Re: Absicherung für danach ....
[ Prophezeiungen & Aktuelles Weltgeschehen (2) ] Geschrieben von Pius am 14. September 2000 09:08:17:
Als Antwort auf: Re: Absicherung für danach .... geschrieben von Klaus am 14. September 2000 06:13:21:
Hallo Klaus,
Ich sehe das nicht ganz so eng mit dem Goldstandard.
In gewissem Sinn erstaunt es mich, dass das Gold sich als so stabiles
Wertmittel etablieren konnte. Mir fällt da das Beispiel mit dem Aluminium
ein. Als es entdeckt wurde, konnte es zuerst nur sehr aufwendig und
teuer hergestellt werden. Es war wertvoller als Gold und der französische
König hatte Epouletten aus Aluminium! Als dann das Elektrolyseverfahren
entdeckt wurde, sank der Wert des Aluminiums schlagartig und viele Leute
verloren Geld. Auch der Wert des Goldes schwankt mit Angebot und Nachfrage.
Man stelle sich vor, was passiert wäre, wenn beispielsweise in
Atomkraftwerken als Nebenprodukt Gold in grösseren Mengen angefallen
wäre, oder wenn plötzlich irgendwo eine Goldmine mit unvorstellbaren
unermesslichen Vorkommen entdeckt würde... (sicher unrealistisch, aber
es zeigt, dass auch der Wert des Goldes schlussendlich etwas
Menschengemachtes und keine Naturkonstante ist.) Oder noch spannender:
Man stelle sich vor, die Franzosen hätten ihre Währung mit Aluminium
statt Gold hinterlegt!Für mich ist das nicht wie eine Religion, dass der Gegenwert einer
Banknote nun effektiv in Gold hinterlegt sein muss. Es kann auch in Form
eines Anteils der Wirtschaft (Gebäude, Maschinen, Produkte, Rohstoffe,
Know How, etc.) sein. Aber ich stimme Dir gerne zu, dass diese Werte
viel empfindlicher auf eine Krise reagieren werden. Wie Du angedeutet
hast, ist bei allen Werten eine psychologische Komponente dabei.
Der Wert wird bestimmt von der kollektiven Meinung, wieviel Wert etwas
hat (Angebot und Nachfrage). Wenn alle glauben, dass eine Banknote so
und so viel Wert hat und dass man dafür so und so viel kaufen kann, dann
hat sie so viel Wert. Aber in einer Krise kann sich das sehr schnell
ändern. Es ist sicher so, dass das Gold in einer Krise viel stabiler
sein wird, denn der Wert des Goldes ist ja nicht wie bei den Dingen stark
an deren Nützlichkeit gebunden.Bezüglich dem Wert des Goldes nach der Krise gebe ich Dir recht,
meine Aussage ist so nicht vernünftig. Ich wollte damit eigentlich sagen,
auch wenn ich mir mit dem hinübergeretteten Gold weniger kaufen könnte
als heute, so würde es für mich dennoch lohnenswert erscheinen - im
Vergleich zu Banknoten, die ungültig und wertlos wären. Es ist schwierig,
den Wert vorher und nachher zu vergleichen. Mit Dollar pro Unze geht das
nicht. Mal angenommen die Wirtschaft würde so schwer geschädigt, dass all
die High-Tech Produktionsmittel nicht mehr genutzt werden könnten und
man wieder mit Low-Tech beginnen müsste. Wenn Du heute ein neues Fahrrad
mit einem Krügerrand kaufen kannst, musst Du dann nach der Krise vielleicht
zwei dafür bezahlen? Oder wird das Gold wieder so hoch bewertet, dass Du
zwei Fahrräder kriegst? Wer kann es sagen? Auf jeden Fall werden aber
die Preisverhältnisse unter den Waren (Essen, Kleider, Werkzeuge, Miete,
Arzt, etc.) sich stark verändern.Viele Grüsse
Pius
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