Re: Frankreich: Aufstände breiten sich weiter aus
Geschrieben von Swissman am 07. November 2005 00:26:29:
Als Antwort auf: Re: Frankreich: Aufstände breiten sich weiter aus geschrieben von Abulafia am 06. November 2005 03:24:17:
Hallo Abulafia,
>Hast Du jemals die Banlieus besucht?Wie ich bereits andernorts geschrieben habe, habe ich es bei meiner letztjährigen Paris-Reise nicht mehr einrichten können, die eigentliche "poubelle" zu besuchen. Ich werde dies aber beim nächsten Mal zweifellos nachholen.
Hingegen bin ich in London einmal versehentlich in der Finchley Road gelandet, und bei anderer Gelegenheit habe ich Finsbury Park rekognosziert. Ich kann mir ehrlich gesagt kaum vorstellen, dass es in der Pariser Banlieue viel schlimmer aussieht. - Ich würde übrigens jedem, der nicht über genügend Islam-Kenntnisse verfügt, um glaubhaft als Konvertit durchzugehen, dringend davon abraten, auf eigene Faust nach Finsbury Park zu gehen.
Zudem habe ich mich in Paris eingehend mit Islamisten aus der Banlieue unterhalten. - Ich in dieser Hinsicht durchaus keine Berührungsprobleme.
>Also ich möchte da nicht aufgewachsen sein.Alles eine Frage der Perspektive: Im Vergleich zur Dritten Welt sind selbst die Zustände in der Banlieue beinahe schon paradiesisch zu nennen...
>ich maße mir nicht an, diese Jugendlichen zu verurteilen. Schon gar nicht ihrer Abstammung wegen oder weil sie vielleicht zum großen Teil Moslems sind.Hier untestellst Du mir wieder mal etwas, was ich gar nicht gesagt habe: Ich verurteile diese Leute allein aufgrund ihres asozialen Verhaltens. Diejenigen Banlieue-Bewohner, die sich an diesen Aufständen nicht beteiligen (zweifellos die Mehrheit), müssen sich sich auch nicht angesprochen fühlen.
Ein ganz anderes Thema ist die Tatsache, dass wir Europäer in der Tat bereits viel zu viele Moslems immigrieren liessen: Deren Anzahl muss tatsächlich mittelfristig deutlich reduziert werden (mittels Rückwanderung, versteht sich). Dies zum Wohle aller Beteiligten: Wenn man den Rädelsführern der Pariser Unruhen glauben will, ist der tiefere Grund ihrer Taten ja der, dass es ihnen nicht gefällt, in Europa leben zu "müssen". Da wäre es doch grausam, wenn man sie dazu zwingen würde, hier zu bleiben... Meiner Meinung nach müssen wir diesen Wunsch ernst nehmen: Wenn diese Leute in ihre Herkunftsländer zurückwollen, muss man dies respektieren, und sie dorthin zurücktransferieren.
>Sie fordern ihr Recht ein, gleiche Bürger mit gleichen Rechten und Chancen zu sein.In erster Linie sind diese Leute Gäste. - Als Gast hat man nicht nur Rechte, sondern auch Pflichten. Dazu gehört insbesondere auch die Achtung der Hausordnung des Gastgebers. - Wenn ein Gast meine Gastfreundschaft vergelten würde, indem er meine Einrichtung demoliert, würde ich ihn auf höchst unsanfte Weise vor die Tür setzen, das kannst Du mir glauben.
>dem wünsche ich, dass er selbst für ein paar Monate dort einzieht.Ich habe einmal eine Weile in einem englischen Arbeiterquartier gewohnt. - Auch wenn es mitunter schwerfiel, habe ich mich selbstverständich an die dortigen Sitten und Gebräuche (so bizarr diese teilweise auch sind) angepasst.
Übrigens sollte man mit Verwünschungen vorsichtig sein: Diese sollen die unangenehme Eigenschaft haben, dreifach verstärkt zum Urheber zurückzukehren...
