Marschiert eine 5. Kolonne gegen Moskau?

Geschrieben von warlord am 05. Januar 2006 14:54:09:

Hallo Forum!

Laut jüngsten Zeitungsmeldungen der letzten Tage und Wochen will der russ.
Präsident Vladimir Putin die Finanzierung der politischen Aktivitäten von
Nichtregierungsorganisationen (NGO's) in Russland durch das Ausland stärker
überwachen und kontrollieren lassen. Es geht v.a. um die Offenlegung der
Finanzen der NGO's.

Schon seit einigen Wochen wird in den Zeitungen darüber berichtet. In der
österr. Tageszeitung "Der Standard" vom 26./27. November stand auf Seite 4
geschrieben:

"Kritiker sehen in dem Gesetz die Absicht, Massenbewegungen wie die
"orangenen Revolution" in der Ukraine von vornherein zu unterbinden."

Schön, dass die Zeitung "Der Standard" zugibt, dass es einen direkten
Zusammenhang zwischen der Existenz solcher NGO's und politischen
Umsturzbewegungen und Revolutionen in Osteuropa gibt.

In der Tat ist es so, dass diese NGOs als revolutionäres Vehikel zu
betrachten sind, die sich oft als Kulturvereine und politische
Diskussionszirkeln tarnen. Bei der "Orangenen Revolution" in der Ukraine und
bei anderen versuchten Machtwechseln im postsowjetischen Raum waren solche
NGOs oft die wichtigsten Träger der Oppositionsbewegung und bereiteten im
Vorfeld die politischen Umwälzungen vor.

So schwach und hilflos war die Opposition in der Ukraine also gar nicht,
denn Oppositionschef Juschtschenko war früher der Chef der Zentralbank der
Ukraine und hatte beste Kontakte nach Washintgon, New York und London und
bekam viel Geld aus dem Ausland um seine orangene Revolution zum Erfolg zu
führen.

In Georgien wurde z.B. Staatschef Edward Schewardnatse, der letzte
Aussenminister der UdSSR der noch von Michail Gorbatschow nominiert wurde,
durch seinen jungen Herausforderer Sarkaschwilli abgelöst. Nachdem
Schewardnatse gestürzt wurde gab er ein Interview in Fernsehen wo er die
NGO-Organisation "Open Fund Society" die von George Soros, dem ungarischen
Multimilliardär gegründet und mit Geld ausgestattet wurde, dafür
verantwortlich machte ihn gestürzt zu haben.

Sarkaschwilli arbeitete und lebte lange Zeit in den USA wo er als Nachfolger
Schewardnatses aufgebaut und gefördert wurde.

Man muss nicht unbedingt ein Freund von Russland oder Vladimir Putin sein um
hier eine objektive und realsitische Sichtweise einzunehmen und zu erkennen,
dass es hier massiv politische Manipulation gegen Russland gibt.

Solche NGO's werden also oft als Tarnorganisation in dem Land wo ein Putsch
stattfinden soll, gegründet. Diese NGO's sammeln Oppositionelle und
Regierungskritiker und versuchen durch das Geld, dass sie von ausl.
Geheimdiensten, dem US-Kongress und der City of London erhalten, das
jeweilige Land mit einem Netz von Zellen und Sympathisanten zu überziehen
und damit Unruhe und Chaos im Land zu verbreiten und damit den Sturz der
jeweiligen Regierung vorzubereiten.

Die Destabilisierung der bestehenden Ordnung und damit letzlich der Sturz
einer Regierung kann durch die Organisation von Demonstrationen,
Massenkundgebungen und dem Herstellen und Verbreiten von Propagandamaterial
geschehen. Zumeist übernehmen dann jene Personen, die in diesen NGO's
gearbeitet haben wichtige Ämter in der neuen Regierung nachdem der Putsch
erfolgreich verlaufen ist und erweisen sich als loyal gegenüber ihren
Geldgebern aus dem Ausland.

