Es geht nicht um "Weltuntergang"

Geschrieben von Badland Warrior am 06. März 2002 11:46:20:

Als Antwort auf: Besser nicht!! Endet eh wieder nur in eine Verschwörungstheorie geschrieben von katzenhai2 am 06. März 2002 02:50:35:

Hi, Katzenhai!

wie sagte der dicke Martin? "Und wenn ich wüßt, daß morgen die Welt unterginge, würd ich doch heut noch ein Apfelbäumchen pflanzen." Wie heißt es? die Hoffnung stirbt zuletzt.
Was den definitiven Untergang betrifft: Irgendwann in serh weiter Zukunft wird die Sonne in sich zusammensacken. Dann ist Schulz mit Mutter Erde.
Was die Prophezeiungen angeht: Bei Johannes kann man geteilter Meinung sein, und das bin ich auch. Ich persönlich lehne ihn ab. Erinnert mich eher an eine Drogenvision. Ist meine private Meinung. Vielleicht hätte er doch nicht die interessanten Pilze essen sollen oder das Grass war zu stark.
Was die anderen Propheten angeht: Es ist frappierend, wie sehr sich die grundsätzlichen Aussagen ähneln, egal ob sie von einem Medizinmann oder einem Mönch kommen.
Da geht es aber weniger um totale auslöschung, als um einen großen Zusammenbruch. Das betrifft ebenso die Red Sky visions wie das, was der Irlmaier sagt.
Es gibt da, stark vereinfacht, einen Grundtopos: Die Menschheit ist von Größenwahn befallen und die Erde leidet. Familien und Nationen sind innerlich faul und zerstritten. Dann geschehen große Auseinandersetzungen, Kriege und verheerende Katastrophen. Danach sind nur wenige Menschen übrig, die sich dann aber kleinlaut daran machen, das alles wieder aufzubauen. Vielleicht lernen wir ja daraus.
Man findet in den Überlieferungen verschiedenster Völker auch immer wieder Andeutungen auf "vergangene Zeitalter", auf verschwundene Völker und Kulturen und andere Sachen. Der Blitz, der heller ist als tausend sonnen taucht in der indischen Überlieferung auf (könnte das Mahabharata sein).
Wir sehen also im Prinzip eine Kurve: Aufstieg und Fall der Menschheit mit anschließendem erneuten Aufstieg und Fall. Gehen wir nicht von Mythen aus, die ja auch anders gedeutet werden können, und sehen uns die Menschheitsgeschichte an, wie sie uns bekannt ist, sehen wir den stetigen Aufstieg und Fall von Kulturen. Das wurde schon von Toynbee und Spengler beschrieben.

Es geht also im Ansatz nicht, den völligen Untergang zu verkünden (dann wäre eh alles wumpe!), sondern darum, auszusagen, daß die Kulturen einer Gesetzmäßigkeit unterworfen sind, und anhand der jetzigen Weltsituation sehe ich eher die Möglichkeit, daß die Seher und Propheten, aber auch Arnold Toynbee und Oswald Spengler Recht hatten und haben, als daß ich an so krause Visionen glaube, wie sie in den Fünfzigern verkündet wurden, von wegen sauberer Kernenergie, vollroboterisierter Haushalte und Abschaffung des Welthungers.
Da wir gerade davon sprechen: Ich gehe jetzt frühstücken.

Badland Warrior

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