Danke für die bisherigen Kommentare...

Geschrieben von franke43 am 21. März 2002 11:18:08:

Als Antwort auf: Mordserie und Quellenlage geschrieben von franke43 am 21. März 2002 09:50:54:

Hallo Leute

Ich glaube, Ihr habt meinen Gedankenansatz nicht verstanden.

Was ich meine ist folgendes:

Irlmaiers Aussage scheint eine zentrale Rolle einzunehmen,
besonders für all diejenigen, die "davonlaufen" und sich an
einem Ort ihrer Wahl "in Sicherheit" bringen wollen.

Die Art und Weise, wie Irlmaiers Aussagen dokumentiert sind,
lässt aber viel zu wünschen übrig. Da werden immer wieder
Fetzen zitiert, bei denen nicht klar ist, ob sie überhaupt
zur selben Grundaussage gehören, oder ob sie verschiedene
Varianten (Abweichungen Irlmaiers ? Zitatfehler ?) sind,
und welche Fassung davon gelten soll.

Wir sollten also quellenkritisch herangehen, genau wie an
sehr alte Quellen wie z.B. die Nostradamustexte.

Verrückterweise liegen uns die Nostradamustexte aber
"unverfälschter" vor als die von Irlmaier, nämlich in
einem Nachdruck von 1568. Bei Irlmaier haben wir - genau
wie beim noch lebenden Waldviertler - keine eindeutige und
vom Seher selbst abgesegnete Urtextfassung. Obwohl uns
zumindest beim Waldviertler (den man ja noch fragen kann)
genau eine solche Textfassung seit längerem versprochen ist
(hallo KLL, tut sich da noch was ?).

Um ein Beispiel zu nennen:

Vor einigen Wochen habe ich versucht, die ältesten zugänglichen
Textquellen zu der Vision von Anton Johansson zu erhalten.
Es gelang mir, die Originale von Alfred Gustafsons Büchern
über Johansson (1918 und 1920) zu bekommen. Auch habe ich
versucht, in der Königlichen Bibliothek in Stockholm in
der Zeitschriftenabteilung (alles auf Mikrofilm) die Original-
zeitungsartikel zu finden, die in Stockholmer Zeitungen um
den Jahreswechsel 1913/14 über Anton Johansson und seinen
Stockholmsaufenthalt erschienen sein sollen. Letztere
Suche war bisher erfolglos.

DAS meine ich mit quellenkritischem Vorgehen: dass man
versucht, erst mal eine "Originalversion" der zentralen
seherischen Aussage zu vermitteln, damit man die dann genau
analysieren kann. Wobei bei Irlmaier die spezifisch bairische
Sichtweise auf "Hochgestellte" ("Honoratioren", Gschwolschedel)
sowie seine grammatischen (dialektal bedingten) sprachlichen
Eigenheiten zu berücksichtigen sind.

Diejenigen, die sich schon quellenkritisch mit der Materie
auseinandergesetzt haben (z.B. KLL und Stephan Berndt),
sollten mal versuchen, eine Art "Originalversion" der Aussagen
von Irlmaier oder doch zumindest einen quellenkritischen
Katalog der verschiedenen Überlieferungsformen anbieten.

Bisher stochern wir nämlich bei Leuten wie Irlmaier und
dem Waldviertler (der ja nicht besucht werden will) noch
ziemlich im Nebel herum, und dafür ist das, was diese Leute
gesagt haben (sollen), einfach zu wichtig für uns.

Gruss

Franke 43
Abtlg.:
2 Äpfel + 3 Birnen + 1 Banane = ...Obstsalat.....

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