Tony Blair auf Kriegskurs gegen Bagdad
Geschrieben von peacemaker2002 am 05. März 2002 17:08:45:
hallo meine
lieben, ein sehr interessanter bericht.., wollte ich kurz hier posten...
Tony Blair auf Kriegskurs gegen Bagdad
Die Achse Washington-London ist intakt geblieben. Auch nach der Macht-
ergreifung der extremen Rechten in den USA ist Blairs New Labour die
wichtigste Interessenvertretung der USA in Europa geblieben. In voraus-
eilendem Gehorsam hat Großbritannien der propagandistischen Vorberei-
tung des US-Krieges gegen den Irak seine Stimme verliehen.Auf dem Commonwealth-Gipfel im australischen Coolum rief Tony Blair
zu aktivem Handeln gegen die angebliche Gefahr durch irakische
Massenvernichtungswaffen auf. Man dürfe die in Afghanistan gemachten
Fehler - zu spät auf die terroristischen Aktivitäten reagiert zu
haben - nicht wiederholen. Um das Vernichtungspotential des irakischen
Waffenarsenals nicht zu spät erkennen zu müssen, sei rasches Handeln
geboten, plädierte der britische Premier für die Eröffnung einer
zweiten Kriegsfront im Kampf gegen das »Böse«.Jahrelang hatte sich das Zweistromland einer erniedrigenden Prozedur
der ausländischen Inspizierung seiner Verteidigungskapazitäten unter-
ziehen müssen. Die Inspektoren kamen überwiegend aus dem Land, das
den ewigen Weltrekord bei der Herstellung von Massenvernichtungswaffen
innehat und das diesen Rekord durch die enorme Erhöhung seines Rüstungs-
etats noch verbessern will. Die dem Irak auferlegte Rüstungskontrolle
war eine von der UNO legitimierte Form der Spionage. Die »legale«
Spionage bildete die beste Voraussetzung zur Entfaltung der illegalen
Konspiration gegen das politische System im Irak. Nachdem die beamteten
Spione genügend Zeit gehabt hatten, das Land bis in seine geheimsten
Winkel zu durchstöbern und keine Beweise für die Produktion von che-
mischen, biologischen und Nuklearwaffen vorlegen konnten, wurden sie
rechtzeitig vor dem US-Bombardement im Dezember 1998 wieder abgezogen.Nun hat Bagdad Großbritannien angeboten, eine Delegation nach Irak zu
entsenden, um Blairs Anschuldigungen zu überprüfen. London wird diese
Geste des guten Willens nicht zu würdigen wissen. Die angloamerika-
nischen Kriegsvorbereitungen lassen eine Überprüfung der Kriegsvorwände
nicht zu. Zudem will der Irak auch die entsprechenden israelischen
Bestände beseitigt sehen. Doch Gleichbehandlung läßt sich in dieser
Weltordnung, die auf der Negation des Völkerrechtes begründet ist,
längst nicht mehr einfordern. Allein diese Forderung ist für die USA
und ihre europäischen Trittbrettfahrer schon ein Kriegsgrund.Der auf dem US-Gewaltmonopol beruhende Neototalitarismus verfolgt seine
Dissidenten mit rücksichtsloser Härte. So wird der permanente Krieg
zur Endzeitvision. Eine Vision, die nicht die Beseitigung der sozialen
Ursachen des Terrors, sondern deren Festschreibung bis in alle Ewigkeit
zum Inhalt hat.aus: junge welt, v. 05.03.2002