Re: Der Palästinakonflikt aus Sicht der Bibel

Geschrieben von Astro am 25. Dezember 2005 21:20:15:

Als Antwort auf: Der Palästinakonflikt aus Sicht der Bibel geschrieben von Tilly am 24. Dezember 2005 13:33:43:

Hallo allerseits.
Hier hätte der Autor ruhig etwas mehr auf den Endkampf, der bis 2012 dauert eingegehen können.
Ein frohes Weihnachtsfest wünscht Astro.


>Der Palästinakonflikt aus Sicht der Bibel
>(Veröffentlichungsdatum 09.10.2002, gelesen: 782, Rezension)
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>Dr. Tilman Rhein
>Und du, Menschensohn, weissage über die Berge Israels und sprich: Berge Israels, hört das Wort des HERRN! ... Berge Israels, ihr werdet für mein Volk Israel eure Zweige treiben und eure Frucht tragen, denn sie sind nahe daran zu kommen.... Und ich werde die Menschen auf euch vermehren, das ganze Haus Israel, insgesamt; und die Städte werden wieder bewohnt sein und die Trümmerstätten aufgebaut werden. Und ihr werdet erkennen, dass ich der HERR bin (Hesekiel 36, 1ff.).
>"Der Palästinakonflikt aus Sicht der Bibel".
>I. Ein unverständlicher Konflikt
>Der religiöse Hintergrund des Konflikts um Palästina und Israel gilt Vielen als das Haupthindernis für einen Frieden in Nahost. Ich glaube, das stimmt. Die Dauer und die Intensität des Konflikts stehen in keinerlei Verhältnis zu dem, um das es vordergründig geht.
>Einige Fakten:
>Es geht um einen kleines Stück Land. Einschließlich der besetzten Gebiete hat Israel eine Fläche von 22.145 qkm (ohne Ostjerusalem und Golanhöhen 20.770 qkm). Es ist damit nicht viel größer als Oberbayern (17.529 qkm). An der breitesten Stelle misst das Land 85 km, das ist von hier nach München und zurück, an der schmalsten hingegen nur 16 km. Das Territorium der 21 umliegenden arabischen Staaten ist über 600 mal größer. Anders herum: die Fläche Israels macht weniger als 2 Promille der Fläche der arabischen Länder aus. Der weit überwiegende Teil dessen, was als Palästina vom Völkerbund in den 20ger Jahren des letzten Jahrhunderts zur Lösung des Konfliktes unter britisches Mandat gestellt wurde, nämlich 77 Prozent dieses Mandatsgebietes, ist seit langem ein arabischer Staat: Jordanien.
>Es geht um ein klimatisch schwieriges und ökonomisch wenig attraktives Land. Ungefähr die Hälfte der Fläche ist Wüste oder Halbwüste. Das gesamte Leben ist abhängig von den jährlichen Regenfällen zwischen November und April. Anders als beispielsweise in Ägypten oder Irak gibt keinen wasserreichen Fluss, der in regenarmen Zeiten einen Ausgleich schaffen könnte. Das ist der Hintergrund für die vielen Hungersnöte, von denen im Alten Testament berichtet wird. Das Land hat auch keine Bodenschätze - im Vergleich zu den arabischen Staaten, die über mehr als die Hälfte der nachgewiesenen Erdölvorräte und entsprechend riesige Erdgasreserven verfügen.
>Es geht um ein zu Beginn der jüdischen Einwanderung kaum besiedeltes Land. In der zweiten Hälfte des 19. Jhd. ist das Land in weiten Teilen unbewohnt. Mark Twain schreibt in seinen Reiseerinnerungen: "... der heilige Platz, an dem Hirten ihre Herden hüteten bei Nacht, und wo die Engel 'Friede auf Erden, den Menschen ein guter Wille' sangen, ist verwaist von jeder lebendigen Kreatur … und die 'verlassenen Orte' um sie herum schlafen in einer schweigenden Einsamkeit, die nur von Raubvögeln und herumschleichenden Füchsen bewohnt ist." Nach der Zerstörung des Tempels im Jahre 70 n. Chr. geht die Bevölkerung stetig zurück. Im 16. Jhd. siedeln in Palästina nur noch ca. 200.000 Menschen. 1850 wird die Einwohnerzahl des gesamten späteren britischen Mandatsgebietes (einschließlich Jordanien!) auf 340.000, davon 300.000 Araber geschätzt. Zum Vergleich: Heute leben allein in Israel 6,2 Mio. Menschen, davon 4,9 Mio. Juden. In den ersten Jahrzehnten der jüdischen Besiedlung, die nach Pogromen in Russland 1882 beginnt, gibt es daher kaum Konflikte. Soweit das von den Einwanderern in Besitz genommene Land zu dieser Zeit überhaupt in Privateigentum ist, kaufen die Neuankömmlinge es den im Land lebenden Arabern ab.
>Es geht um ein ursprünglich im Vergleich "mittelgroßes" Flüchtlingsproblem. Seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges hat es etliche um ein Vielfaches größere Flüchtlingsströme gegeben (z.B. ca. 5 Mio. Flüchtlinge im indisch-pakistanischen Konflikt, ca. 3 Mio. Sudetendeutsche). Nach dem Unabhängigkeitskrieg 1948 beträgt die Zahl der arabischen Flüchtlinge höchstens 600.000. Viele davon haben Verwandte in den umliegenden Staaten und sind erst wenige Jahre zuvor nach Palästina eingewandert. Nach dem Sechs-Tage-Krieg 1967 kommen weitere 130.000 bis 160.000 arabische Flüchtlinge dazu.
>Nach "normalen" Maßstäbe ist es deshalb nicht nachvollziehbar, warum dieser Konflikt so erbittert und mit solcher Härte ausgefochten wird:
>In weniger als 50 Jahren werden um dieses Land fünf heiße Kriege geführt (1948 Unabhängigkeitskrieg, 1956 Sinai Feldzug, 1967 Sechs-Tage-Krieg, 1973 Yom-Kippur Krieg, 1981 Libanonfeldzug). Hinzu kommen zwei Intifaden, der Abnutzungskrieg 1968-70 und der Golfkrieg 1991. An den Kriegen waren riesige arabische Heere beteiligt.
>Am Ende des Yom-Kippur Krieges stand die Welt am Rande es Nuklearkrieges. Die Panzerschlacht zuvor im Sinai ist die größte der Weltgeschichte, größer als die großen Panzerschlachten im 2. Weltkrieg, einschließlich der von El Alamein.
>Seit vielen Jahren beherrscht dieser Konflikt die Schlagzeilen wie kein zweiter.
>Um was also geht es, wenn nicht nur um ein Stück Land und ein Flüchtlingsproblem?
>
>II. Der Schlüssel zum Verständnis - die Bibel
>
>Nach meiner Auffassung ist dies kein "normaler" ethnisch-religiöser Konflikt, vergleichbar denen in Bosnien, Kaschmir, Nordirland, Ruanda oder Sudan. Die Auseinandersetzung um Palästina hat eine, auch weltpolitisch, viel weiterreichende und tiefere Bedeutung. Der Schlüssel, um die eigentliche Dimension zu verstehen, findet sich nach meiner Überzeugung in der Bibel.
