Re: Anton Johansson - Artikel vom 4. März 1914

Geschrieben von franke43 am 15. November 2005 16:06:40:

Als Antwort auf: Re: Anton Johansson - Artikel vom 4. März 1914 geschrieben von randomizer am 15. November 2005 15:06:23:

Hallo

>die voraussage der kriegsparteien des 1. weltkriegs ist wirklich >bemerkenswert, besonders, da auch bei ihm deutschland(/österreich) als >verlierer abschneiden ("deutschland wird elsaß und lothringen verlieren").

Dabei muss man sich vorstellen, dass Norwegen zu der Zeit
deutschfreundlich gesonnen war wegen der alljährlichen
Besuche des Kaisers. Der Kaiser hatte sogar eine Stadt
in Norwegen, die von einem Grossfeuer vernichtet worden
war (Ålesund in Westnorwegen) auf eigene Kosten wieder
aufbauen lassen. Deshalb war er bei den Norwegern gut
angeschrieben, und das war wohl auch der Beweggrund,
weshalb Johansson keine Kosten und keine Mühe gescheut
hat, um dem Kaiser die Warnung zu hinterbringen.

>ich habe aber schon mehrmals gehört, daß eine konfrontation der europäischen >großmächte vor 1914 jahrelang (!) in der luft lag. da auch die damaligen >bündnissverpflichtungen und loyalitäten der mächte untereinander wohl kein >geheimnis waren, drängt sich die frage auf, wieviel von johanssons vision >über das "allgemein befürchtete" und "politsch wahrscheinliche" hinausgeht.

Johansson hat "am A... der Welt" gelebt, sein politischer
Bildungsgrad war niedrig. Ich glaube nicht, dass er ein
Experte der Bündnissysteme (Tripelentente usw.) war.

>ist johanssons vision (des 1. weltkriegs) also eher eine kluge "prognose" oder zwingend "präkognitiv"?

Ein Eismeerfischer soll gewagte Prognosen anstellen ?
Wir reden nicht von heute, wo das Satellitenfernsehen
und das Netz die letzte Jurte in der inneren Mongolei
erreicht. Die normale Verbindung der nordnorwegischen
Küstenorte damals mit dem "Rest der Welt" waren die
norwegischen Postschiffe der "Hurtigruten". Strassen
gab es kaum oder gar nicht, höchstens verbreiteten
Samen, die mit ihren Rentieren herumzogen, mal die
eine oder andere Nachricht.

Gruss

Franke


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