Wir erleben keinen moslemischen Kampf, sondern den Aufstand der Armen.Das "Armutsargument" beeindruckt mich nicht im geringsten: Die Randalierer der "poubelles" koordinieren ihre Aktivitäten per Internet und Handy, und fahren mit Motorrädern und Autos an die Tatorte... Tut mir leid, aber Arme stelle ich mir etwas anders vor!
Wenn es allein an der Armut läge, müssten die Pariser Clochards wohl als allererste auf die Barikaden steigen. - Tatsächlich sind diese aber wirklich Arm und ergo vollauf damit ausgelastet, das Geld für die nächste Mahlzeit zu erbetteln. Einen Computer oder ein Handy hat keiner von denen jemals näher als durchs Schaufenster gesehen.
Nun noch kurz zu Deinen Zitaten:
>"In der Banlieue gibt es genügend Wahhabiten und andere Asoziale [...]"
>"Meiner Meinung nach wird die Hauptlast der Krawalle von Islamisten und Berufsverbrechern getragen, verstärkt durch Asoziale aller Art."Die Präsenz von Wahhabiten (ich habe ja selbst mit welchen gesprochen!) und organisierten Jugendbanden in der Banlieue ist eine erwiesene Tatsache. Wer dies ernsthaft abstreiten will, macht sich bloss lächerlich.
Dass die Weltanschauung der Wahhabiten eine zutiefst asoziale ist, lässt sich ebenfalls nicht bestreiten: Sektengründer Mohammed ibn Abdul Wahhab forderte von seinen Anhängern die Ausrottung sämtlicher "Kafirin" (="Ungläubige"). - Nach wahhbitischer Lehre ist ausnahmslos jeder ein "Ungläubiger", der sich nicht zur wahhabitischen Lehre bekennt, einschliesslich der grossen Mehrheit der Moslems...
Und dass Rowdys, die die Autos anderer Leute anzünden (und zwar völlig unabhängig vom konkreten Motiv!), dadurch ihre asoziale Einstellung unter Beweis stellen, ist ein Axiom, das keines weiteren Beweises bedarf.
Von mir aus kann jeder soviele Autos anzünden, wie er will - vorausgesetzt, es handelt sich um seine eigenen Autos! - Alles andere, ich wiederhole es, ist asozial.
>"Meiner Meinung nach kann für Verräter nur eine Strafe angemessen sein..."Ich habe nie ein Geheimnis daraus gemacht, dass ich für Kapitalverbrecher (=Mörder, Rauschgifthändler, Vergewaltiger, Menschenhändler und Landesverräter) die Todesstrafe befürworte. - Es versteht sich von selbst, dass diese von einem staatlichen Gericht zu verhängen wäre, keineswegs aber von einem wütenden Pöbel.
>"Aus Langeweile ergriff einer der Neger einen zusammengeknüllten Werbeflyer [...]"Was an diesem Satz zu bemängeln sein könnte, ist mir offen gesagt ein Rätsel. - Mein kleiner Bruder vermutet, dass möglicherweise das Wort "Neger" Dein Missfallen erregt haben könnte... - Falls dem so sein sollte, nimm bitte zur Kenntnis, dass "Neger" die korrekte deutsche Bezeichnung für einen Menschen mit dunkler Hautfarbe ist.
Mag sein, dass es den linken "Volksfreunden" gelungen ist, dieses Wort in Deutschland in Misskredit zu bringen - bei uns in der Schweiz aber ist es ein absolut gängiger Ausdruck, den ich mir insbesondere von "Politisch Korrekten" nicht ausreden lassen werde.
>Ehrlich gesagt: Ich möchte Deine verbalen Ausrutscher gar nicht mehr lesen,Dann lass es halt bleiben. - Du benimmst Dich wie jemand, der zwei Stunden in einer Peep-Show sitzt, und dann unter Protest, wegen zuviel nackten Tatsachen, zur Tür rennt... *lol*
mfG,
Swissman
P. S.: "Wenn es nicht recht ist, was ich gesagt habe, dann beweise es. Wenn es aber stimmt, warum schlägst du mich?"