>Deswegen lassen Sie mich einige Worte zu meinem Verständnis und meiner Interpretation der Bibel vorausschicken. Ich bin kein Theologe. Ich lese und interpretiere die Bibel zunächst so wie jeden anderen Text auch, d.h. mit den Interpretationsmethoden, die ich als Jurist auch zur Interpretation von Gesetzestexten anwende. Allerdings mit einem Unterschied. Die Bibel ist für mich Gottes Wort. Ich glaube, dass Er uns das richtige Verständnis Seines Wortes geben wird, wenn wir Ihn darum bitten. Es heißt, dass Er uns in die ganze Wahrheit leiten wird (Johannes 16, 13). Die Bibel kann man nach meiner Überzeugung nur in einer Haltung der Demut richtig lesen. Mit dem Wunsch einer harmonisierenden Auslegung. Ich bin überzeugt, dass die Bibel sich weitgehend selbst erklärt. Scheinbar schwer verständliche Passagen werden auf dem Hintergrund anderer Textstellen verständlich - obwohl die Bücher der Bibel über einen Zeitraum von vielen Hundert Jahren entstanden und von vielen Autoren verfasst worden sind.
>Selbstverständlich ist meine Auslegung der Bibel nur eine Interpretation. Sie können daher zu Recht einwenden, dass man die von mir zitierten Passagen auch anders interpretieren kann. Meist ist die Bibel jedoch eindeutiger, als angenommen wird. Interpretationen waren nicht zuletzt deshalb nötig, weil man um den Wortlaut herumkommen wollte. Sie können das bis in die Anfänge der Christenheit zurückverfolgen. Immer wieder wird versucht, die Bibel so zu deuten, dass ihre Aussagen dem herrschenden Denken nicht entgegenstehen. Das ist bis heute so. Der unmittelbare Wortlaut der Bibel gilt dem modernen Menschen vielfach als nicht vermittelbar. Im Grunde klare Passagen werden dann als allegorisch oder im übertragenen Sinn gedeutet. Abgesehen von poetischen Texten und klar erkennbar bildlich gemeinten Texten erscheint mir ein wörtliches Verständnis aber als das ursprünglich beabsichtigte und auch naheliegendere. Auch von den frühen Christen wurde das Alte Testament offenbar so verstanden.
>Dennoch bleibt jede Deutung, gerade in Beziehung auf aktuelle und historische Ereignisse, Interpretation. Die dem folgenden zugrunde liegende Auslegung teile ich mit einer wachsenden Zahl von Christen weltweit. Ist diese Auslegung zutreffend? Ich glaube es, aber wissen kann es nur der "Autor" selbst. Ich lade Sie ein, sich selbst ein Bild zu machen anhand der zitierten Schriftstellen.
>Was also sagt die Bibel über die Juden, Israel und den Palästinakonflikt?
>
>III. Die Bedeutung des Volkes Israel
>Die Israeliten sind von Gott erwählt
>Lassen Sie mich damit anfangen, was Gott über die Juden oder, in der Sprache der Bibel, die Kinder Israel sagt. Ich möchte hier kurz bleiben:
>Das Volk Israel ist Gottes auserwähltes Volk. Gott sagt über Israel: 5. Mose 7, 6: Denn du bist dem HERRN, deinem Gott ein heiliges Volk. Dich hat der HERR, dein Gott, erwählt, dass du ihm als Eigentumsvolk gehörst aus allen Völkern, die auf dem Erdboden sind.
>Warum sind die Israeliten auserwählt? Sicher nicht, weil sie besonders nett, sympathisch oder intelligent sind. In der Bibel heißt es von diesem Volk, dass es das geringste unter den Völkern (5.Mose 7,7) ist, ein verkehrtes und verdrehtes Geschlecht (5.Mose 32,5), widersetzlich und widerspenstig (Ps. 78,8). Grund der Erwählung scheint zu sein, dass Gott mit diesem Volk der übrigen Welt etwas von sich offenbaren will. Seine Liebe, Gnade, Güte und Treue sollen in der Beziehung zwischen Ihm und Seinem Volk erkennbar werden. An und mit Israel will er seine Gegenwart, Kraft und Stärke zeigen als ein Gott, der nicht mit der Schöpfung abgedankt hat. In 5.Mose 28, 1-14 findet sich eine ausführliche Beschreibung des Segens, den Gott Seinem Volk zugedacht hatte, wenn es den Bund, den Vertrag halten würde. Das Volk soll, wenn Sie so wollen, Modellcharakter haben.
>Mit dieser Erwählung will Gott der ganzen Menschheit etwas Gutes tun, will die ganze Menschheit segnen. Zu Abraham, dem Stammvater des Volkes Israel, sagt Er: "in dir sollen alle Völker gesegnet werden", 1.Mose 12, 3. Durch Jesus, den Juden, ist dies ganz offensichtlich geschehen. Bei Johannes heißt es in Kapitel 4, 22: ...das Heil kommt von den Juden (Lutherübersetzung).
>Das war die Absicht und das Ziel. Das Alte Testament berichtet davon, dass das Volk dieser "Mission" immer wieder untreu geworden ist. Trotz wiederholter Erziehungsversuche - unter anderem 40 Jahre in der Wüste, wiederholte Einfälle der umliegenden Völker, staatlicher Niedergang und Deportation eines Großteils der Bevölkerung und schließlich sogar Zerstörung des Heiligtums - wurde das Volk immer wieder vertragsbrüchig. Man wollte lieber sein wie die anderen, wie die Nachbarvölker.
>Dem Volk Israel wurde das Land versprochen
>Soweit zum Volk selbst. Was sagt nun die Bibel zum Territorium, zum Land Israel? Gott sagt an vielen Stellen, dass Er es Abraham und Seinen Nachkommen der Linie Isaak und Jakob geben will.
>Er sagt u Abraham: Deinen Nachkommen will ich dieses Land geben (1.Mose 12, 7). Das soll für ewig sein: Denn das ganze Land, das du siehst, dir will ich es geben und deinen Nachkommen für ewig (1.Mose 13, 15). Und weiter: Und ich werde dir und deinen Nachkommen nach dir das Land deiner Fremdlingschaft geben, das ganze Land Kanaan, zum ewigen Besitz (1.Mose 17, 8).
>Die Zusage wird gegenüber den Nachfahren der Linie Isaak und Jakob immer wieder bestätigt, z.B. 1.Mose 24, 7; 26, 3.
>Allerdings bleibt die Souveränität des Volkes Israel über das Land eingeschränkt. Gott bezeichnet es als Sein Land. Deswegen konnte es u.a. nicht dauerhaft verkauft werden. Es ist wie ein Lehen, das dem Volk gegeben ist:
>3.Mose 25, 23: Und das Land soll nicht endgültig verkauft werden, denn mir gehört das Land; denn Fremde und Beisassen seid ihr bei mir.
