Mini-Chip geht unter die Haut - IMPLANTIERTER SPION - Chip für die Spritze
Geschrieben von LowSouL am 03. März 2002 09:36:09:
Mini-Chip geht unter die Haut
Von Martina Sadler
Überwachungs-Alpträume könnten in den USA bald Realität werden: Eine Firma hat Regierungserlaubnis für ein Mini-Implantat beantragt, das Informationen über seinen Träger preisgeben kann.
Hinter dem Namen "VeriChip" verbirgt sich ein unscheinbares Stäbchen, das so lang ist wie ein Fingernagel. Doch der Minisender hat es in sich: Er kann alle Arten von Informationen speichern, von medizinischen Daten bis hin zum polizeilichen Führungszeugnis. Die Herstellerfirma Applied Digital Solutions (ADS) mit Sitz in Florida plant darüber hinaus die Entwicklung eines zweiten Implantats. Mit ihm soll es möglich sein, jede Bewegung des Chip-Trägers per Satellit zu verfolgen.
Die technologische Verfolgung von Personen ist nichts Neues für das Unternehmen: Schon seit längerem ist der "Digital Angel" im Handel. Er kann rund um die Uhr die medizinischen Daten und die genaue Position seines Trägers via Satellit an einen Zentralrechner schicken, der wiederum mit dem Internet verbunden ist. Allerdings ist der elektronische Engel, der seine Daten von einem Biosensor in Form einer Armbanduhr empfängt, etwa so groß wie eine Zigarettenschachtel - denkbar ungeeignet also zur Überwachung von Personen, die gar nicht überwacht werden wollen.
Miniatur-Chip: "Zahlreiche Einsatzarten" in der Verbrechensbekämpfung bildDas kann der VeriChip besser: Er wird mit einer großen Spritze unter die Haut implantiert und braucht keine eigene Stromversorgung. Stattdessen wird seine magnetische Spule von einem Scanner aktiviert, der per Radiosignal die Daten des Mikrochips empfängt.
Dass eine solche Technologie nicht nur zu medizinischen Zwecken eingesetzt werden kann, verschweigt ADS erst gar nicht. "Das Interesse an Technologie zur Identitätsprüfung", so ein Unternehmenssprecher vielsagend, "hat in letzter Zeit bedeutend zugenommen." Insbesondere die Biometrie erfreue sich gesteigerter Beachtung. Im Gegensatz zu Fingerabdruck, Retina-Scan und Co. aber könne VeriChip nicht manipuliert oder verfälscht werden.
Kann mit einer Spritze implantiert werden: Der "VeriChip" bildVorstellbar seien deshalb nicht nur die Verbesserung aktueller Formen der Identifikation, sondern auch "zahlreiche Einsatzarten" in der Verbrechensbekämpfung und der nationalen Verteidigung. Das aber scheint nur schwer vereinbar mit einem weiteren erklärten Ziel von ADS: Den VeriChip niemandem zu verkaufen, der ihn anderen Menschen gegen ihren Willen einpflanzen will.
Amerikanische Bürgerrechtsverbände laufen bereits Sturm gegen die Erfindung, die derzeit vom US-Gesundheitsministerium geprüft wird. Ihr Argument: Man kann nie wissen, wozu morgen eine Technik eingesetzt wird, die heute noch unbedenklich wirkt.
Ob die mahnenden Stimmen gehört werden, scheint indes zweifelhaft. Ein beredtes Indiz dafür ist die Herkunft der VeriChip-Technologie. Vor einigen Jahren schluckte ADS die Konkurrenzfirma Destron Fearing - einen Hersteller von Chip-Implantaten für Tiere. Hauptkunden waren Besitzer von Hunden und Katzen, die ihre Schützlinge nicht verlieren wollten.
Ethische Probleme, sagen Vertreter von Applied Digital Solutions, hätten den Einsatz solcher Chips bei Menschen verhindert - bis zum 11. September.
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http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,184905,00.html
http://f24.parsimony.net/forum54390/messages/742.htm
http://f24.parsimony.net/forum54390/messages/729.htm
- und s.u. Thread: Einpflanzbarer Chip (m.L.) (o.T.) franz_liszt 03.3.2002 11:43 (1)
- danke - mL LowSouL 04.3.2002 09:20 (0)