Einige Fragen und Überlegungen hierzu.......

Geschrieben von Samnico am 09. Januar 2006 10:40:47:

Als Antwort auf: Fernseh-Tip: Der Chiemgau-Komet / Stunde Null im Keltenreich (heute, ZDF, 19:30) geschrieben von Johannes am 08. Januar 2006 11:47:56:

>> Um 465 vor Christus nimmt das Schicksal der Kelten im Chiemgau eine drama-
>> tische Wende - an jenem Tag, als ihnen der Himmel auf den Kopf fällt. Die
>> friedlichen Bauern ziehen fortan als barbarische Krieger durchs Land. Als
>> sie Jahrzehnte später zurückkehren, stoßen sie auf rätselhaftes Gestein,
>> aus dem ihre Schmiede einen Superstahl entwickeln.
>ZDF Expedition, 08.01.2006, 19.30 Uhr
>Mehr: http://www.zdf.de/ZDFde/inhalt/22/0,1872,3262902,00.html
>Gruß
>Johannes

Hallo,

habe diese Sendung mit großer Aufmerksamkeit angesehen, lediglich gestört durch einige nörgelnde Alltagsnichtigkeiten durch meine Frau.

Es wurde bildhaft (die Macht der Suggestion durch Bilder kann gar nicht oft genug in Erinnerung gebracht werden!) so dargestellt, daß die zunächst noch vorwiegend "friedliebenden", d.h. im Einklang und in Symbiose mit der Natur lebenden Kelten des Zeitraumes 465 v. Chr. in ca. 70 km Höhe den Eintritt des Kometen bemerkt haben sollen. Der Körper mit einem Durchmesser von geschätzen 1,1 km zerbarst in dieser Höhe in zahlreiche kleine Feuergeschosse, die mit 43000km/h (??? ist dies richtig? Frage geht an Physiker) zur Erde rasten. Diese Feuerkugeln fielen auf ein Terrain von ca. 60 km Länge und 30 km Breite und hatten die Zerstörungskraft von ca. 1000 Hiroshimabomben. Dieses Terrain befand sich im Chiemseebereich. Daß danach alles brannte und platt war, ist selbstredend.

Meine Frage nun: Irgendwo - ich glaube bei Irlmaier- heißt es sinngemäß, wer zwei Laib Brot trägt, soll sie fallen lassen und "wegrennen".

Hat jemand, der den Eintritt eines bis dato unbemerkten Kometen in ca. 70km Höhe optisch (Explosion, Lichtblitz) bemerken sollte, noch über eine Stunde Zeit, sich in "Sicherheit" zu bringen?

Wenn ja, würde die obige Seheraussage Sinn machen. Natürlich besteht am Einschlagsort eines Kometenteils keine Überlebenschance, aber wer "übern Berg" wohnt, in den Keller geht, alles verrammelt und einige (mindestens 3 ) Tag abwartet, kann so evtl. dem Schlimmsten entgehen. Oder?

Aber wer bemerkt den Eintritt heute noch? Zur Keltenzeit des Jahres 465 v. Chr. waren alle auf dem Feld oder im Dorf unterwegs. Bei Tag und klarer Sicht blieb immerhin noch über eine Stunde Zeit was zu tun.

Was aber bei Nebel oder tiefen Wolken?

Und heute hocken ja alle vor dem PC oder sind als Workaholicturbos in Konsum- und Wachstumsaktivitäten aller Art vertieft. Selbst die wenigen Bauern, Waldarbeiter oder Feldvermesser achten mehr auf ihre Displays als auf die Natur. Es werden also vorwiegend arbeitslose Tagträumer, sinnierende Rentner oder andere "spinnerde" Exoten sein, die einen nicht registrierten Kometeneintritt bemerken würden.

Angesichts der allgemein angespannten Lage im Vorfeld (Russeneinmarsch, bürgerkriegsähnliche Zustände, wirtschaftiches Chaos etc.) werden aber selbst eben genannte Außenseitergruppen kaum einen Blick zum Himmel werfen.

Bedenklich, bedenklich ...kann ich da nur sagen. Mir scheint, die Alltagskelten damals waren sogar besser vorbereitet als die geschäftigen Alltagsmenschen heute. Den Chiemseekometen konnte ich live im ZDF mitverfolgen, beim nächsten Kometen hocke ich lieber im Keller bei Wurst, Bier und Brot.


Gruß Samncio





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