Re: Was macht der Dannebrog auf der päpstlichen Galeere - ein Omen?
Geschrieben von Swissman am 08. Februar 2006 01:21:17:
Als Antwort auf: Was macht der Dannebrog auf der päpstlichen Galeere - ein Omen? geschrieben von Hubert am 07. Februar 2006 17:18:37:
Hallo Hubert,
Ich würde dies eher als Schweizer Fahne auffassen: Bekanntlich besteht die päpstliche Leibgarde seit 500 Jahren ausschliesslich aus Eidgenossen.
Kleiner Exkurs: Die Schweizer Fahne ist aus der Fahne des Kantons Schwyz hervorgegangen.
Die Schwyzer erhielten ihre Fahne ursprünglich von einem mittelalterlichen Papst, der von Schwyzer Reisläufern sicher an ein Konzil und zurück eskortiert worden war, verliehen. Der Papst erlaubte den Schwyzern, das Feldzeichen der Prätorianergarde der römischen Kaiser in leicht abgeänderter (verbesserter!) Form zu tragen: Die Prätorianer führten einst das Labarum, ein quadratisches Purpurbanner. Die Schwyzer durften das Labarum zusätzlich um ein weisses Kreuz (das Kreuz Christi!) ergänzen.
Übrigens führte bereits die Thebäische Legion des Heiligen Mauritius ein ähnliches Banner.
Schon bald nach Gründung der Eidgenossenschaft wurde es notwendig, eine gemeinsame Kriegsfahne als Erkennungszeichen zu schaffen. Zu diesem Zweck modifizierte man die Schwyzer Fahne, indem man das Kreuz vergrösserte und in den Vordergrund stellte. Die Verwendung des Schweizerkreuzes ist erstmals für die Schlacht bei Laupen (1339) schriftlich dokumentiert, man nimmt aber an, dass es bereits vorher in Gebrauch war.
In den ältesten Darstellungen sind die Kreuzbalken schlanker und länger als heute, mitunter sogar bis zum Rand durchgezogen - ähnlich dem Dannebrog.
Passend zur Fahne sprachen die alten Eidgenossen vor dem Kampf jeweils ein spezielles Schlachtgebet - das "Gebet mit zertanen Armen": Dazu knieten sie nieder und breiteten die Arme kreuzähnlich aus.
mfG,
Swissman