>Hesekiel 36, 5: so spricht der HERR: Wahrlich, im Feuer meines Eifers habe ich gegen den Rest der Nationen geredet und gegen Edom insgesamt, die sich mein Land zum Besitz gemacht haben ...
>Dieses Versprechen ist durch Jesus nicht aufgehoben.
>Hat Gott die Erwählung des Volkes und die Zusage des Landes zurückgenommen, weil der Großteil der Juden nicht erkannt hat, dass Jesus der versprochene Messias ist und die religiöse Elite des Volkes Ihn statt dessen ans Kreuz bringt? Hat Israel mit Beginn des Christentums seinen Status als von Gott auserwähltes Volk verloren? Ist statt des Volkes Israel die christliche Gemeinde an die Stelle der Juden als Volk Gottes Volk getreten? Wohl nicht.
>Die Erwählung Israels besteht vielmehr fort. Sowohl das Alte als auch das Neue Testament scheinen mir insofern eindeutig. Paulus schreibt im Römerbrief, Römer 11,1: Hat Gott etwa sein Volk verstoßen? Das ist ausgeschlossen. Kurz zuvor, in Römer 3, 3-4 heißt es: Meint ihr wirklich, die Untreue dieser Menschen [der Juden] könnte Gottes Treue aufheben? Niemals! Gott steht auf jeden Fall zu Seinem Wort.(Hoffnung für Alle). Und in Römer 9, 4 spricht Paulus über die Israeliten ..., deren die Sohnschaft ist und die Herrlichkeit und die Bündnisse und die Gesetzgebung und der Gottesdienst und die Verheißungen. Israel ist von Gott nicht verworfen!
>Der Bundesschluss mit Abraham einschließlich der darin enthaltenen Zusagen Gottes wird ebenso wie der Davidische Bund (ewiges Königtum Davids im verheißenen Messias) ausdrücklich und wiederholt als ewiger Bund bezeichnet. Jeremia sagt, dass Israel solange nicht aufhören wird, eine Nation zu sein, solange die Sonne am Tag scheinen und Mond und Sterne in der Nacht leuchten werden, Jeremia 31, 35-36. Kurz zuvor heißt es in Kapitel 30, 11: Denn ich werde ein Ende machen mit allen Nationen, unter die ich dich zerstreut habe. Nur mit dir werde ich kein Ende machen, ...
>Israel ist allerdings für eine zeitlang gewissermaßen zur Seite gestellt. Es steht nicht mehr, wie in den Jahrhunderten vor Jesus, im Mittelpunkt des göttlichen Handelns. Dies aber nur für eine begrenzte Zeit. Dazu noch einmal Paulus: Ein Teil des jüdischen Volkes ist zwar blind für die Botschaft von Jesus Christus. Aber das wird nur so lange dauern, bis alle Nicht-Juden, die Gott dafür ausersehen hat, den Weg zu Christus gefunden haben (Römer 11,25b, Hoffung für Alle). Nur am Rande sei bemerkt, dass wir aufgrund dieser Aussage annehmen müssen, dass die Zeit, in der für die Nicht-Juden den Weg zu Gott offen ist, ebenfalls begrenzt ist. Nach biblischer Vorstellung wird, wenn die von Gott bestimmte Anzahl an Nicht-Juden den Weg zu Christus gefunden hat, das "Ende" mit der Wiederkunft Jesu kommen. Jesus sagt in Matthäus 25, 14: Dieses Evangelium wird gepredigt werden auf dem ganzen Erdkreis, allen Nationen (= Nicht-Juden) zu einem Zeugnis, und dann wird das Ende kommen.
>Der Gedanke, dass das Volk Israel für eine Zeitlang zur Seite gestellt sein wird, findet sich schon im Alten Testament. So prophezeit Jesaja, der in der Zeit zwischen 736 und 696 v. Chr. gewirkt hat, dass das Volk Israel für eine lange Zeit Gott nicht erkennen und in dieser Zeit das Land verlassen daliegen wird: Da sprach Er [Gott]: "Geh und sag diesem Volk: Hört mir nur zu, solange ihr wollt, ihr werdet doch nichts verstehen. Seht nur her, ihr werdet doch nichts erkennen! ... Sie sollen weder sehen noch hören, noch mit dem Herzen etwas verstehen, damit sie nicht umkehren und geheilt werden." Ich fragte: "HERR, wie lange soll das so gehen?", und Er antwortete: "Bis die Städte entvölkert und zerstört sind, bis die Häuser leer stehen und das ganze Land zur Wüste geworden ist. Ich werde seine Bewohner in fremde Länder verschleppen. Ganz Israel wird einsam und verlassen daliegen. Und sollte auch nur ein Zehntel der Bevölkerung im Land zurückgeblieben sein, wird es noch einmal verwüstet werden. Mein Volk gleicht dann einem gefällten Bau, von dem nur noch der Stumpf übriggeblieben ist. Doch aus diesem Wurzelstock wird einmal etwas Neues wachsen: ein Volk, das mir gehört." (Jesaja 6, 9-13, Hoffnung für Alle)
>Die jüdische Diaspora war vorhergesagt
>Diese Prophezeiung ist auf erstaunliche Weise in den letzten 2000 Jahren Wirklichkeit geworden. Nach der Zerstörung des jüdischen Tempels durch die Römer im Jahre 70 n. Chr. - bei dieser Gelegenheit wurden schätzungsweise 1,1 bis 2,0 Mio. Juden umgebracht - wurden die Mehrzahl der Juden aus Israel deportiert oder vertrieben. Sie wurden buchstäblich alle in alle vier Winde, bis an die Enden der Erde zerstreut. Schon beim Bundesschluss am Sinai war dem Volk dieses Schicksal prophezeit worden, falls es den mit Gott geschlossenen Vertrag (= Bundesschluss) brechen sollte. Und ihr werdet aus dem Land herausgerissen werden, wohin du kommst, um es in Besitz zu nehmen. Und der HERR wird dich unter alle Völker zerstreuen und von einem Ende der Erde bis zum andern Ende der Erde... Und unter jenen Nationen wirst du nicht ruhig wohnen, und deine Fußsohle wird keinen Rastplatz finden. .. Und dein Leben wird in Gefahr schweben, du wirst dich Nacht und Tag fürchten und deines Lebens nicht sicher sein, 5.Mose 30, 63-66.
>Es gehört zu den erstaunlichen Wundern in der jüdischen Geschichte, dass dieses zerstreute Volk ohne staatliche Organisation und ohne religiöses Zentrum seine Identität über fast zwei Jahrtausende bewahren kann. Auch dies findet sich als Prophezeiung im Alten Testament. Hosea (760-710 v.Chr.), ein Prophet, der in der Zeit des ersten Exils (733 v.Chr.) lebt, weissagt (Hosea 3, 4): Lange Zeit werden sie ohne König und Fürsten sein, es wird keine Schlachtopfer und keine heiligen Steinmale geben, auch keine Götterfiguren und Priestergewänder (Hoffnung für Alle). Mit der Niederschlagung der Hasmonäischen Dynastie 63 v. Chr. durch Pompeius endet die jüdische Staatlichkeit für mehr als 2000 Jahre und mit der Zerstörung Jerusalems 133 Jahre später auch der Priester- und Opferdienst. Zugleich findet auch die Anbetung der fremden Götzen der umliegenden Völker ("keine Götterfiguren") ein Ende, die Israel immer wieder zum Verhängnis geworden war.
