Re: Unsere politische Aufgabe ?

Geschrieben von Johannes am 18. November 2005 00:00:23:

Als Antwort auf: Re: Langsam läuft das Fass aber über... geschrieben von Backbencher am 17. November 2005 19:24:50:

> Dazu passt, was ich neulich zu Johannes schrieb, was aber schnell nach unten
> rutschte:
>
> Außerdem ist unsere Aufgabe vielmehr die Freunde zu kritisieren, als die
> Feinde. Wir müssen den Bruder zurechtweisen, nicht die Fremden.


Hallo Backbencher,

auch wenn ich Dir da widersprechen muß: Hier, in diesem Forum, ist das nicht unsere Aufgabe.

Übrigens bist Du da nicht viel anders als die religiösen Missionare in den Foren, die Du kritisierst. Denn Du willst auch jeden Aufhänger dazu nutzen (hier: die erstmal wertneutrale Prophezeiung von dem, was geschehen wird), um Deine politische Sicht zu verbreiten, sprich: zu missionieren.

Ich habe jetzt gar nicht vor, Deiner Ansicht zu widersprechen. Teilweise teile ich sie, teilweise nicht. Aber das ist mir hier, für dieses Forum, erstmal egal.

> Schließlich - auch schon mehrmals wiederholt - ist unsere Aufgabe, den An-
> fängen zu wehren. Es wird bei Bush exakt gleich wie bei Hitler sein. Jetzt
> kaum Kritik, nachdem er dann aber die ganze Welt mit Krieg überzogen hat,
> wenn er seine Militärdiktatur errichtet hat, dann irgendwann später 'wissen'
> wir plötzlich alle, daß er das Arschloch war. Aber heute darf man das nicht
> sagen. Weil man muss ja immer ausgeglichen sein.

Kam Dir übrigens schon mal die Idee, daß es auch umgekehrt sein könnte? Daß wir, wenn wir die eine Seite immer kritisieren, sie dabei vielleicht so schwächen, daß das andere Arschloch unbemerkt die Macht ergreifen kann?

Das ist übrigens ein Punkt, bei dem die Moslems meine Achtung haben. Sie gehen nicht hin und machen ihre Brüder öffentlich zur Sau, sondern sie stehen in der Öffentlichkeit zusammen. Oder leg Dich irgendwo mit einem Moslem an: Auch wenn er sich vorher mit seinen Leuten gestritten hat, sie werden ihm gegen Dich beistehen. Umgekehrt, wieviel Deutsche werden Dir beistehen, wenn Du in eine Schlägerei mit ihm gerätst?

Ich rede dabei von Achtung für das Verhalten. Nicht von gut oder schlecht, darüber könnte man streiten. Aber erfolgreicher sind jedenfalls erstmal die, die öffentlich zusammenstehen. Es mag Gründe geben, bei diesem Zusammenhalt Grenzen zu ziehen, aber man sollte auch die Folgen bedenken. Nur dies möchte ich noch zu bedenken geben, ohne jetzt wieder politisch zu werden.

> Schließlich - auch schon mehrmals wiederholt - ist unsere Aufgabe, den An-
> fängen zu wehren.

Wer dies als seine Lebensaufgabe sieht, dem sei es unbenommen. Aber genauso, wie Du darum bittest, die religiöse Missionierung aus den Proph.-Diskussionen rauszulassen, möchte ich auch alle darum bitten, die politische Missionierung draußen zu lassen.

Im Ergänzungsforum bin ich dafür bewußt offener, weil ich weiß, daß es vielen wichtig ist, sich dazu auszutauschen. Dort erwarte ich nur einen gewissen Anstand im Umgang miteinander, hier ist mir aber auch das Thema sehr wichtig.

Gruß

Johannes


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