ein Erkennen dieser impulsgebenden Kräfte in uns.
Medusa. Algol in der griechischen Mythologie
In der griechischen Mythologie entspricht Algol der Medusa. Medusa war eine der drei Gorgonen, Töchtern von Rhea oder Gaia, der Erdmutter. Als einzige der Dreien war sie sterblich. Es heisst, Medusa sei einst eine wunderschöne Jungfrau gewesen. Stolz habe sie dem Drängen der Freier widerstanden, bis Poseidon um sie buhlte. Von ihm liess sie sich in einem Tempel der Athene verführen. Um diesen Frevel zu rächen, verwandelte Athene Medusas Haar in Schlangen und gestaltete ihr Gesicht so hässlich, dass jeder, der es erschaute sofort zu Stein erstarrte. Von diesem Teil der Geschichte gibt es viele Varianten. Gemäss der einen soll Medusa von Poseidon in einem Blumenfeld empfangen haben. Bei dieser Version ist Athene auf ihre Schönheit eifersüchtig und verunstaltet sie aus diesem Grunde. Diese Variante hat meiner Meinung nach ihren Ursprung in älteren Mythen von Gaia. Das Blumenfeld steht für Gaia in ihrer Rolle als freudenspendene Muttergöttin. Als Mutter Erde, die ihre Kinder an ihrer Brust säugt und ihnen Wonne bereitet. Athene als die rationale, kämpferische neue Göttin konnte dieses gebende ohne zu fordern von Gaia nicht mehr ertragen und vernichtete der Schönheit. Von Ferne klingen da Parallelen an die Vertreibung aus dem Paradies an. Auch dort vernichtete die fordernde Vernunft das laissez faire einer von der Natur verwöhnten präpaläolithischen Gemeinschaft. Nicht genug, später spielt sich Athene zur Blutzoll fordernden Rächerin auf und lässt Medusa physisch vernichten.
Medusa kann nur besiegt werden, wenn man ihren direkten Anblick vermeidet, sie mittels einem Spiegel betrachtet. Sie soll mittels einem Schwert besiegt werden, indem man dieses verwendet, sie zu enthaupten. In diesen Zeilen lässt sich das Geheimnis der Medusa erahnen. Was man bekämpft das findet man nicht wenn man seinen Blick nach aussen wendet. Der Spiegel ist hier sicherlich ein Symbol für die Innenschau. Auch soll diese Schau mit Einbezug des Gefühles geschehen, ist doch der Spiegel auch eine Metapher des Gefühles, ein Symbol des Mondes. Das Schwert kann als Gebrauch des teilenden Geistes verstanden werden. Nur wenn beide Komponenten gemeinsam verwendet werden, kann die Medusa entschärft werden. Dann verwandelt sie sich in ein Werkzeug, dass dem Besitzer gute Dienste leisten kann. Sollte man sich in tiefster Bedrängnis befinden, so kann man ihr Haupt aus dem Sack ziehen. Hält man sie seinen Feinden vor, so erstarren diese zu Stein. Perseus wird von Athene erwählt ihr Werk zu vollenden.
Dieses Gut ist so wertvoll, dass es Zeus, der höchste der griechischen Götter, in der Mitte seines Schildes trägt. Dieses Schild, seine Aigis schützt ihn vor allen Feinden und wird oftmals auch mit der Wolke des göttlichen Donnerers in Verbindung gebracht. Auf den Assen der Tarotkarten finden wir dieses Symbol wieder dargestellt als Wolke mit Blitz. Dieser Blitz verkörpert einerseits die Distanz des Göttlichen zum Menschen. Der Mensch kann ja nur die Wolke erblicken. Was sich jenseits der Wolke abspielt, kann er nur erahnen. Vermutlich ist dies besser so, besagen doch die Bücher der meisten Religionen, dass keiner Gottes Antlitz schauen kann. Er würde sonst zu Stein oder zur Salzsäule erstarren.