>Die Wiederherstellung Israels war Gottes Absicht und Plan
>Wie bei Jesaja vorhergesagt (Jesaja 6, 11 ff.) wird nicht nur das Volk zerstreut. Auch das Land liegt verlassen da. Es wird tatsächlich zur Öde. Die Bevölkerung geht auf einen Bruchteil der Bevölkerung zur Zeit Jesajas zurück. Zu Beginn der ersten Einwanderungswelle 1882 leben nur noch ca. 15.000 Juden im Land.
>Doch dieser "langen Zeit" der Zerstreuung wird die Rückkehr nach Israel und dann auch die Anerkennung des Messias folgen. In Hosea 3, 5 heißt es weiter: Und dann wird Israel zurückkommen und den HERRN, seinen Gott, suchen. Das ganze Volk wird einen Nachkommen Davids als König anerkennen. Zitternd werden sie in dieser letzten Zeit zum HERRN zurückkehren und ihre Hoffnung ganz auf Seine Güte setzen (Hoffnung für Alle).
>Auch diese endgültige Rückkehr auf den historischen Boden nach der Zerstreuung hatte Gott das Volk Israel schon beim Bundesschluss am Sinai wissen lassen: Und es wird geschehen, wenn all diese Worte über dich kommen, der Segen und der Fluch, die ich dir vorgelegt habe, und du es dir zu Herzen nimmst unter all den Nationen, wohin der HERR, dein Gott, dich verstoßen hat, und du umkehrst zum HERRN, deinem Gott, und seiner Stimme gehorchst, nach allem, was ich dir heute befehle, du und deine Kinder, mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele, dann wird der HERR, dein Gott, dein Geschick wenden und sich über dich erbarmen. Und er wird dich wieder sammeln aus all den Völkern, wohin der HERR, dein Gott, dich zerstreut hat. Wenn deine Verstoßenen am Ende des Himmels wären, selbst von dort wird der HERR, dein Gott, dich sammeln, und von dort wird er dich holen. Und der HERR, dein Gott, wird dich in das Land bringen, das deine Väter in Besitz genommen haben, und du wirst es in Besitz nehmen. Und er wird dir Gutes tun und dich zahlreicher werden lassen als deine Väter (5.Mose 30, 1-6). Als weitere Beispiele dieses Versprechens der Rückkehr seien genannt Jeremia 31, 31-40 und Hesekiel 36, 1-12.
>Dabei sind die Umstände der Wiedererstehung Israels mehr als erstaunlich. Der Staat wurde in einer Phase der weltweiten Schwächung des Judentums gegründet. Ein Drittel aller Juden waren im Holocaust umgekommen. Trotz des Versprechens der britischen Mandatsmacht in Palästina, alles nach Kräften Mögliche für die Entstehung einer jüdischen Heimstätte in Palästina zu tun und einem entsprechenden Auftrag des Völkerbundes, versuchte Großbritannien aus Rücksicht auf die arabischen Staaten alles, um die Entstehung eines jüdischen Staates in Palästina zu verzögern und zu verhindern. Die jüdische Einwanderung wurde mit militärischen Mitteln und Seeblockaden unterbunden, Flüchtlingsschiffe mit Holocaustflüchtlingen zur Umkehr gezwungen.
>Aus den Kriegen haben israelische Soldaten und Offiziere immer wieder von Wundern und erstaunlichen Phänomen berichtet. Schon der Blick auf die militärischen Kräfteverhältnisse lässt die militärischen Erfolge Israels in den ersten vier Kriegen als unwahrscheinlich erscheinen:
>Im Unabhängigkeitskrieg 1948 wurde Israel nur einen Tag nach der Staatsgründung von fünf umliegenden arabischen Staaten angegriffen. Den kaum bewaffneten 18.000 israelischen Kämpfern zu Beginn des Krieges standen fast eine Million reguläre und trainierte arabische Soldaten gegenüber. Dennoch konnte sich Israel behaupten. Nach nur zwei Monaten wurde am 19.7.1948 der erste Waffenstillstand geschlossen. Beim letzten Waffenstillstand am 20.7.1949 mit Syrien hatte
>Israel sein Gebiet beträchtlich ausdehnen können.
>Im Sechs-Tage-Krieg 1967 kam Israel dem bevorstehenden arabischen Angriff zuvor und hatte nach nur 6 Tagen die gesamte Sinai Halbinsel bis zum Suez-Kanal überrannt, einen Großteil des Golan und die gesamte West Bank einschließlich der historischen Altstadt von Jerusalem eingenommen.
>Im Okt. 1973 wurde Israel von 1,2 Millionen arabischen Soldaten am heiligsten jüdischen Feiertag, dem Versöhnungstag (Yom Kippur), überfallen. An diesem Tag steht in Israel das Leben still. Aus religiösen Gründen waren 1973 weder Fernsehen und Radio in Betrieb und die Telefonvermittlungsstellen unbesetzt. Fast alle Soldaten befanden sich entweder in den Synagogen oder bei ihren Familien auf Urlaub. Nur wenige Soldaten taten Notdienst in den Grenzstellungen. Es gibt viele Berichte von oft nur einer Handvoll Soldaten, die über Stunden, teilweise Tage ihre Stellungen hielten und den arabischen Angriffswellen trotzten. Aber auch das militärische Vorgehen der angreifenden arabischen Armeen bleibt unerklärlich. So hatte beispielsweise das ägyptische Oberkommando vorgegeben, die Bar Lev Linie im Sinai innerhalb von 15 Stunden zu nehmen. Tatsächlich brauchten die ägyptischen Streitkräfte nicht einmal 5 Stunden dafür - und stoppten dann den Vormarsch. Dabei war der Weg nach Zentralisrael offen. Wäre der Angriff fortgesetzt worden, Israel hätte sich kaum mehr behaupten können. Gleiches geschah an der Nordfront. Die Syrer hätten ohne weiteres am Abend des ersten Tages in Tiberias am See Genezareth sein können. Nachdem sie die letzte Verteidigungsstellung überrannt hatten, stoppten die syrischen Verbände unbegreiflicherweise weniger als eine Meile vor dem Hauptquartier des israelischen Golan-Kommandos, das bis dahin von nur zwei Panzern und zehn Leuten verteidigt worden war. Diese Pausen gaben den israelischen Streitkräften entscheidende Zeit für die Mobilmachung. Nachdem Israel in den ersten Tagen am Rande einer Katastrophe stand, gelang es den ca. 300.000 Mann starken israelischen Verteidigungskräften die zahlenmäßig weit überlegenen und durch die Sowjetunion hochgerüsteten arabischen Armeen in die Flucht zu schlagen. Am Ende des Krieges, weniger als einen Monat nach Kriegsbeginn, wurden die israelischen Truppen unmittelbar vor den Toren vor Damaskus und Kairo und konnten nur durch massiven amerikanischen Druck von einem Einmarsch abgehalten werden.
>Dies sind nur wenige Beispiele. Aus der jüngeren Zeit sei auf die geringe Zahl von Todesopfern (zwei!) bei der Beschießung durch 35 irakische Scud Raketen im Golfkrieg 1991 (so ließ sich einmal der Schlüssel für einen Schutzraum, in den kurz darauf die Rakete einschlug, nicht finden, so dass die dort Schutz Suchenden sich auf andere Bunker verteilten) und die riesige Zahl von fehlgeschlagenen, rechtzeitig entdeckten oder in Ballungszentren wirkungslos verpufften Bomben- und Selbstmordanschlägen. Auf einen zur Ausführung gelangten Terroranschlag kommen neun vereitelte.
>Wer eine Bestätigung dafür sucht, dass die Wiederentstehung Israels einer göttlichen Absicht folgt - die Belege lassen sich durch die gesamte israelische Geschichte zahlreich finden.
>Auch Sammlung der Juden in Israel war prophezeit
>Seit der Staatsgründung hat sich die Bevölkerung in Israel versiebenfacht. Vergleichen sie damit die folgenden Prophezeiungen:
>5.Mose 30, 3-4: Und er wird dich wieder sammeln aus all den Völkern, wohin der HERR, dein Gott, dich zerstreut hat. Wenn deine Verstoßenen am Ende des Himmels wären, selbst von dort wird der HERR, dein Gott, dich sammeln, und von dort wird er dich holen.
>Jesaja 11, 11-12: Und an jenem Tag wird es geschehen, da wird der HERR noch einmal seine Hand erheben, um den Überrest seines Volkes, der übrigbleibt, loszukaufen aus Assur und Ägypten, aus Patros und Kusch [Äthiopien], aus Elam, Schinar und Hamat und von den Inseln des Meeres. Und er wird den Nationen ein Feldzeichen aufrichten und die Vertriebenen Israels zusammenbringen, und die Verstreuten Judas wird er sammeln von den vier Enden der Erde.
>Es gibt viele weitere gleichgerichtete Voraussagen, unter anderem in den Kapiteln 11, 35, 43 des Propheten Jesaja, Kapiteln 3, 16, 23, 30 und 31 bei Jeremia, Kapiteln 36 bis 39 bei Hesekiel und Zefania 3.
>In besondere Weise vorhergesagt ist die Sammlung der Juden aus den Ländern der früheren Sowjetunion. In den letzten 10 Jahren sind über 1 Millionen Juden aus den Ländern der GUS Staaten nach Israel eingewandert. Auch dazu einige von vielen Bibelstellen aus dem Alten Testament:
>Jeremia 3, 18: In jenen Tagen wird das Haus Juda mit dem Haus Israel zusammengehen, und sie werden miteinander aus dem Land des Nordens in das Land kommen, das ich euren Vätern zum Erbteil gegeben habe.
>Jeremia 23, 7-8: Darum siehe, Tage kommen, spricht der HERR, da wird man nicht mehr sagen: So wahr der HERR lebt, der die Söhne Israel aus dem Land Ägypten heraufgeführt hat! - sondern: So wahr der HERR lebt, der die Nachkommen des Hauses Israel heraufgeführt und sie gebracht hat aus dem Land des Nordens und aus all den Ländern, wohin ich sie vertrieben habe. Und sie sollen in ihrem Land wohnen. (Ebenso Jeremia 16, 15).
>Es gibt nur ein Land nördlich von Israel mit einer größeren Menge Juden: die frühere Sowjetunion mit ursprünglich zwischen 2,1 und 2,6 Millionen Juden.
>Die Sammlung der Juden in Israel ist vermutlich nicht abgeschlossen. In 2000 lebten 37 Prozent aller Juden in Israel. 1980 waren es erst 25 Prozent.
>
>Fazit: Der Gott Israels erweist sich als treu und zuverlässig
>Fazit: Wir leben in einer der spannendsten Zeiten der Weltgeschichte. Israel ist unerwartet nach fast 2000 Jahren wieder entstanden, trotz aller Widerstände und entgegen allen Wahrscheinlichkeiten. Das deckt sich mit dem, was seit über 3000 Jahren vorhergesagt und schriftlich dokumentiert ist. Es gibt für diesen Vorgang meines Wissens keine Parallele in der Weltgeschichte.
>Der Gott Israels hat sich Seinem Volk und Seinen Zusagen ihm gegenüber als treu erwiesen. Auch für den Christen belegt das Gottes Treue, aber auch Seine Souveränität in der Geschichte. Wir können sehen, dass Er Seine Pläne ausführen und Seine Absichten zu Ende führen wird. Er steht zu Seinem Wort. Hätte er die Juden vergessen, denen er so viel versprochen hat, wie könnten wir annehmen, dass er die uns in Jesus gegebenen Zusagen einhält?
>
>IV. Der Konflikt mit den Palästinensern
>Am Ende wird das Westjordanland von Juden bevölkert sein
>
>Sagt nun die Bibel auch direkt etwas zum Konflikt mit den Palästinensern? Meines Erachtens ja. Wenn es stimmt, dass Gott Israel an historischer Stätte wieder als Nation erstehen lassen will, dann kann man daraus folgern, dass es in diesem Gebiet zu dieser Zeit nicht zugleich einen palästinensischen Staat geben kann.
>Es gibt deutliche biblische Aussagen zum von Israel 1967 besetzten Westjordanland bzw. der West Bank, wo in den kommenden Jahren der palästinensische Staat entstehen soll. Dieses Gebiet ist nahezu identisch mit den historischen Gebieten Judäa und Samarien. Die Bibel nennt dieses Gebiet die "Berge Israels". Dieses zentrale Gebirgsland zwischen der Ebene Jesreel im Norden und dem Negev-Becken im Süden war das erste israelitische Siedlungsgebiet. Es ist das Kernland des historischen Israel. Die Dörfer in diesem Gebiet waren vergleichsweise sicher, weil die anderen Völker und Regionalmächte vor allem an den Küstenebenen interessiert waren.
>Genau auf dieses Gebiet, die "Berge Israels", bezieht sich die eingangs zitierte Passage aus dem 36. Kapitel des Buches des Propheten Hesekiel (in anderen Übersetzungen auch Ezechiel), der zwischen 592 und 571 v. Chr. während der Zeit der babylonischen Gefangenschaft wirkte. Das gesamte 36. Kapitel ist eine ausdrückliche Weissagung über diese Berge Israels. Die Weissagung bezieht sich auf eine künftige Zeit, in der das Volk wieder in dem Land gesammelt werden und als Gottes Volk seinem Gott gehorsam sein wird (s. u.a. Verse 25 ff.). Unter anderem heißt es dort in Vers 12: Und ich werde Menschen, mein Volk Israel, auf euch [= den Bergen Israels] gehen lassen, und sie werden dich in Besitz nehmen, und du wirst ihnen zum Erbe sein.
