Übung?

Geschrieben von Danan am 18. Dezember 2005 13:28:00:

Als Antwort auf: Komisch geschrieben von Navi am 17. Dezember 2005 21:01:07:

Natürlich kam, oder kommt es immer wieder mal zu Stromausfällen im Winter.
Solche Meteorologischen Ereignisse, wie in Deutschland vor Kurzem sind zum Teil eben Einzelereignisse, dass der Schnee zunächst auf die Oberleitungen fällt, dann Antaut, am Ende gefriert und sich weiterer Eisregen anhängt, dazu gehören schon ein paar Zufälle, die so nicht jeden Tag geschehen.

Was du mit dem Wort Übung sagen willst, ist allerdings nicht ganz klar, ist es deine Normale Art und Weise dich möglichst kryptisch Auszudrücken?

Was für eine Übung könntest du meinen, eine Übung die von den Machthabern eines Landes angesetzt wird, um die Anfälligkeit einer Wirtschaft auszutesten und sich über die nötigen Notfallmassnahmen ein besseres Bild machen zu können?

Oder denkst du an eine Übung eines möglichen Kriegsgerätes, das von einer anderen Macht dazu benutzt werden könnte ein ganzes Land Stromlos zu machen?

Ich weiss ja nicht, wie es euch geht, aber hier in der Gegend, (Nördliches Baden) hat es in den letzten Wochen einige seltsame und auch Länger Andauernde Stromausfälle gegeben.

Das Ort in dem ich wohne hat dabei eine besonderheit, das Stromnetz ist seit Anfang des letzten Jahrhunderts in privater Hand, weil die Elektifizierung hier durch einen örtlichen Unternehmer eingeführt wurde, der sein Netz niemals verkauft hat, sondern nur einen Kooperationsvertrag mit der ENBW hat.

Da kann es natürlich sein, dass die Investitionen in das Netz nicht mit den steigenden Verbräuchen, bei steigenden Einwohnerzahlen Schritt halten.

An dem Tag an dem bei uns die Weihnachstbeleuchtung auf dem Schlossplatz eingeschaltet wurde, konnte ich mein Abendessen nur bei Kerzenschein geniessen und kalt noch dazu.

In dem Ort in dem ich arbeite scheinen Spannungsspitzen immer wieder den Strom für Kurze Zeit ausfallen zu lassen, so dass es ein oder zweimal am Tag passiert, dass das Netz für ein paar Millisekunden abfällt, gerade lange genug, dass der Rechner neu hochfahren muss.

Gerade Polen ist ein Land, das in den letzten Jahren einen grossen Boom erfahren hat, was die Ansiedlung von Industriebetrieben angeht, warum sollte der Grund für eine Überlastung der Stromnetze nicht ganz Profaner Natur sein?

Der Ausbau des Stromnetzes hat einfach nicht mit dem wachsenden Energiebedarf einer aufstrebenden Nation Schritt gehalten.

Hast du dir schon mal ein Bild davon gemacht, wie hoch der Energieverbrauch moderner Industriemaschinen ist?

Ich musste mal in einem älteren Betrieb die komplette Elektroversorgung inklusive Trafostation erneuern, weil die neuen Blechbearbeitungszentren, Abkantpressen und Blechscheren die Stromversorgung an ihre Leistungsgrenze geführt haben.

Nun wenn in einem Stomnetz eine Leitung ausfällt, dann wird das normalerweise von den Energieanbietern durch schalten von Ausweichleitungen so schnell kompensiert, dass der Verbraucher davon nichts merkt. Haben die Leitungen aber keine Reserven, für den höheren Stromtransfer, dann kommt eben was kommen muss, die Amperezahlen gehen so hoch, dass irgendwann die ganze Kiste einfach ausgeht.

Denn je mehr Leitungen ausfallen, desdo grösser wird die Last für die verbliebenen Leitungen (Siehe auch Analogie auf dem Arbeitsmarkt *gg)
Irgendwann kommt der Lohmann Ruchti Effekt zum Tragen, die ganze Sache bricht zusammen und es ist dunkel für alle.

Ein weiteres Problem ist, dass ja alle Individuen sehnlichst auf den Strom warten und möglichst viele Geräte eingeschaltet lassen, um zu sehen, wenn der Strom wieder da ist. Nur wenn gleichzeitig ein Haufen Elektromotoren anspringen, dann ziehen die Extrem viel Strom, so viel, dass das ganze sofort wieder Kollabiert. (Die Leistungsaufnahme von Elektromotoren, beim Anfahren aus dem Stillstand ist ein Vielfaches der Leistungsaufnahme im Betrieb).

Wo also ist da ein Problem, dessen Ursachen wir nicht finden könnten, wenn wir nicht genauer darüber nachdenken?

Gruß Danan



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