Unser altes Spiel: Darwinist und Humanist
Geschrieben von franke43 am 08. März 2002 08:03:36:
Als Antwort auf: Re: Wieder mal .... geschrieben von Mr. Spock am 08. März 2002 00:38:36:
Hallo Spocki
Auf zur nächsten Runde im Spiel "Darwinist und Humanist".
Womit ich uns beide positioniert hätte. Denn ich sehe mich
nicht als "Linken", sondern als Humanisten. Und Dich nicht
als "Rechten", obwohl einige Deiner Aussagen schon wieder mal
herrlich in dieses Muster passen würden, sondern "nur" als
Sozialdarwinisten. Dass viele Rechte auch Sozialdarwinisten
sind, erlaube ich mir hier am Rande zu bemerken. Der Satz
ist aber nicht ohne weiteres umkehrbar.>\\//_!
>Die positiven Auswirkungen aller sog. "Ungerechtigkeiten" kommen nicht nur >mir, sondern auch dir (und natürlich auch allen anderen hier) zugute!Und wer hat das bestritten ? Ja, auch ich bin ein Parasit,
aber ich bin das nicht freiwillig und vor allem stehe ich
nicht auch noch aktiv dazu, sondern versuche dem immer wieder
durch Spenden etwas entgegenzuwirken.>Ich für meinen Teil sehe auch nicht im geringsten ein, weshalb ich auch nur >ansatzweise ein schlechtes Gewissen haben sollte, daß andere Völker zu dämlich >waren, sich selbst (obwohl vielleicht sogar in der "Wiege der Menschheit" >angesiedelt) nachhaltig in führende Positionen zu bringen.
Du siehst wahrscheinlich auch nicht ein, dass die westliche Sichtweise,
dass jeder und alle sich "in führende Positionen zu bringen haben",
nicht ohne weiteres eine allgemeingültige Wahrheit ist, sondern nur
eine von vielen denkbaren Betrachtungsweisen über den Sinn und
Endzweck unseres Erdendaseins.Wiege der Menschheit: da meinst Du wahrscheinlich den Irak und Ägypten,
die ja schon vor fast 5000 Jahren riesige Bauwerke erstellt haben.>In Wahrheit haben manche Völker geradezu Großartiges geleistet, andere >wiederum überhaupt nichts!
Und manche Völker haben ihre grossartigen Leistungen eben vor
sehr langer Zeit erbracht.Ausserdem: ist das Erbringen "grossartiger Leistungen" der Zweck
des Lebens ? Ich finde, der thailändische, vietnamesische oder
indonesische Reisbauer, der mit seienr Familie unter mühevoller
Arbeit sein Reisfeld bearbeitet, bringt mehr Wertschöpfung als
viele von uns, die nur in Büros Papiere von links nach rechts
sortieren oder (wie ich soeben) hinter einem Bildschirm abhängen.Der Reisbauer geht mit seinem Wasserbüffel aufs Feld und pflügt
den Schlamm um. Denn der Reis will bekanntlich im Schlamm stehen.
Dabei wird der Reisbauer und auch sein Büffel von Blutegeln und
Stechmücken geplagt. Später steht der Bauer mit seiner Familie wieder im
Schlamm, wenn sie die Reispflänzchen aussetzen. Noch später wird der
Reis geerntet. Und wozu das alles ? Um das Wichtigste überhaupt zu
produzieren: unser Essen. Satelliten im All sind nicht überlebenswichtig,
unser Essen schon. Also tut der Reisbauer etwas Wichtigeres als die
Raketen- und Satellitenbauer.>Gäbe es zB keine Neger mehr, wären eigentlich lediglich die 100m-Läufe in der >Leichtathletik etwas weniger spektakulär - sonst sehe ich weit und breit >weltweit keinerlei negative Auswirkungen!
Was ist das für eine Sichtweise ? Die Würde des Menschen ist unantastbar,
sagt unser Grundgesetz. Und unteilbar, würde ich gern noch hinzusetzen.
Und diese Menschenwürde kommt einem Massaihirten in Ostafrika ebenso
zu wie einem Strassenkind in Sao Paulo oder einem Computerexperten in
Deutschland oder Schweden. Die volle und ganze Menschenwürde, nicht
etwa mehr oder weniger. Die "Neger" brauchen nicht für uns da zu sein,
sie leben für sich selber, und das ist gut und richtig so. Ausserdem
leben in Afrika viele ganz verschiedene Völkerschaften, von denen die
meisten aus unserer Sicht das gemeinsam haben, dass ihre Haut dunkel
ist. Da enden dann auch die Gemeinsamkeiten.>Damit verbunden auch die Bezeichnung "heruntergekommene Massen"; das hat >nichts mit irgendwelchen Klassifizierungen nach Nazi-Art zu tun, es ist >einfach die Beobachtung der tatsächlichen Gegebenheiten.
Falsch. Für die Bezeichnung "heruntergekommen" braucht man einen
akzeptierten und allgemeingültigen Normalzustand, von dem ausgehend
sich diese "Massen" negativ entwickelt hätten. "Herunterkommen" setzt
nämlich ein Bezugsniveau voraus, von dem aus man "herunterkommen"
kann. Ich bestreite, dass Du das Recht hast, ein solches allgemein
verbindliches Niveau zu definieren. Ja, ich stelle sogar in Abrede,
dass die uns gemeinsame "westliche Welt" das Anrecht zum Definieren
dieses Niveaus hat.>Es gibt entgegen den gebetsmühlenartigen Beteuerungen der Linken auch >keineswegs irgendwelche Gleichheiten zwischen den Individuen und erst recht >nicht zwischen den Völkern des H.s.s. - wie schon einmal hier von mir >angeführt, ist es ein nicht gerade kleiner Unterschied, ob ich imstande bin, >einen Satelliten ins All zu schießen oder ob ich mir einen Knochen durch die >Nase stecke!
Das ist wiederum falsch, d.h. in dem Sinne, dass ich ganz andere
Erfahrungen gemacht habe. Ich bewege mich als Forscher in einem
Milieu, in dem Menschen aus der halben Welt vorkommen. Im Gespräch
mit diesen Leuten habe ich festgestellt, dass wir uns trotz aller
kultureller Unterschiede auf individueller Basis doch sehr ähnlich
sind. Die Gemeinsamkeiten überwiegen weit, die Unterschiede sind
nicht angeboren, sondern nur anerzogen.>Wie hier im Forum ersichtlich, gibt es sogar hier eine nicht geringe Anzahl >von Leuten (die im übrigen sogar volksverwandt zu mir sind), die aber sinn- >und hilflos durchs Leben irren, unfähig zur Durchsetzung der eigenen >Interessen, die in esoterischen Wahnvorstellungen ihr Heil suchen, da sie im >tatsächlichen Leben immer schon auf der Seite der Verlierer waren und >keinerlei Möglichkeiten mehr sehen, dies zu ändern (außer vielleicht durch den >großen herbeigesehnten Crash).
Und DU kennst die alle persönlich und weisst, dass das alles
"verkrachte Existenzen" sind ?Ausserdem gefällt mir Deine ständige Einteilung in Gewinner und
Verlierer nicht. Welchen Krieg führen wir denn dauernd gegeneinander,
in dem es ständig Gewinner und Verlierer geben muss ? Wenn das so
sein sollte, dann wäre ich umgehend für Waffenstillstand.>Hinsichtlich deiner Nachbarschaft zur Stahlindustrie habe ich aber offenbar >Entscheidendes überlesen oder ganz einfach nicht richtig interpretiert - ich >war der Meinung, daß deine vielgelobte "Orsa Finnmark" identisch mit dem >Gebiet in umittelbarer Nähe des Stahlwerkes wäre; da dies offenbar keineswegs >so ist, nehme ich die Anschuldigung hinsichtlich Ignoranz bezogen auf deine >Wahl eines Refugiums für (unwahrscheinliche) Katastrophenfälle >selbstverständlch zurück! Trotzdem möchte ich - wie man so schön zu sagen >pflegt - dort nicht einmal angemalt sein!
Das Stahlwerk befindet sich hier in der Nähe meines normalen
Wohnortes, nicht in der Nähe des Fluchtziels. Im Gegenteil:
unter anderem wegen des Stahlwerks habe ich das Fluchtziel
gewählt.Du willst hier nicht mal "angemalt" sein ? Dem entnehme ich,
dass Du nicht eben ein Naturfreund bist. Das von mir gewählte
Fluchtgebiet ist etwa so beschaffen, wie man das manchmal
in Naturfilmen im Fernsehen von Alaska oder Kanada sieht:So mit Elchen, Luchsen, Bären, tiefen Wäldern, Mooren und
dahinplätschernden Gebirgsflüssen.Wenn Du diesen NAturtyp nicht schätzen kannst, ist das nicht
mein Problem. Von mir aus kannst Du da druntern im Zivilisations-
dickicht baden gehn.>Gesundheit und ein langes Leben!
Wünsch ich Dir trotz allem auch
Franke 43