>Das lässt meines Erachtens nur den Schluss zu, dass dieses Gebiet, das heutige Westjordanland, eines Tages zu einem israelischen Staat gehören wird.
>Ein palästinensischer Staat wird nicht von Dauer sein
>Das Im vorangehenden 35. Kapitel enthält nach meiner Auffassung auch eine Aussage zum Anspruch der Palästinenser.
>In diesem Kapitel wird der Prophet aufgefordert, über einen benachbarten Volkstamm zu weissagen. Dort lesen wir: Menschensohn [gemeint ist Hesekiel], richte dein Gesicht gegen das Gebirge Seir und weissage über es und sagte zu ihm: So spricht der Herr, HERR: Siehe, ich will an dich, Gebirge Seir; und ich strecke meine Hand gegen dich aus und mache dich zum Entsetzen und Grausen; deine Städte mache ich zur Trümmerstätte, und du selbst wirst Ödland sein. Und du wirst erkennen, dass ich der HERR bin. Weil du eine beständige Feindschaft hegtest und die Söhne Israel der Gewalt des Schwertes preisgabst zur Zeit ihres Unglücks, zur Zeit der endgültigen Strafe. ... Weil du sagst: Die beiden Nationen und die beiden Länder gehören mir, und ich nehme sie in Besitz, wo doch der HERR dort war (Hesekiel 35, 2 ff.).
>Diese Prophezeiung bezieht sich zunächst auf das Volk vom Gebirge Seir? Damit ist das Volk der Edomiter gemeint. Die Bibel verwendet häufig das geographische Zentrum stellvertretend für den Namen des Volkes.
>Wer sind die Edomiter? Die Edomiter siedelten östlich und südöstlich des Toten Meeres, im heutigen Jordanien. Sie leiten sich von ihrem Stammvater Edom ab. Edom ist ein anderer Name für Esau, dem Bruder Jakobs. In 1.Mose 36, 8 heißt es: So ließ sich Esau auf dem Gebirge Seir nieder. Esau, das ist Edom.
>Diese Edomiter finden wir immer wieder im Konflikt mit dem Israel. Die beständige Feindschaft, die die Edomiter gegenüber Israel seit den Tagen Esaus hegten und von der Hesekiel in Kapitel 35, 5 spricht, finden wir in der Bibel beschrieben:
>Nach dem Betrug Jakobs plant Esau, seinen Bruder Jakob zu töten (1.Mose 27, 41). Jakob entzieht sich durch Flucht.
>Als sich das Volk Israel nach dem Auszug aus Ägypten nach 40-jähriger Wüstenwanderung dem Land Kanaan nähert, befiehlt Gott, die Edomiter nicht anzugreifen (5.Mose 2, 4-8, 19). Moses bittet statt dessen den König von Edom, auf den Straßen seines Landes gegen Entgelt hindurchziehen zu dürfen (4.Mose 20, 14, 18-21). Edom verweigert dies und Israel muss das Gebiet umständlich umgehen.
>Einige Hundert Jahre später, nach der Teilung des Salomonischen Reiches wird von einem Angriff von Edom zusammen mit zwei anderen Völkern, Moab und Ammon auf das Königreich Juda unter Joschafat (König Judas von 868 - 847) in einer bewegenden Geschichte (2. Chronik 20, 10 ff.)berichtet.
>Edom ist mitsamt seiner mitten im Gebirge Seir gelegenen Hauptstadt Sela, dem späteren Petra seit vielen Jahrhunderten verwüstet und verlassen - Ausdruck des in Hesekiel 35, aber auch beim Propheten Obadja angekündigten göttlichen Gerichts.
>Doch Edom und das Gebirge stehen meines Erachtens darüber hinaus auch für die arabischen Völker, die Israel sein Land streitig machen. Denn Esau bzw. Edom ist zugleich auch Stammvater der Araber. Er ist Schwiegersohn (s. 1.Mose 28, 9 und 1.Mose 36, 3) von Ismael, dem - auch nach muslimischem Selbstverständnis - Stammvater aller Araber. Ismael ist der Sohn Abrahams von der Sklavin Hagar. Über ihn heißt es in 1.Mose 21, 13.18: Auch Ismael [wörtlich: den Sohn der Magd] werde ich zu einer Nation machen. ... Denn ich will ihn zu einer großen Nation machen, bzw. in Kapitel 16, 10 ff.: Ich will deine [Ismaels] Nachkommen so sehr mehren, dass man sie nicht zählen kann vor Menge. ... Und er [Ismael], er wird ein Mensch wie ein Wildesel sein, seine Hand gegen alle und die Hand aller gegen ihn, und allen seinen Brüdern setzt er sich vors Gesicht.
>Auch für die Araber gilt, dass sie als von Esau = Edom abstammendes Nachbarvolk eine beständige Feindschaft, Hesekiel 35, 5 seit Beginn der jüdischen Einwanderung Ende des 19. Jhd. hegen. Einige Beispiele:
>1929 wurden bei einem vom Mufti von Jerusalem angezettelten Massaker allein in Hebron 66 Juden umgebracht.
>1936 gab es erneut Aufstände, die zur Gründung von jüdischen Selbstverteidigungskräfte führen.
>1948 lehnten die Araber den 1947 von der UN beschlossenen Teilungsplan ab und griffen einen Tag nach der Staatsgründung den gemäß
>Teilungsplan errichteten jüdischen Staat an.
>1973 überfielen sieben arabische Armeen den Israel am heiligsten jüdischen Feiertag.
>Nach der Prinzipienerklärung vom 13.9.1993 und dem Gaza-Jericho-Abkommen vom 4.5.1994 (Oslo Prozess) erreichte der arabische Terror ein nie erreichtes Maß. In jedem der darauf folgenden Jahre waren mehr Terroranschläge auf Israel zu beklagen als in jedem Jahr zuvor, während Israel zunächst seine Verpflichtungen erfüllte und seine Armee zurückzog.
>Nach der Zurückweisung der weitreichenden Friedensvorschläge von Ehud Barak in Camp David begann Ende September 2000 die zweite, sogenannte Al-Aqsa Intifada. Ursache war keineswegs, wie in der arabischen Propaganda dargestellt, der Besuch Sharons auf dem Tempelberg am 28.9.2000. Dieser Besuch war vorher sowohl mit Barak als auch mit Arafat abgestimmt. Die palästinensische Seite hatte signalisiert, der Besuch Sharons sei "kein Problem", solange er sich von der Al-Aksa-Moschee fern halte. Der seinerzeitige Minister für Kommunikation der Palästinensischen Autonomiebehörde, Imad Al-Faluji, sagt dazu in einer Rede im Flüchtlingslager Ein Al-Hilweh, die am 3.3.2001 in der libanesischen Zeitung Al-Safir veröffentlicht wurde: "Ihr könnt euch sicher sein, dass euer Aufenthalt hier [im Libanon] nur zeitweilig ist. ... Wir betonen, dass die palästinensische Führung keinen Friedensvertrag unterschreiben wird, der nicht die palästinensischen Rechte garantiert, und zuerst und an erster Stelle das Recht auf Rückkehr und der Befreiung Jerusalems .... Dies sind unsere fundamentalen palästinensischen Prinzipien, an denen wir festhalten und für
>die wir kämpfen. Die Al-Aqsa Intifada betont diese Prinzipien und Grundsätze. Wer auch immer denkt, dass die Intifada wegen des Besuchs des verachteten Sharon in der Al-Aqsa-Moschee ausbrach, irrt sich, auch wenn dies der Strohhalm war, der den Rücken des palästinensischen Volkes zerbrach. Die Intifada war von langer Hand geplant, seitdem Präsident Arafat von den Verhandlungen in Camp David heimgekehrt war, wo er Clintons Tisch umgestürzt hatte. Arafat blieb standhaft und griff Clinton an. Er lehnte die amerikanischen Bedingungen ab und er tat dies im Herzen der USA."
