Frohe Weihnachten (Vier besondere Kerzen)

Geschrieben von Johannes am 24. Dezember 2005 14:51:43:

Mit dem folgenden Text, den Tilly gefunden hat, möchte ich Euch frohe Weihnachten wünschen.

Gruß

Johannes




Vier besondere Kerzen

Auf einem Kranz aus grünen Tannenzweigen brannten einst vier große Kerzen. Sie brachten den Menschen Licht und Wärme, aber nicht nur das, denn es waren besondere Kerzen: Hoffnung, Friede , Glaube und Liebe, das waren die Namen dieser Kerzen. Immer, wenn es ganz ruhig und still wurde, konnte man diese Kerzen miteinander sprechen hören.

Viele Jahre hindurch erinnerten diese Kerzen die Menschen auf der ganzen Welt daran, daß Gott einst kommen würde. Durch ihr helles, warmes Leuchten brachten Glaube, Liebe, Hoffnung und Friede viel Freude und Glanz in das Leben der Menschen.

Eines Tages aber wurde die Liebe schwach, ihre Flamme flackerte nur noch und ihre Geschwister machten sich große Sorgen um sie. "Sag, was ist mit dir?" "Ach", sagte die Liebe, die Menschen kommen nicht mehr, um sich an mir zu wärmen. Sie schauen nur noch auf sich selbst. Und so sehr ich mich auch bemühe, ich kann nicht mehr..." Ein letztes Aufglühen und die Liebe erlosch.

Traurig betrachteten die anderen drei den schwarzen Docht, als sich der Friede zu Wort meldete: "Wißt ihr, auch ich bin nicht mehr das , was ich einmal war. Zu viele Menschen verwechseln ihre Selbstzufriedenheit mit Frieden. Ohne Liebe kann auch ich nicht leben!" Er sprach es, und ein leichter Luftzug genügte, um ihn auszulöschen.

Standhaft behaupteten sich die beiden übrigen an ihrem Platz und gaben so viel Licht, wie sie nur konnten. Doch es dauerte nicht lange, da sah man dem Glauben an, daß er sein Letztes gegeben hatte. Immer kleiner wurde seine Flamme und die Hoffnung wurde unruhig:"Sag, was ist mit Dir, willst auch Du mich verlassen? Laß mich nicht im Stich!" Traurig und müde bekannte der Glaube: "Ich will es ja nicht, aber ich kämpf mit der Unverbindlichkeit, mit der mich viele Menschen verwechseln. Anderen leuchte ich zu aufdringlich und wieder andere versuchen an mir herum zu schneiden. Aber bitte, bitte liebe Hoffnung, bleib Du am Leben, ohne dich wird es finster in der Welt!" Sprach´s aus und erlosch.

Über viele Jahre kämpfte nun die Hoffnung, der Verzweiflung nahe, auf ihrem Platz. Sie wollte unbedingt ihre Flamme erhalten: "Vielleicht finden sich ja Menschen, die mit meiner Flamme meine Geschwister wieder entzünden." Das war der einzige Gedanke, der die Hoffnung am Leben erhielt.

Und so geschah es: Mitten in einer kalten Nacht wurde ein Kind geboren, das mit Hilfe der Hoffnung die drei anderen Lichter wieder entzündete: Seitdem leuchten Glaube, Friede, Liebe und Hoffnung wieder für alle Menschen, die sich dem Kinde nahen.

(in Anlehnung an die Geschichte eines unbekannten Autors)




Antworten: