vielleicht ist aber auch der eine oder andere "Große" dabei...

Geschrieben von Mat72 am 25. März 2002 14:20:29:

Als Antwort auf: Nahost-Krieg in Planung? geschrieben von Gaia am 25. März 2002 10:18:12:

Zum arabischen Gipfel wird Beirut zur Festung ausgebaut

Beirut (rpo). Der arabische Gipfel in Beirut stht bevor. Die Sicherungsmaßnahmen sind enorm. Beirut gleicht einer Festung.

Denn angesichts des in dieser Woche beginnenden Gipfeltreffens der Arabischen Liga wird die libanesische Hauptstadt zu einer Festung ausgebaut. Staatschefs, Ministerpräsidenten und Minister aus 21 arabischen Ländern und den palästinensischen Autonomiegebieten werden in Beirut erwartet. Ihr Leben und ihre Sicherheit werden geschützt wie die US-Goldvorräte im legendären Fort Knox.

Die libanesischen Behörden haben 8.500 Soldaten und Polizisten rund um das legendäre "Phoenicia"-Hotel im Zentrum Beiruts zusammengezogen, wo die Gipfelkonferenz tagen soll. Noch einmal 6.000 Soldaten wurden für alle Fälle in Alarmbereitschaft versetzt. Panzer wurden an Brücken und Tunneln postiert und Flugabwehrgeschütze auf dem Dach des "Phoenicia" und Gebäuden der Umgebung aufgestellt. Das Knattern der Rotoren patrouillierender Polizeihubschrauber wird lediglich übertönt von den Alarmsirenen der Polizeieskorten, die die eintreffenden Delegationen zu ihren Quartieren bringen.

Auf dem Weg vom Flughafen zum Kongressort wurden parkende Autos entfernt und die Kanaldeckel inspiziert. Der Internationale Flughafen von Beirut, die einzig funktionierende Start- und Landepiste des Landes, wurde für die Zeit der Konferenz für den öffentlichen Flugverkehr gesperrt. Die meisten Delegationen treffen bis Dienstagabend ein und reisen am Donnerstag wieder ab. Ein Hospital reduzierte Operationen auf Notfälle, um immer einen Operationssaal für Notfälle frei zu haben.

Die oftmals selbst für gewaltgeplagte Libanesen übertrieben wirkende Sicherheitsmanie ist - wie so vieles andere - dem so genannten 11.-September-Syndrom zu verdanken. Seit mutmaßlich islamische Terroristen drei Flugzeuge in die Twin Towers des New Yorker World Trade Centers und das Pentagon in Washington lenkten, gelten offenbar überall andere Maßstäbe für die Sicherheit. In einem kürzlichen Interview mit der englischsprachigen Zeitung "Daily Star" erklärte der für die Sicherheit des Gipfels zuständige Kommandeur der Präsidentengarde, Oberst Mustafa Hamdan, die Terroristen des 11. September hätten Flugzeuge als Waffe eingeführt. Darauf habe man mit einem Flugabwehrsystem reagieren müssen.

Aber auch die Abwehr von Angriffen von Land und See her und verschiedener Szenarios von Geiselnahme mussten geübt werden. Die Regierung stoppte die Vergabe neuer Waffenscheine bis auf Weiteres und beschränkte die Erlaubnis, in der Öffentlichkeit Waffen zu tragen, auf Leibwächter und Sicherheitspersonal.

Aber nicht nur im Sicherheitsbereich bescherte der arabische Gipfel den Beirutern Neues. Die von 15 Jahren Bürgerkrieg immer noch stark lädierte Stadt musste sich im Vorfeld einer Schönheitsoperation für zehn Millionen Dollar unterziehen. Arbeiter pflanzten Palmen und pflasterten die Straßen um die Tagungsstätte neu, wo im Bürgerkrieg 1975 bis 1990 die heftigsten Kämpfe stattgefunden hatten.

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