>Ein letztes aktuelles Beispiel. Das iranische Staatsoberhaupt Khamanei sagte auf einer Konferenz in Teheran vor wenigen Tagen mit Delegationen aus der ganzen arabischen und islamischen Welt: Israel ist "ein Krebsgeschwür im Herzen der islamischen Welt, das mit Stumpf und Stiel ausgerissen werden muss, ehe es sich ausweitet" (Al-Shary Ql-Awsat, arabische Tageszeitung London).
>Vor diesem Hintergrund möchte ich noch einmal auf Hesekiel 35, 10 f. zurückkommen. Es heißt dort: Weil du sagst: Die beiden Nationen [d.h. die aus der Teilung hervorgegangenen Staaten Juda und Israel] und die beiden Länder [= die Berge Israels] gehören mir, und ich nehme sie in Besitz, wo doch der HERR dort war: darum, so wahr ich lebe, spricht der Herr, HERR, werde ich an dir handeln nach deinem Zorn und nach deiner Eifersucht, mit denen du aus Hass gegen sie gehandelt hast; und ich werde mich ihnen zu erkennen geben, wenn ich dich gerichtet habe. Und du wirst erkennen, dass ich, der HERR, alle deine Lästerungen gehört habe, die du gegen die Berge Israels ausgesprochen hast, indem du sagtest: Sie liegen verwüstet da, uns sind sie zum Fraß gegeben.
>Was heißt das für einen palästinensischen Staat auf dem Gebiet des historischen Judäa und Samarien? Ich weiß nicht, ob es einen geben wird. Wenn aber, so wird er, wenn ich die Bibel richtig verstehe, keinen Bestand haben. Ebenso klar, wie Gott gesagt hat, dass Er Israel nach langer Zeit der Zerstreuung wieder erstehen lassen wird und wie Er vorhergesagt hat, dass Er die Juden aus der ganzen Welt in ihrem historischen Land wieder sammeln wird - beides ist inzwischen eingetreten -, genauso klar hat Er gesagt, dass die Bestrebungen derjenigen, die dieses Land Israel streitig machen wollen, fruchtlos sein werden und die Feinde Israels gerichtet werden.
>V. Wenn dies stimmt ...
>.... muss die Christenheit langgehegte Irrtümer revidieren
>
>In der Kirche hat bereits relativ früh eine Judenfeindlichkeit Fuß gefasst. Aus der Zerstörung des Tempels und der Zerstreuung der Juden schloss man, dass Gott mit seinem Volk zu Ende war. In der römischen Kirche etablierte sich die Überzeugung, dass die christliche Gemeinde die Stelle der Juden als Volk Gottes eingenommen habe. Die protestantischen Kirchen haben diese Auffassung weitgehend übernommen.
>Bis in unsere Zeit werden die Juden in Bibelübersetzungen zu Feinden Gottes gemacht. So übersetzt die sogenannte "Einheitsübersetzung" der Katholischen deutschsprachigen Bischofskonferenzen unter Mitarbeit der evangelischen Kirche Römer 11, 28 wie folgt: Vom Evangelium her gesehen sind sie Feinde Gottes um Euretwillen..." Ebenso die moderne Hoffnung für Alle: Indem sie das Evangelium ablehnen, sind viele Juden zu Feinden Gottes geworden. Feinde Gottes! Tatsächlich heißt es an der Stelle bei Paulus: Dem Evangelium sind sie feindlich um Euretwillen. (Kata men to evangelion echtroi di'hymas). So übersetzt auch die Revidierte Elberfelder und die Lutherübersetzung von 1984, nachdem es in den vorangehenden Lutherübersetzungen noch hieß: Weil sie das Evangelium ablehnen, sind sie Feinde Gottes, ...
>Der Vatikan hat Israel erst am 15.6.1994, 46 Jahre nach der Staatsgründung anerkannt. Dabei hat Papst Johannes XXIII. am 3.6.1963, kurz vor seinem Tod, beim 2. Vatikanischen Konzil, gebetet: "Wir erkennen nun, dass viele, viele Jahrhunderte der Blindheit unsere Augen bedeckt haben, so dass wir die Schönheit Deines auserwählten Volkes nicht mehr sehen und in seinem Gesicht nicht mehr die Züge unseres erstgeborenen Bruders wiedererkennen konnten. Wir erkennen, dass das Kainszeichen auf unserer Stirne steht. Jahrhunderte lang hat Abel daniedergelegen in Blut und Tränen, weil wir Deine Liebe vergaßen. Vergib uns die Verfluchung, die wir zu Unrecht aussprachen über den Namen der Juden. Vergib uns, dass wir Dich in ihrem Fleische zum zweiten Mal kreuzigten. Denn wir wussten nicht, was wir taten ...".
>Wir erkennen heute, dass Gott keineswegs mit seinem Volk am Ende war. Altes und Neues Testament sind voll von Vorhersagen, dass Gott am Ende der Zeiten sein Volk wieder sammeln und Israel wieder erstehen wird. Diese Prophezeiung hat sich seit über 50 Jahren erfüllt. Prophetien können häufig erst im Nachhinein erkannt und verstanden werden. Mit der Wiederexistenz von Israel gegen alle militärische Logik und trotz des Widerstandes eines Großteils der Welt, u.a. der feindlichen Haltung der Vereinten Nationen und mit der fortdauernden Sammlung der Juden in Israel wird deutlich, dass Gott Sein Handeln mit Israel wieder aufgenommen hat und wir die Bibel in ihren Prophezeiungen ernst nehmen sollten.
>... sollten wir vorsichtig sein vor einseitiger Parteinahme gegen Israel
>Es wird viel gestritten dieser Tage, ob die Medien ein einseitiges oder ausgewogenes Bild des Konfliktes zeichnen.
>Mir scheint, dass Israel von der Weltgemeinschaft stets an anderer Elle als alle anderen gemessen
>wird. Lassen sie mich dazu einige Beispiele nennen:
>Als Israel 1948 - immerhin in den von der UN vorgezeigten Grenzen - von fünf arabischen Staaten angegriffen wurde, reagierte der Weltsicherheitsrat zunächst nicht, obwohl Israel den UN-Teilungsplan umsetzte und in den ersten Tagen kurz vor der Niederlage stand. Als dann umgekehrt die Araber wenig später auf dem Rückzug waren, reagierte der Sicherheitsrat prompt und forderte mit der Resolution vom 22.5.1948 einen sofortigen Waffenstillstand.