Auch ich bin für Demokratie aber es soll einmal klar ausgesprochen werden
und hier im Forum klar gemacht werden, dass diese orangenen Revolutionen im
postsowjetischen Raum vom Ausland aus gesteuert und perfekt organisiert
wurden und viel Geld bereitgestellt wurde. Revolutionen fallen nicht vom
Himmel sondern müssen gewollt und gut geplant sein. Niemand hier sollte sich
also der Illusion hingeben, dass solche politischen Umwälzungen von der
breiten Bevölkerung in dem jeweiligen Land alleine bewerkstelligt wurden,
egal wie man zu solchen orangenen Revolutionen stehen mag. Die Bevölkerung
sind nur Statisten.

Ob die Bürger in der Ukraine und anderswo merken, dass sie nur als
"nützliche Idioten" und als "Kanonenfutter" für die geopolitischen
Interessen der City of London missbraucht wurden und die erfolgten
Machtwechsel nicht dazu dienen sollen den einfachen Bürgern zu helfen
sondern das jeweilige Land leichter unter die Kontrolle der internationalen
Hochfinanz zu bringen?

Ich glaube nicht. Und die Gutgläubigkeit und Hoffnungen der Menschen im
Osten werden hier leichtfertig missbraucht. In der Ukraine hat sich ein Jahr
nach der orangenen Revolution die Lage nicht wirklich verbessert und das
ehemalige Oppositionsbündnis ist aufgrund von Machtkämpfen um Privilegien
zerbrochen. Die Korruption in der Ukraine ist genauso hoch wie früher und
wurde nicht abgestellt obwohl Wahlversprechen abgegeben wurden dies zu tun.

Putin zieht mit dem neuen Gesetz für die NGO's also die Konsequenzen aus der
Erfahrung der letzen Jahre und versucht damit der politischen Einflussnahme
des Auslandes durch NGO's zu unterbinden damit nicht auch in Russland ein
Umsturz gegen ihn, der vom Ausland finanziert und gesteuert wird, möglich
sein kann. Offensichtlich ist Putin also dabei Russland gegen Umsturz- und
Putschversuche die von westlichen Geheimdiensten und der City of London
finanziert werden könnten, abzusichern da er offenbar mit solchen Gefahren
für ihn in Zukunft rechnet.

Nach der Niederlage der City of London im Kampf um die russ. Ölindustrie
v.a. des Ölkonzerns YUKOS und dem Triumpf des Kremls gegen die Oligarchen
sucht man nun offensichtlich die direkte Entscheidungsschlacht gegen Putin.

Die City of London hat offensichtlich eingesehen, dass ihre bisherige
Strategie in Russland gescheitert ist wo versucht wurde über die Kontrolle
wichtiger russ. Wirtschaftszweige (v.a. rohstoffverarbeitende Industrie)
durch die russischen Oligarchen als Strohmänner mittelfristig auch die
politische Macht zu erlangen. Der politische Einfluß der Oligarchen wurde
gebrochen und ihre ökonomische Macht wird vom Kreml Zug um Zug
zurückgedrängt. Nur noch ein direkter Angriff auf das politische
Machtzentrum Russlands (den Kreml) und damit die Beseitigung des derzeitigen
Amtsinhabers Putin kann die Machtambitionen der City of London noch retten.

Neue Zwischenfälle und Konfrontationen dürften damit vorprogrammiert sein.

Die schärfere Vorgehensweise gegen die NGO's macht aus Putins Sicht also
durchaus Sinn um die eigene Position abzusichern.

Beim jüngsten Besuch des österr. Bundeskanzlers Schüssel Ende November bei
Vladimir Putin in Moskau lobte Schüssel, dass Putin für Russland eine gute
Wahl sei und dass Putin die richtige Politik betreibe. Der österr.
Bundeskanzlers Schüssel ist ein guter Freund von Edmund Stoiber und
ebenfalls tief katholisch und konservativ. Finde ich bemerkenswert, dass
Putin von Schüssel in der Öffentlichkeit so gelobt wurde. Ist der österr.
Kanzler auch schon ein Agent Moskaus? Wohl kaum!

Gruß
warlord




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