Re: Fühle mich bei Papa Ratzi leider unwohl
Geschrieben von Samnico am 27. Oktober 2005 14:04:50:
Als Antwort auf: Re: Fühle mich bei Papa Ratzi leider unwohl geschrieben von Hubert am 27. Oktober 2005 11:28:36:
Also mir ist sein Lächeln unheimlich.
>Es hat einen mokanten oder spöttischen
>>Zug. Bei aller intellektueller Über-
>legenheit stellt sich mir bei diesem
>Lächeln die Frage, ob nicht doch der
>Hochmut sich bei dem geistig hoch
>Begnadeten einschleicht und die Demut
>zu verdrängen droht.
>Dieser Gefahr sind natürlich alle großen Kanonen ausgesetzt. Selbst bei einem Papst mit seinen großen Gnaden kann man das nicht grundsätzlich ausschließen. Aber ich denke, daß sich ein leicht zynischer Zug um die Mundwinkel immer dann herausbildet, wenn man über einen Informationsstand verfügt, der hier und da doch leicht mit der offiziellen Realität kollidiert.Hallo,
ich mische mich als theologischer Hinterbänkler nicht in den Dialog zwischen Euch ein, aber hier scheint es um die Seele und Dämonen zu gehen und da möcht ich schon was ergänzen.
Die von den Altvätern/Wüstenvätern/Abbas als Dämonen bezeichneten Unwesen sind letzlich die auch im Enneagramm auftauchenden negativen "logismoi" oder Leidenschaften. Oft schleichen sie sich extrem gut getarnt auch bei bester Absicht bei einem ein und man merkt es erst, wenn es schon zu spät ist. Das Gute ist, man kann sie (zumindest sollte man es versuchen mit durchaus Aussicht auf Erfolg) auch wieder hinauswerfen. Aber sie kommen über Umwege und kleine Schlitze immer wieder. Es bleibt dies ein täglicher Kampf des Lebens.
Oft weisen sie einen auch auf den richtigen Weg. Aber man muß höllisch (auf die Hölle !!) aufpassen, daß sie sich nicht einnisten und einen verschlingen.Aus meiner Sicht sind die Dämonen des Fleisches (Völlerei, Unzucht, Alkohol etc.) vielfach noch leichter zu erkennen und auch zu bewältigen als die Dämonen des Geistes (vor allem Ehrsucht und Ruhm zur Hochmutclique gehörend, stellen gefährliche Dämonen für "gscheite Leut" und "äußerlich erfolgreiche Leut" dar). So ist ja auch eine sehr diabolische Form der Angabe "das bewußte Understatement", um wohlwollende Anerkennung für seine vermeintliche Bescheidenheit zu erheischen. Betrachte die kontrollierten Asketen immer sehr genau, denn erst das Erkennen dessen, was sie verbergen, kann ein Urteil über sie erlauben!
Ich werde mich hüten Benedikt XVI diesbezüglich zu beurteilen oder gar ihm was zu unterstellen, aber sagen darf man dies , sonst würde sich evtl. der Dämon der "heuchlerischen Autoritätsgläubigkeit kraft des Amtes" einschleichen und wir würden uns unserer Gewissensentscheidungsfreiheit entledigen und dies sollte nun wahrlich keinem Dämon gelingen.
Gruß Samnico