>Gleiches wiederholte sich 1973: In den ersten Tagen nach Ausbruch des Yom-Kippur Krieges am 8.10.1973 stand Israel kurz vor einer Niederlage. Eine Waffenstillstandsresolution des Weltsicherheitsrates erging aber erst am 22.10.1973, als die israelischen Truppen kurz vor Damaskus und Kairo standen.
>Nach dem Überfall der arabischen Staaten auf Israel 1973 sprach der Papst lediglich von der Notwendigkeit von Frieden auf beiden Seiten und sagte, das man die Araber nicht dafür verurteilen könne, dass sie sich nach ihrer alten Heimat sehnten. Der Lutherische Weltbund ebenso wie Anglikanische Kirche zogen es vor, überhaupt nicht Stellung zu nehmen.
>Der EU-Ratpräsident und spanische Außenminister Josep Pique sagt im Rahmen der Mittelmeerkonferenz namens der EU vor wenigen Wochen, dass die EU zudem die Haltung des in Ramallah eingeschlossenen Palästinenserpräsidenten unterstütze, der die Auslieferung von gesuchten Palästinensern an die Israelis verweigert. Arafat habe mit seiner Weigerung das internationale Recht auf seiner Seite (Nr. 94, 2002). Ich frage mich: Was haben eigentlich die USA, unterstützt von europäischen einschließlich deutschen Streitkräften in Afghanistan zu suchen, nachdem sich die dortige Regierung eines fremden Staates (im Unterschied dazu haben die Autonomiegebiet keinen völkerrechtlichen Status als Staat) geweigert hat, Terroristen wie Osama-bin Ladn auszuliefern?
>Vergleichen Sie die Reaktionen in Politik und Medien, wenn bei israelischen Angriffen auf Terroristen Zivilisten umkommen mit denen, wenn bei amerikanischen Angriffen Zivilisten in Afghanistan umkommen.
>
>... wie geht es dann in Israel weiter?
>Wenn wir bei Hesekiel 36 weiterlesen, heißt es nach Vers 24, in dem die Sammlung aus der Diaspora und die Wiedererrichtung von Israel vorhergesagt wird, in Vers 25, dass Gott "reines Wasser" auf Israel sprengen wird. Mit reinem Wasser werden nach dem mosaischen Gesetz die gereinigt, die sich unrein gemacht haben, weil sie das Gebot Gottes übertreten haben bzw. ihm nicht gehorcht haben. D.h. Gott wird offenbar dafür sorgen, dass die Juden, die heute zu großen Teil säkularisiert sind, Gott wieder erkennen und ihm gehorchen werden. Und nach dieser Umkehr des Volkes wird das geschehen, worauf die gesamte alttestamentliche Prophetie hinweist: Gott wird mit Israel einen neuen Bund machen. Er wird Seinen Geist in ihr Herz geben (Hesekiel 36, 26-27; auch Jeremia 29, 37 ff.). Und sie werden, auf den blicken, den sie durchbohrt haben, und sie werden über ihn wehklagen, wie man über den einzigen Sohn wehklagt, und werden bitter über ihn weinen, wie man bitter über den Erstgeborenen weint (Sacharja 12, 10). D.h. Israel wird, wie es in der bereits zitierten Stelle in Hosea 3, 5 heißt, seinen Messias, den es bis dahin mehrheitlich nicht erkannt hat, anerkennen. Ich glaube, dass wir Anfänge davon bereits sehen. Die Zahl der sogenannten messianischen Juden, d.h. der Juden, die Jesus als den versprochenen Messias ansehen, wächst beständig - in den USA ohnehin, aber in letzter Zeit auch in Israel - trotz des Drucks und der Repressalien, denen messianische Juden seitens ihrer Familien und der israelischen Gesellschaft ausgesetzt sind.
>Ich bin sicher, dass uns die weiteres Entwicklung in Israel in Atem halten wird. Israel wird nicht zur Ruhe kommen. Aus biblischer Sicht ist es der Schauplatz für den Endkampf zwischen Gott und Satan. Die Schlacht von Armageddon, die in der Offenbarung des Johannes beschrieben ist, findet in Israel statt. Es ist der finale Krieg, von dem gesagt wird, dass alle Nationen mit ihren Heeren gegen Israel ausziehen werden. Ist es so unwahrscheinlich, dass die Weltgemeinschaft irgendwann die Nase voll hat und beschließt, den Unruheherd und Störenfried Israel zu beseitigen? Die Abhängigkeit der Welt vom arabischen Öl lässt ein solches Szenario nicht unwahrscheinlich erscheinen. Bereits jetzt hat sich das biblische Wort erfüllt, dass alle Welt auf Israel schauen wird.
>VI. Fazit
>Wer die Bibel als Gottes Wort ernst nimmt, sollte prüfen, ob er sich mit seinen Meinungen und Auffassungen vielleicht gegen Gottes Plan stellt. Gott hat gesagt, dass Er dieses Volk liebt. Es ist Sein Augapfel Wer euch antastet, tastet meinen Augapfel an (Sacharja 2,12). In 1.Mose 12,3 sagt er: Ich will segnen, die dich segnen, und wer dir flucht, den werde ich verfluchen. Die Geschichte ist voller Beispiele, dass die Völker und Nationen, die sich gegen Israel gestellt haben, nicht überdauert haben. In gleicher Weise lesen wir bei Jeremia 30, 16: Darum sollen alle, die dich fressen, gefressen werden, und alle deine Bedränger sollen insgesamt in die Gefangenschaft gehen. Und deine Plünderer sollen der Plünderung anheimfallen, und alle, die dich beraubt haben, werde ich dem Raub preisgeben.
>Das heißt nicht, dass Gott die Palästinenser nicht liebt. Ihnen gilt Gottes Liebe wie jedem Menschen. Christen sind aufgerufen, sich in gleicher Weise für ihre Nöte einzusetzen und für sie ebenso zu beten wie für die Juden und Israel. Doch die politischen Bestrebungen der Araber bzw. Palästinenser auf dem Gebiet des historischen Israel und in Jerusalem - das auch von Mohammed als Stadt der Juden angesehen wurde - stehen meines Erachtens im Konflikt mit Gottes Plan.
>Abschließen möchte ich mit einem Zitat aus dem Propheten Jesaja 46, 9-10: Gedenkt des Früheren von der Urzeit her, dass ich Gott bin. Es gibt keinen sonst, einen Gott gleich mir, der ich von Anfang an den Ausgang verkünde und von alters her, was noch nicht geschehen ist, - der ich spreche: Mein Ratschluss soll zustanden kommen, und alles was mir gefällt, führe ich aus.
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>Bibelübersetzungen (kursiv) nach der Revidierten Elberfelder Übersetzung falls nicht anders vermerkt.
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