Spielbähn im Wortlaut: Rheinbrücke bei Mondorf

Geschrieben von KLL am 20. Februar 2001 00:46:09:

Der Spielbähn (Bernhard Rembold, 1689-1783):

56. Wann man aber bei Mondorf eine Brücke über den Rhein bauen wird.
57. Alsdann wird es ratsam sein, mit den Ersten hinüberzugehen ans andere
Ufer.
58. Doch soll man nur solange dort verweilen, bis man ein siebenpfündiges
Brot aufgezehrt, alsdann wird es Zeit sein zum Umkehren.
59. Und Tausende werden sich in einer Wiese zwischen den sieben Bergen
verstecken.
60. Woselbst sie das Würgschwert verschonen wird.

(Ende des Originaltextes)

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Der Seher lebte im Kloster Siegburg etwa 15 km östlich des (heutigen) Rheins. Der von ihm angesprochene Ort ist mit großer Sicherheit Mondorf am Rhein, der südlichste Ort der Stadt Niederkassel.
Mondorf liegt an der Mündung der Sieg in den Rhein. Der Ort hat etwas über 6000 Einwohner besitzt einen der modernsten Binnenhäfen am Rhein. Eine Fährverbindung verbindet den Ort mit Bonn. Scheinbar gibt es dort auch eine Werft, die Lux-Werft. Brücken gibt es nördlich (jede Menge in Köln) und südlich (3 im Raum Bonn, aber scheinbar keine in Mondorf. Soviel zu meinen Inernetrecherchen.

Spekulation: Ich denke, wir haben hier Ereignisse des dritten Weltkriegs vor uns. Brückenbau, Flucht und Rückkehr folgen knapp auf einander. M. E. handelt es sich deshalb um eine rasch errichtete Ponton-Brücke, über welche die Bewohner des Ostufers in den Westen flüchten können, nachdem die anderen Rheinbrücken besetzt oder zerstört wurden. Die Russen sollen ja vielen Prophezeiungen zufolge kaum über den Rhein kommen.
Auf der Karte sieht es so aus, als sei der Rhein bei Mondorf relativ schmal. Das Vorhandensein eines Yachthafens könnte auf Bedingungen hinweisen, die für die Errichtung einer Ponton-Brücke vorteilhaft sind. Ich war schon 15 Jahre nicht mehr in der Gegend. Wer kann mehr dazu sagen?

Mit besten Grüßen,

KLL


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