Swissmans Kommentar
Geschrieben von Swissman am 06. April 2002 17:34:39:
Als Antwort auf: Re: Info zu Flugbewegungen (Nähe Schwabmünchen) geschrieben von Johannes am 06. April 2002 01:50:39:
>Und warum sollen Bomber dort starten und gleich wieder zurückkehren, statt zu >einem Ziel außerhalb zu fliegen und dort zu bleiben? Transportmaschinen, die >leer zurückkommen, könnte ich mir vorstellen, aber B52-Bomber? (Swissman, >Dein Kommentar?).
In Deutschland sind (normalerweise) keine B-52 stationiert. Der meines Wissens einzige Stützpunkt in Westeuropa, der regulär eine Staffel B-52 beherbergt, liegt in Südengland. Die Überführungsreichweite der B-52H liegt bei 15'480km, die maximale Einsatzreichweite bei 7740km (ohne zusätzliche Luftbetankung). Luftschläge gegen den Irak wären von hier aus also grundsätzlich möglich, wenn auch nicht sehr wahrscheinlich: Hierzu wären zuerst die Überfluggenehmigungen mehrerer Länder einzuholen.
Für den Raum Nahost/Südasien ist an sich Diego Garcia zuständig. Es handelt sich dabei um eine Insel im Indischen Ozean, die zu Grossbritannien gehört, aber an die USA, zwecks Unterhalts eines Stützpunktes, "vermietet" ist. Die Insel verfügt nebst einem Hafen auch über einen grossen Luftwaffen-Stützpunkt, der für die Beherbergung schwerer Bomber und Transportflugzeuge ausgelegt ist. Insbesondere ist hier eine Staffel B-52H stationiert, die von hier aus am 2. Golfkrieg teilnahmen, dann und wann Schläge gegen den Irak führen, und zuletzt auch Stellungen der Taliban bombardierten.
Da Diego Garcia mitten im Ozean liegt, stellt sich das Problem mit den Überflugsrechten erst gar nicht.
Im Rahmen des Prepositioning-Programms unterhält das Marine Corps zudem einen Containerhafen und Lagerhäuser. Darin befindet sich die gesamte Ausrüstung, um eine komplette Marineinfanteriedivision zu entfalten, sowie genügend Nachschubgüter, um sie während 90 Grosskampftagen zu versorgen. Die Marines würden im Bedarfsfall mit Grossraumtransportern eingeflogen, wobei sich ihr "Gepäck" auf die Uniform und persönliche Ausrüstung beschränkt.
Ein Detail am Rande: Ein Flugzeug mit der Bezeichnung "B-51" gibt es nicht, wie Blackbird richtigerweise angemerkt hat. Allerdings hat die damalige Firma Martin Ende der 40er Jahre tatsächlich einen Prototypen mit der Kennung "XB-51" (X für "experimental" -) gebaut. Obwohl die XB-51 technisch viel fortschrittlicher war, ging sie nie in Serie. Die Ausschreibung gewann Boeing, mit der XB-50, einer weiterentwickelten B-29.
Es folgt ein Bild der XB-51:
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