Re: Anton Johansson - Artikel vom 4. März 1914

Geschrieben von Swissman am 16. November 2005 00:20:18:

Als Antwort auf: Re: Anton Johansson - Artikel vom 4. März 1914 geschrieben von Deyvotelh am 15. November 2005 19:56:41:

Hallo Deyvotelh,

>Ist es möglich, daß die Franzosen mit den Russen gemeinsame Sache machen?
>Kann es sein, daß die kommunistischen Umtriebe in Frankreich mehr sind als eine "innere Sache", von der Irlmaier spricht?
>Dann wäre Deutschland ähnlich wie in den beiden Weltkriegen eingekreist.
>Immerhin gibt die Schau Johanssons Rätsel auf, daß die Franzosen Göteborg angreifen würden etc. Was meint Ihr dazu?

Frankreich gehört tatsächlich zu den westlichen Staaten mit einer traditionellerweise starken KP.

Wahrscheinlicher erscheinen mir aber die beiden folgenden Erklärungen: Einerseits könnte es sich um einen französischen Gegenangriff handeln. Andererseits, und dies scheint mir die wahrscheinlichste Erklärung zu sein, war das Markenzeichen der französichen Soldaten seit den 1820er Jahren ihre krapprote Uniform. Dies war auch zu Johanssons Zeit noch der Fall: Tatsächlich gaben die französischen Soldaten in der ersten Phase des 1. Weltkrieges aufgrund ihrer roten Hosen (sowie des aus dem Rucksack herausschauenden Kochgeschirrs) schon auf grosse Entfernung hervorragend erkennbare Ziele ab. - Die Hosen wurden daher baldmöglichst blau gefärbt.

Man darf daher wohl durchaus davon ausgehen, dass auch Johansson um die roten französischen Uniformen wusste. - Meiner Meinung nach hat er "Rote" (im politischen Sinne) gesehen, und diese fälschlicherweise für Franzosen gehalten.

Es sei daran erinnert, dass der Mühlhiasl auf die Frage, was es denn mit den "Rotjanckerln" auf sich habe, folgende Antwort gegeben haben soll: "Rote Hosen haben's nicht an, die Franzosen sind es auch nicht, aber die Roten sinds!"

mfG,

Swissman


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